Nach der 0:1-Niederlage gegen den FC St. Pauli haben wir mit unserem Cheftrainer Frank Schmidt, Kapitän Patrick Mainka und Torhüter Kevin Müller gesprochen.
Frank Schmidt:
„Ich sehe es schon so, dass wir einen Punkt verdient gehabt hätten. Vor allem aufgrund der ersten Halbzeit, wenn man zum Beispiel an unsere Chance in der sechsten Minute denkt. Da hätten wir früh in Führung gehen können. Danach war es ein Spiel mit vielen Ballverlusten ohne große Torchancen. Zwischen der 20. und 30. Minute müssen wir meiner Meinung nach in Führung gehen müssen. Da hatten wir zwei hundertprozentige Torchancen. Da behauptet sich Tim Kleindienst nach einem Abschlag von Kevin Müller sensationell und spielt rüber auf Dennis Thomalla, der den Ball aufs Tor bringen muss. In dieser Phase haben wir viele Ballverluste provoziert. Dennoch ist es so, dass uns die Effizienz, die uns in dieser Saison ausgezeichnet hat, in der ersten Halbzeit gefehlt hat. Die Chancen waren da. Wir hätten die Führung auf jeden Fall verdient gehabt. Danach haben wir angefangen, Fehler zu machen. Kevin Müller hat seinen selbst wieder bereinigt. Dann das Gegentor war natürlich schön, aber viel zu billig. Das darf uns so nicht passieren. Das wussten wir, wie die Laufwege von St. Pauli waren.
In der zweiten Halbzeit wird es für uns natürlich schwieriger. St. Pauli hat sich weit zurückgezogen und die eigene Hälfte sehr kompakt verteidigt. Sie haben das Zentrum sehr gut zugemacht. Wir wollten dann viel mehr über außen kommen. So kamen wir auch zu unserer einzigen Großchance in der zweiten Halbzeit. Kevin Sessa setzt sich da im eins gegen eins durch und bringt den Ball auf Niklas Beste, der da sehr gut einläuft. Auf der anderen Seite gab es durch David Otto natürlich auch die große Chance für die Gäste, als er die Latte traf. Da kann es 0:2 stehen und dann wäre es schon früher vorbei gewesen. Ich bleibe dabei, dass ein Punkt heute verdient gewesen wäre, aber ich kann es auch andersrum sagen. So wie St. Pauli in der zweiten Halbzeit verteidigt hat, haben sie sich die Punkte erarbeitet. Ich wurde vorher gefragt, ob es eine Ernüchterung gibt, da kann ich nur müde lächeln. Wir sind Dritter mit 51 Punkten und es war klar, dass wir auch mal ein Heimspiel verlieren werden. Es geht immer darum, nach einer Niederlage wieder aufzustehen und einen Schritt nach vorne zu machen.“
Patrick Mainka:
„Es tut heute natürlich weh. Es war ein enges Topspiel. Die Kleinigkeiten haben das Spiel entschieden und in denen war St. Pauli heute besser. Wir haben zwar zwei, drei Chancen zugelassen, haben allerdings vorne auch die ein oder andere Möglichkeit gehabt. Dann kam aus dem Nichts das Tor. Aber genau das ist zweite Liga. Da kann in jedem Moment alles passieren. Deshalb muss jeder Moment konzentriert angegangen werden. Einmal haben wir heute eben nicht aufgepasst. Klar trifft der den so schnell nicht mehr so, aber das hilft uns auch nicht. Es war ein Spiel, das auf einen Fehler ankommt und den haben wir heute zu viel gemacht.“
Kevin Müller:
„Man sieht heute erneut, dass man in der Liga nichts geschenkt bekommt. Wir sind uns der Situation bewusst. Dennoch gehen wir sie mit einer gewissen Lockerheit an. Morgen wird das Spiel in Ruhe analysiert. Dann geht es darum, in der Trainingswoche Vollgas zu geben und am nächsten Wochenende gegen Hannover 96 wieder zu punkten. Die Grundlagen dafür werden im Training gelegt. Da werden wir uns voll reinhauen, da habe ich gar keine Zweifel.“