Nach dem unglaublichen 5:4-Heimsieg haben wir mit unserem Cheftrainer Frank Schmidt, dem Doppelpacker Tim Kleindienst, unserem Keeper Kevin Müller und Siegtorschützen Stefan Schimmer gesprochen.
Frank Schmidt:
„Das Spiel heute hatte sowieso keinen Verlierer und vielleicht auch keinen Sieger verdient. Es war ein unfassbares Spiel am Ende der ‚englischen Woche‘. Wir hatten in der ersten Viertelstunde große Probleme gehabt in das Spiel reinzukommen. Wir konnten nicht so pressen wie wir das in den letzten Spielen gemacht haben, weil Mersad etwas verändert hatte. Er hat uns vor andere Aufgaben gestellt, als wir erwartet haben und gehen dann auch folgerichtig in Rückstand. Wir haben dann von dem 4-1-4-1 in eine Raute umgestellt und haben sofort besseren Zugriff gehabt und waren sehr effektiv bei den Torchancen, die wir uns erspielt haben und dann auch die drei Tore gemacht. Wir haben das Spiel dann in der Phase mit dem 3:1-Vorsprung auch beruhigen können und nahezu fast kontrolliert. Das Spiel nimmt dann einfach nochmal für die zweite Halbzeit die Veränderung kurz vor der Halbzeit, wie wir das 3:2 kassieren. In der zweiten Halbzeit kriegen wir dann das 3:3 und es war ein Abnutzungskampf. Ein Pfostenschuss von Regensburg und eine weitere Großchance. Wir machen dann das 4:3 und die letzten Sekunden heute, die waren Wahnsinn! Ich glaube vor dem 4:4 geht der Ball gefühlt schon eine halbe Minute durch den Sechzehner und wir können nicht klären. Regensburg belohnt sich dann in dem Moment für die Leistung, die sie heute hier gezeigt haben und macht das Tor. Ich muss ehrlich sagen, dass ich dann kurz in mich reingesunken bin, aber ich habe meinen Teammanager dann gefragt, wie lange es noch geht – zwei Minuten. Und dann denkt man es ist noch alles möglich! Wenn ich dann die Flanke von Jonas Föhrenbach sehe, Regensburg stürzt sich dann insbesondere auf Tim Kleindienst und Stefan Schimmer macht das, was er immer wieder macht. Für solche Momente dann da zu sein, ein absoluter Killer vor dem Tor in der Box und macht den Siegtreffer. Für uns unglaublich schön und euphorisch, für Regensburg brutal bitter, aber ich kann das nur wiedergeben. Es ist ein Querschnitt vom Leben, es sind Emotionen, die dazu gehören im Guten wie im Schlechten. Wir sind heute der glückliche Sieger. Das wir nach dem 4:4 in der 94. Minute einfach noch das 5:4 machen, spricht einfach für die Mannschaft und die Moral, nie aufzugeben und immer weiterzumachen. Deswegen ein Riesenkompliment an meine Mannschaft, das ist großes Kino, was sie sich in der ganzen Vorrunde erspielt und erarbeitet hat.“
Tim Kleindienst:
„Ich weiß gar nicht, wie man das beschreiben soll. Es war völlig wahnsinnig. Ich hatte so etwas noch nie, dass du in der Nachspielzeit den Ausgleich kassierst, ein oder zwei Minuten später den Siegtreffer noch machst und so das Spiel beendest. Das kann man gar nicht in Worte fassen, das war einfach nur geil.“
Kevin Müller:
„Ja, was soll ich sagen? Es war ein Hin und Her, so ein bisschen wie in Sandhausen am Mittwochabend. Sieben Gegentore in zwei Spielen und du gewinnst trotzdem beide. Das zeigt, dass wir offensiv auf jeden Fall eine sehr, sehr gute Qualität haben. Aber klar, gerade aus defensiver Sicht waren die letzten beiden Spiele schwierig. Das müssen wir angehen – definitiv, keine Frage. Aber am Ende sind dann doch Punkte, das was zählt und da haben wir jetzt neun innerhalb von einer Woche geholt. Das ist vernünftig, könnte man sagen. Man hat gemerkt, vor allem in den letzten beiden Spielen und gerade defensiv, es war ein langes Jahr und intensiv. Es ist trotzdem keine Ausrede, dass wir so diese Chancen zulassen, wie wir es heute und am Mittwoch gemacht haben. Wir konnten das leider nicht so begradigen, was am Mittwoch war. Aber am Ende des Tages, wie gesagt, zählen dann die Punkte. Für mich persönlich hätte ich es mir ein bisschen rosiger vorgestellt, aber letztlich haben wir als Mannschaft das Ding gewuppt – egal wie. Und das ist das, was zählt.“
Stefan Schimmer:
„Es war ein sehr wildes Spiel. Gefühlt war jeder Schuss, der auf das Tor kam, im Tor mit dem absolut guten Ende für uns. Wir machen durch Denis den Führungstreffer, kassieren den Ausgleich gefühlt in der letzten Minute und dann machen wir doch noch das Siegtor. Das sind schon sehr, sehr gute Gefühle für uns. Es war am Schluss einfach pure Ekstase. Wenn du in so einem Spiel quasi in der letzten Sekunde das Tor machst – man hat es am Jubel der ganzen Mannschaft gesehen – ist das einfach überragend.“