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"Bitter für uns, aber wir müssen es akzeptieren" – Die Stimmen nach dem 2:2 in Kaiserslautern

01. April 2023 | Kategorie: FCH News

Nach dem 2:2-Unentschieden auswärts beim 1. FC Kaiserslautern haben wir mit unserem Cheftrainer Frank Schmidt, Kapitän Patrick Mainka, Defensivspieler Lennard Maloney sowie den Torschützen Tim Kleindienst und Florian Pick gesprochen.

Frank Schmidt:

Wir haben uns in der ersten Halbzeit schwergetan mit dem kompakten Abwehrverhalten und mit der Aggressivität in den Zweikämpfen, was Kaiserslautern an den Tag gelegt hat. Wir haben im Spielaufbau zu oft quer gespielt und sind zu selten nach vorne gekommen. Wir hatten wenige Offensivaktionen und Kaiserslautern hatte ein bisschen mehr vom Spiel und war gefährlicher vor allem in Umschaltmomenten. Trotzdem glaube ich, dass in der Halbzeit keiner gedacht hat, dass hier noch ein Spektakel stattfinden wird. Wir haben dann umgestellt und haben unseren Spielaufbau angepasst. Wir haben einen Stürmer gebracht, der seine Stärken auch mit dem Rücken zum Gegner hat, um die Bälle festzumachen. Wir wollten auch im Spielaufbau schneller und einfacher nach vorne kommen und gar nicht erst hinten Klein-Klein aufbauen, wie wir es uns eigentlich vorgenommen hatten. Die Führung fällt dann ein Stück weit aus dem Nichts, wobei ich sage, dass Picki gut umschaltet. Er setzt nach, nachdem er den Ball verliert, und der Ball fällt Tim Kleindienst vor die Füße. Er macht dann das 1:0, was in so einem Spiel, das umkämpft ist, sehr wichtig ist. Noch besser: Durch ein Traumtor machen wir das 2:0. In dieser Phase und insgesamt in der zweiten Halbzeit haben wir, bis auf die ersten paar Minuten, mit der Führung das Spiel kontrolliert. Wir haben wenig zugelassen und alles wegverteidigt. In der 92. Minute haben wir natürlich die Vorentscheidung auf dem Fuß durch den Elfmeter. Wenn man jetzt weiß, wie es ausgegangen ist, hätte ich mir den Elfmeter lieber erspart, weil das so ein bisschen eine Initialzündung war. Bei einem 2:0, auch wenn es nur noch vier, fünf Minuten geht, ist alles möglich – vor allen Dingen, wenn dann noch das 2:1 fällt. Das haben wir vor zwei Wochen in der ersten Halbzeit gesehen, als wir kurz vor der Halbzeit noch das 2:2 machen. Dann ist natürlich bitter, dass wir die letzte Aktion nicht mehr wegverteidigen können. Viel Wucht, die Zuschauer, zweite Bälle, Ball nochmal gut verlängert und dann fällt er vor die Füße – 2:2. Ich konnte die Mannschaft im ersten Moment noch nicht so richtig aufbauen, aber das ist auch nicht schlimm, wir haben genügend Zeit. Ich weiß nur eins: Es ist meine Aufgabe, dafür zu sorgen – ähnlich wie nach dem 3:3 gegen den HSV –, die Mannschaft wieder aufzubauen. Das wirft uns nicht um. Ich glaube das ist auch der Grund, warum die vielen Menschen ins Stadion kommen, was heute wieder passiert ist. Wir haben auswärts einen Punkt geholt, auch wenn es drei hätten sein können, am Ende vielleicht sogar müssen mit der 2:0-Führung. Aber nochmal: Das gehört dazu. Wir müssen einfach schauen, dass wir es hinten raus, auch mit den Wechseln, besser wegverteidigen. Vielleicht war der Schlüssel, dass Lennard Maloney nicht mehr weitermachen hat können. Der hat in der zweiten Halbzeit alles weggeräumt. Aber Fußball ist kein Wunschkonzert. Da müssen andere in die Presche springen. Das haben wir nach dem vergebenen Elfmeter nicht mehr so gemacht wie davor. Deswegen ist es bitter für uns, das müssen wir aber akzeptieren. Bei mir ist es im Kopf schon längst abgehakt. Der Blick geht nach vorne, in der nächsten Woche kommt St. Pauli. Da können wir zeigen, dass wie es ergebnistechnisch wieder besser machen können.

Patrick Mainka:

„Wir haben in der ersten Halbzeit festgestellt, dass es schwierig ist, hier auf diesem Platz zu spielen, der sehr holprig und stumpf war. Es sind viele Bälle versprungen und es war schwierig mit der Ballan- und Mitnahme. Wir haben dann gesagt: ‚Komm, wir spielen einfachen Fußball!‘ Weil das können wir auch, dafür haben wir einen überragenden Stürmer vorne drin. Das hat uns geholfen, das muss man ganz klar sagen. Bis zum 2:1 haben wir es echt gut gemacht. Dann bekommen wir den ersten Ball nur leicht geklärt, den zweiten Ball müssen wir klar klären. Dann ist es eine Körpertäuschung und er trifft den Ball natürlich super. Daraufhin kommt das Stadion und sie spielen viele lange Bälle, was sie auch gut können. Was wir 91 Minuten lang gut gemacht haben, machen wir fünf Minuten lang bodenlos und so kommt dieses Ergebnis zusammen.“

Tim Kleindienst:

„Bitter. Was soll man da groß sagen? Es ist halt unnötig und war jetzt nicht das erste Mal, dass wir aus einer komfortablen Führung und einem guten, dominanten Spiel am Ende noch unentschieden spielen. Das sollte halt nicht passieren, weil Kaiserslautern nicht so viel hatte. Am Ende des Tages müssen wir aber sagen, wir hatten auch nicht viel und haben ein bisschen aus dem Nichts die Tore gemacht – Das muss man vielleicht auch sagen. So hat es Kaiserslautern dann gegen uns auch gemacht. Letztendlich ist das halt Fußball. Es tut mir auch leid, weil ich muss das Tor vom Elfmeterpunkt machen. Nichtsdestotrotz haben wir aber immer noch 2:0 geführt. Da müssen wir ein Stück weit anknüpfen, dass wir es hinbekommen, das Ergebnis über die Zeit zu bringen. Da müssen wir wachsen. Das ist gerade so der wichtigste Prozess, den wir haben und der ausgebaut werden muss. Aber wir müssen jetzt nicht rumjammern, denn wir haben immerhin einen Punkt geholt.“

Lennard Maloney:

„Es ist halt echt eine bittere Pille. Vor allem wenn du jetzt gleich mit dem Bus zurückfährst und bedenkst, dass du das Spiel in der letzten Minute aus der Hand gegeben hast. Am Ende machen wir es so, wie nach jedem Spiel. Wir werden das rausziehen, was wir gut gemacht haben und werden gegen St. Pauli über 90 Minuten wieder ein neues Gesicht zeigen.“

Florian Pick:

„Ich war natürlich auch auf 180, wenn du 2:0 führst, eigentlich 3:0 führen musst und dann 2:2 spielst. Das ist uns gegen Hamburg auch schon passiert, da müssen wir mal morgen den Finger in die Wunde legen und schauen, wie wir das in Zukunft ändern, wenn wir zwei Tore Abstand haben. Ein Tor sollte eigentlich auch schon reichen in der Nachspielzeit. Man muss es jetzt sportlich nehmen, wir müssen das analysieren, haken es dann ab und richten unseren Blick auf St. Pauli, um zu Hause wieder ein Feuerwerk abzubrennen.“