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Lennard Maloney im Portrait: „Mentalität – das verkörpere ich selber!“

25. Oktober 2022 | Kategorie: FCH News

Im Sommer 2022 wechselte Lennard Maloney von Borussia Dortmund II an die Brenz. Seitdem konnte sich der 23-Jährige gut in Heidenheim einleben, stand bislang in jeder Ligapartie auf dem Rasen und mausert sich bereits jetzt zu einem Stammspieler in der Mannschaft von Frank Schmidt. Auf Grund dessen haben wir uns mit „Lenny“ genauer unterhalten und ihn noch besser kennengelernt. Mehr dazu lest Ihr in seinem Portrait!

„Ich würde, glaube ich die Momente nehmen, als ich bei Union Balljunge war. Wenn die Einlaufmusik kam, du auf den Platz gegangen bist und die Plane aus dem Mittelkreis runtergenommen hast. Dann dort in der Mitte zu stehen ist mit der coolste Moment gewesen,“ erzählte uns Lennard Maloney über seinen größten Fan-Moment in seiner Kindheit. Am vergangenen Mittwoch stand er wieder „dort in der Mitte“, gemeint ist das Stadion an der Alten Försterei. Dieses Mal jedoch nicht als Balljunge, sondern als Fußballprofi für den 1. FC Heidenheim 1846 im DFB-Pokalspiel gegen den 1. FC Union Berlin. Obwohl sich der FCH mit 0:2 gegen die „Eisernen“ geschlagen geben musste, konnte „Lenny“ die Partie trotzdem genießen: „An Emotionen war es natürlich nicht zu übertreffen. Ich habe mich natürlich schon vor dem Spiel gefreut und auf dem Platz jede Sekunde genossen.“

Der junge Deutsch-Amerikaner aus Berlin

Der gelernte Verteidiger genießt den Fußball, trotz seines jungen Alters, schon eine ganze Weile. Mit bereits vier Jahren begann „Lenny“ beim Köpenicker SC das Fußballspielen. Seine nächste Station war der FSV Blau Weiß Mahlsdorf/Waldesruh, wo er bis in das Jahr 2012 kickte und dies anscheinend recht erfolgreich, denn danach folgte der Wechsel in die Jugendakademie von Union Berlin. Bei den „Eisernen“ durchlief der Deutsch-Amerikaner, welcher durch seinen Vater die amerikanische und durch seine Mutter die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt, die Jugendmannschaften von der U14 bis zur U19.

Auf die Frage, ob er sich eher als Deutscher oder eher als Amerikaner sieht, sagte er nur lachend: „Was soll man da sagen? Ich bin stolz darauf beide Staatsbürgerschaften zu haben. Das trifft es glaube ich ganz gut!“ So spielte Lennard Maloney während seiner Zeit beim 1. FC Union Berlin für die deutsche (U18 und U19) und die amerikanische (U20) Jugendnationalmannschaft, wobei die Sympathien zur US-Nationalmannschaft leicht überwiegen: „Es war schon immer mein Traum für die US-Nationalmannschaft aufzulaufen. Amerika ist einfach meine Herzensangelegenheit!“ So waren auch der Deutsch-Amerikaner Jermaine Jones, welcher unter anderem für Frankfurt, Gladbach und Schalke auflief und der amerikanische Mittelfeldspieler Michael Bradley Maloneys Idole in der Kindheit und Jugend.

Berlin – Chemnitz – Dortmund

Um beim Profifußball zu bleiben, kommt man beim 1,88 Meter großen Verteidiger nicht um den 1. April 2018 herum. Beim Spiel zwischen Union Berlin und der SpVgg Greuther Fürth durfte „Lenny“ nämlich sein Profidebüt in der 2. Bundesliga feiern. Zu einem zweiten Einsatz für die Köpenicker kam er jedoch nicht und so zog es ihn im Januar 2020 für eine halbe Saison zum Chemnitzer FC in die 3. Liga.

"Lenny" bei seinem Profidebüt gegen die SpVgg Greuther Fürth im Dress des 1. FC Union Berlin.

