3:2-Heimsieg gegen den FC Bayern München, bittere Niederlage in der Nachspielzeit beim 1. FC Köln und gegen den FCH steht erstmals ein neuer Cheftrainer an der Seitenlinie des VfL Bochum. Wir haben uns die Bochumer genauer angeschaut!
Die Geburtsstunde des VfL Bochum 1848 schlug am 14. April 1938, als sich der SV Germania 06, der TV 1848 Bochum und der TuS Bochum zusammenschlossen. Seit 1949 existiert die eigenständige Fußballgemeinschaft, die es anfangs schwer hatte, sportliche Erfolge zu erzielen. So musste sich der VfL zunächst mit den unteren Klassen des deutschen Fußballs begnügen. Erst 1971 schafften die Bochumer dann den Sprung in die Bundesliga. Dort blieben sie 22 Jahre, allerdings ohne großen sportlichen Erfolg. Nach den Abstiegen in den Jahren 1993 und 2010 und einem längeren Aufenthalt in der 2. Bundesliga, schafften sie 2021 den Wiederaufstieg und sind seither wieder in der Bundesliga vertreten.
Die aktuelle Saison des VfL
Trotz einzelner Erfolgserlebnisse, wie dem 3:2-Heimsieg gegen den FC Bayern München, befindet sich der VfL Bochum im unteren Viertel der Bundesliga-Tabelle wieder. Das Team aus dem Ruhrpott belegt derzeit den 15. Platz mit 26 Punkten, und hat damit sieben Zähler weniger auf dem Konto als unser FCH. Seit dem Heimsieg gegen die Bayern konnte die Mannschaft aus Bochum auch keinen Dreier mehr einfahren. Neben fünf Niederlagen gab es lediglich ein Unentschieden in den letzten sechs Spielen des VfL. Mit Blick auf den Abstiegskampf hat der VfL Bochum momentan nur noch drei Punkte Abstand zum Relegationsposten, der aktuell durch den FSV Mainz besetzt wird.
Heißes Abstiegsduell forcierte Trainer-Rausschmiss
In trockenen Tüchern ist beim VfL also noch gar nichts, vor allem, weil sie am vergangenen Spieltag in der Nachspielzeit drei Punkte gegen den direkten Konkurrenten in der Tabelle, den 1. FC Köln, herschenkten. Bis zur 90. Spielminute sah es durch den Treffer von Felix Passlack stark nach einem Auswärtssieg für die Mannschaft von Thomas Letsch aus. Demnach hätten die Bochumer 29 Punkte nach 28 Spieltagen auf dem Konto gehabt. Binnen zwei Minuten drehten die Kölner die Partie aber auf links!
Die beiden Joker Steffen Tigges und Luca Waldschmidt erzielten in der ersten und zweiten Minute der Nachspielzeit jeweils ein Tor und urplötzlich stand Thomas Letsch und der VfL Bochum mit leeren Händen da. Das Rhein-Energie-Stadion in Köln verfiel selbstverständlich in völlige Ekstase, da der Dreier schon beinahe überlebenswichtig für den „FC“ war – 22 anstatt 19 Punkte und nur einen Punkt auf den Relegationsplatz sowie vier Punkte an das rettende Ufer geben den Kölnern Hoffung.
Im Nachgang an die 1:2-Niederlage sagte Thomas Letsch: „Bis zur 90. Minute haben wir in Köln mit 1:0 geführt, bei einer Mannschaft, die unbedingt einen Sieg brauchte. Das ist sehr ärgerlich. Ein Spiel geht nicht 90 Minuten, sondern 90 plus Nachspielzeit. Das müssen wir uns ankreiden, es passiert zum wiederholten Male.“ Patrick Fabian (Geschäftsführer Sport VfL Bochum) fügte hinzu: „Wir dachten, es geht nicht mehr schlimmer, was Niederlagen in den letzten Minuten angeht. Das heute hat dem Ganzen die Krone aufgesetzt.“ Auch Sportdirektor des VfL äußerte sich nach der Niederlage bei den vereinseigenen Club-Medien: „Wir haben den Vorsprung wieder verkürzen lassen. Es ist sich aber jeder unserer Situation bewusst und dass wir höllisch aufpassen müssen. Dennoch werden wir sicherlich nicht in Aktionismus verfallen.“
Ob Aktionismus oder nicht, auf jeden Fall stellte der VfL Bochum zwei Tage später ihren Cheftrainer Thomas Letsch und seinen Co-Trainer Jan Fließer frei. Patrick Fabian (Geschäftsführer Sport VfL Bochum) begründete die Entscheidung wie folgt: „In unserer aktuellen Situation haben wir nicht mehr die Überzeugung, es in der bisherigen Konstellation zu schaffen.“ Einen Tag später vermeldete der VfL dann, dass Heiko Butscher – bisheriger sportlicher Leiter des Talentwerks und U19-Trainer – als neuer Cheftrainer fungiert und die Lizenzspielermannschaft bis zum Saisonende begleiten wird.
Schwierige Bilanz in Bochum
Für unseren FCH wird es also wieder eine spannende Aufgabe, da es erneut gegen ein Team geht, das zuvor einen neuen Trainer vorgestellt hat. Eine leichte Aufgabe wird das sicherlich nicht, da Frank Schmidt mit dem FCH erst einmal in Bochum gewinnen konnte. Fünfmal verlor unsere Elf und einmal trennten sich die Teams mit einem 1:1-Remis. Der Zeitpunkt für den zweiten Sieg in Bochum und den ersten Sieg gegen Bochum in der Bundesliga könnte also kaum besser sein!
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