Vor 41.543 Zuschauern am Samstagabend beim Topspiel im Fritz-Walter-Stadion gegen den 1. FC Kaiserslautern sieht der 1. FC Heidenheim 1846 in der 2. Halbzeit, nach Toren von Tim Kleindienst (53.) und Florian Pick (75.), lange wie der sichere Sieger aus – ehe eine wilde Nachspielzeit noch den 2:2-Endstand besiegelte.
Mit nur einer Veränderung, im Vergleich zum furiosen 5:2-Heimsieg vor der Länderspielpause gegen den Karlsruher SC, schickte FCH Cheftrainer Frank Schmidt seine Startformation auf den Rasen. Für Christian Kühlwetter, der auf der Bank Platz nahm, rückte Kevin Sessa in der Offensive in die erste Elf.
Im Rahmen der Aktionsfahrt „Osttribüne unterwegs“, begleitet von rund 1.500 Heidenheimern, entwickelte sich von Beginn an ein atmosphärisch laustarkes Flutlichtspiel, in welchem sich beide Teams in der Anfangsviertelstunde erstmal abtasteten. Sowohl FCH Keeper Kevin Müller als auch sein Gegenüber Andreas Luthe waren zunächst nicht wirklich gefordert. So dauerte es bis zur 23. Minute für den ersten gefährlicheren Torabschluss der Begegnung. Nach einer Kombination der Gastgeber setzte Ex-Nationalspieler Erik Durm auf der linke Seite den Ball ans Außennetz. Auf der Gegenseite entstand Gefahr erstmals nach einem Eckball von Niklas Beste (31.), als Tim Kleindienst die Hereingabe knapp verpasste und gegen Kevin Sessa beim Nachsetzen ein Offensivfoul gepfiffen wurde. So bearbeiteten sich beide Mannschaften weiter intensiv in den Zweikämpfen, sodass sich die Partie bis zur Halbzeitpause vornehmlich zwischen den Strafräumen abspielte. Ohne weitere Höhepunkte auf beiden Seiten ging es folglich nach 45 Minuten torlos in die Kabinen.
Vier Tore im zweiten Durchgang
Mit dem Seitenwechsel sollte sich dann aber ein noch wirklich spektakuläres Duell entwickeln. Kaiserslautern kam besser aus der Pause und hatte sofort Zug nach vorne. Eine Rapp-Flanke von der rechten Seite landete nach einer Direktabnahme von Opoku jedoch neben dem Pfosten. Und der FCK blieb zunächst gefährlicher: Opoku spielte auf der linken Seite einen Doppelpass mit Erik Durm und suchte mit seiner flachen Hereingabe in die Mitte Terence Boyd, den die FCH Hintermannschaft im letzten Moment noch am Abschluss hindern konnte.
Genau in dieser kurzen Drangphase nach der Halbzeit bewies der FCH wieder einmal, wie schon so oft in dieser Saison, eiskalte Effizienz. Bei einem Konter trieb Florian Pick die Kugel im schnellen Dribbling vor den Strafraum, wo der Ball dann beim mitgeeilten Tim Kleindienst (53.) landete, der per Flachschuss das 1:0 markierte. Mit der Führung im Rücken nahmen die Rot-Blau-Weißen das Heft des Handelns jetzt mehr und mehr in die Hand.
Mehr Ballbesitz, mehr Spielkontrolle und nun auch immer mehr Offensivakzente erarbeite sich jetzt der FCH. Die logische Folge – das 2:0 in der 75. Minute! Am rechten Strafraumeck brachte Tim Kleindienst diesmal den Ball zu Florian Pick, der diesen gefühlvoll mit der Innenseite ins linke obere Eck schlenzte – ein Treffer der Marke Traumtor.
Es schien bereits die Vorentscheidung gewesen zu sein, doch die Nachspielzeit gestaltete sich dann komplett verrückt. Kevin Kraus stieg im eigenen Sechzehner zu hart gegen Christian Kühlwetter ein und verursachte so einen Strafstoß, den Tim Kleindienst in der zweiten Extra-Minute jedoch nur an den rechten Außenpfosten setzte. Im direkten Gegenangriff legte Opoku am linken Strafraumeck für de Preville auf, der den Ball gefühlvoll zum späten Anschlusstreffer einnetzte. Ein letzter Angriff der Gastgeber landete im Heidenheimer Sechzehner, wo Hercher in der 95. Minute zum, aus FCH Sicht, bitteren 2:2-Endstand verwertete.
Dennoch bleibt der FCH mit fantastischen 51 Punkten weiterhin Tabellenzweiter der 2. Bundesliga. Am Ostersamstag, 8. April (20:30 Uhr), steigt bereits das nächste Topspiel. Dann ist der FC St. Pauli zu Gast in der Voith-Arena!
Statistik zum Spiel:
FCH: Müller – Busch, Mainka, Siersleben, Föhrenbach – Maloney (87. Ramusovic) – Pick (90. Rittmüller), Sessa (46. Schimmer), Schöppner, Beste (86. Kühlwette) – Kleindienst
FCK: Luthe – Tomiak, Bormuth, K. Kraus – J. Zimmer, Durm (79. Zuck), Ritter (79. Lobinger) Rapp (72. Klement), Opoku, Hanslik (64. Hercher) – Boyd (79. de Preville)
Gelbe Karten: Hanslik, Rapp/Beste, Sessa
Tore: 0:1 Kleindienst (53.), 0:2 Pick (75.), 1:2 de Preville (90.+2), 2:2 Hercher (90.+5)
Schiedsrichter: Robert Hartmann (Wangen)
Zuschauer: 41.543 (Fritz-Walter-Stadion)