Obwohl der Deutsch-Amerikaner dort nur acht Mal zum Einsatz kam und Chemnitz am Ende in die Regionalliga Nordost abstieg, hatte es dennoch etwas Lehrreiches für den damals 21-Jährigen: „Ich habe damals nicht regelmäßig gespielt, aber was man in solchen Situation realisiert ist, was ein Abstieg für einen Verein, die Mitarbeiter, die Fans und auch die Spieler bedeutet. Dann merkt man erst, was man als Spieler für eine Verantwortung in sich trägt.“

Im Anschluss an diese lehrreiche Zeit bei Chemnitz wechselte Lennard Maloney vom 1. FC Union Berlin zur zweiten Mannschaft von Borussia Dortmund. Spielte dabei 34 Spiele in der Regionalliga West und stieg mit den Amateuren der Schwarz-Gelben in die 3. Liga auf, was er bislang als seinen größten Erfolg betitelt. Ebenso groß betitelt waren die Namen, mit denen „Lenny“ teilweise in der 1. Mannschaft von Borussia Dortmund trainierte: Marco Reus, Mats Hummels und Erling Haaland - um lediglich ein paar Namen zu nennen. Für „Lenny“ sei dies aber keine große Sache gewesen: „Sobald der Ball rollt, ist es eigentlich egal mit welcher Mannschaft und mit welchen Spielern du trainierst. Egal wo du bist, es ist Fußball. Ich denke darüber kann man erst im Nachhinein staunen.“

Auf jeden Fall gestaunt, haben „Lennys“ Eltern, zu welchen er ein sehr gutes Verhältnis hat und mit denen er sich vor allem in seiner jetzigen Zeit beim FCH oft telefonisch austauscht, als er im Oktober 2021 für Borussia Dortmund unter Marco Rose sein Bundesligadebüt geben durfte.

Ein Grund zum Staunen: Lennard Maloney jubelt gemeinsam mit Erling Haaland (aktuell Manchester City) gemeinsam für Borussia Dortmund.

„So kam es dann zu Stande, da war nicht viel Drumherum“

Obwohl Lennard Maloney nach seinem Bundesligadebüt sogar nochmal einen zweiten Einsatz im deutschen Oberhaus des Fußballs hatte, entschied er sich für einen Wechsel vom BVB zum 1. FC Heideheim 1846: „Klar kam es über meinen Berater, der gesagt hat, schau mal, Heidenheim zeigt Interesse an dir. Dann habe ich mal ein bisschen geguckt und Heidenheim ist halt ein Verein, der sich viel über das definiert, was ich selber verkörpere und wie ich mein Spiel definiere,“ erzählte Lenny über seine erste Berührung mit dem FCH. Auf die Nachfrage was er denn genau verkörpere, antwortete er unmissverständlich: „Mentalität!“

So brauchte es für die derzeitige Nummer 33 bei den Rot-Blau-Weißen auch nur ein Gespräch mit den Vereinsverantwortlichen, bis für ihn klar war, dass er den Wechsel auf den Schlossberg durchziehen möchte. „Nach dem ersten Gespräch, habe ich mich wohl gefühlt und dann war es schon klar, dass wir das machen. So kam es dann zu Stande, da war nicht viel Drumherum!“ Seitdem absolvierte „Lenny“ bislang 13 Spiele in der 2. Bundesliga, elf davon von Beginn an für den FCH und stand zuletzt im DFB-Pokal gegen seinen Ausbildungsverein Union Berlin sowie in der Liga beim 3:1-Heimsieg gegen Fürth über die vollen 90 Minuten auf dem Platz.

Lennard Maloney im Zweikampf mit Darmstadt Phillip Tietz.

Die meiste Zeit gelingt es ihm bei seinen Einsätzen seine selbstdefinierte Stärke, „meine Mitspieler mitreißen und zu zeigen, dass wir den Gegner jetzt weghauen“, auch auf den Rasen zu bringen. So war es auch am 2. Spieltag gegen Braunschweig, als Maloney eingewechselt wurde. Lachend erzählt er: „Bei mir war das beste gegen Braunschweig, da komme ich auf das Feld und der Schiri Aytekin sagt zu mir: ‚Geht’s Dir gut?‘, weil ich direkt losgebrüllt habe.“

Träumen darf man ja wohl noch…

„Ich glaube, generell ist es für jeden Spieler der Traum, so hoch wie möglich aufzusteigen. Sei es mit dem 1. FC Heidenheim 1846 oder mit einem anderen Verein,“ erzählte uns der FCH Sommerneuzugang über das, was er in seiner Karriere noch erreichen möchte. Auch die Bundesliga oder die Premier League findet „Lenny“ interessant, vor allem den FC Arsenal mochte er bereits als kleines Kind.

Sorgen muss man sich als FCH Fan jedoch noch nicht machen, dass Lennard Maloney den FCH nach noch nicht mal einem halben Jahr schon wieder verlassen möchte. Denn erstens läuft sein Vertrag bis 2025 und zweitens sagte er selbst: „Ich bin nicht so ein Fan davon, was man noch erreichen möchte. Ich gucke lieber darauf, wo ich jetzt bin, und was ich in diesem Moment tun kann, um das Bestmögliche abzurufen!“