Der 1. FC Heidenheim 1846 hat Eintracht Braunschweig am ersten Zweitligaspieltag der neuen Saison mit 2:0 (1:0) geschlagen. Patrick Schmidt per Handelfmeter und Kevin Sessa nach Einwechslung erzielten die Treffer für die Rot-Blau-Weißen, die in der Defensive am Sonntagmittag wenig zuließen und somit die drei Punkte in der Voith-Arena behalten konnten.
Im Vergleich zum Pokalspiel in Wiesbaden brachte FCH Cheftrainer Frank Schmidt mit Kevin Müller, Jonas Föhrenbach, Robert Leipertz, Andreas Geipl, Florian Pick und Stefan Schimmer gleich sechs neue Kräfte von Beginn an. Das FCH Mittefeld formierte sich als Raute mit Geipl auf der Sechs, Pick auf der Zehn sowie Kerschbaumer und Leipertz auf den Halbpositionen.
Der FCH war bei spätsommerlichen Temperaturen in der Voith-Arena von Beginn an sehr engagiert, lief die Gäste aus Braunschweig teilweise früh an und versuchte über Kombinationen in die torgefährlichen Räume zu kommen. Die erste Torannäherung gehörte jedoch dem BTSV, Kobylanskis Freistoß aus spitzem Winkel wurde von Kevin Müller aber problemlos per Faustabwehr geklärt (8.). Der FCH versuchte sich in der 10. Minute erstmals über Kerschbaumer, der den Ball von der gegnerischen Grundlinie zurückgab, aber in der Mitte keinen Abnehmer fand. Gefährlicher wurde es in der 15. Minute: Pick machte Tempo über links, das Spielgerät gelangte zu Kerschbaumer, dessen Abschluss von Braunschweigs Verteidiger Ziegele im Sechzehner mit der Hand geblockt wurde. Nach Videobeweis zeigt Schiedsrichter Winter zurecht auf den Punkt. Patrick Schmidt ließ sich diese Chance nicht nehmen, verlud Torwart Dornebusch und schoss sicher ins rechte Eck zur FCH Führung ein (17.)!
In der Folge war der FCH weiter wach, Müller klärte hinten eine Kobylanski-Ecke mit der Faust (23.), vorne scheiterte zweimal Schmidt nach jeweiliger Vorarbeit von Marnon Busch an der Braunschweiger Abwehr (24., 25.). Direkt im Gegenzug bot sich den Gästen ihre bis dahin gefährlichste Szene, doch Kobylanski setzte den Ball nach einem schnellen Gegenstoß und dem Querpass von Kaufmann mit links drüber. Es blieb weiter munter, die nächste Riesenchance gehörte dem FCH: Schmidt führte einen Einwurf auf rechts schnell aus, über Leipertz gelangte der Ball zu Stefan Schimmer, der aus kurzer Distanz aber über den Braunschweiger Kasten zielte (29.).
Bis zur Halbzeit blieb die Partie weiter unterhaltsam, auch wenn die ganz großen Torchancen auf beiden Seiten jetzt ausblieben. Für Braunschweig vergaben Abdullahi nach einem langen Ball (32.) sowie Kobylanksi aus spitzem Winkel (42.) und per Freistoß (44.). Für den FCH setzte Busch in der 37. Minute einen Freistoß vom linken Strafraumeck in die Mauer. So ging es mit der 1:0-Führung für den FCH in die Kabinen.
Frank Schmidts Joker stechen
Zu Beginn des zweiten Durchgangs gab es keine Wechsel. Der FCH kam erstmals durch Leipertz‘ Flanke vors Tor, die Dornebusch aber herunterpflückte (50.). Hinten stand der FCH stets aufmerksam und ließ wenig zu. Die Gäste hatten nun mehr Ballbesitz – erneut versuchte es Kobylanski, aber sein Versuch aus der Distanz nach etwas mehr als einer Stunde war kein Problem für Müller. Gefährlicher war es in der 67. Minute, als Abdullahi nach Wiebes Flanke aber knapp vorbeiköpfte – Minuten später fand Kiyewskis Flanke keinen Abnehmer und der FCH konnte klären (72.). Den Hausherren boten sich nun naturgemäß mehr Räume und in der 75. Minute war es soweit mit dem 2:0, die eine Co-Produktion zweier Joker war: Kevin Sessa setzte sich auf rechts durch und flankte gefühlvoll auf Christian Kühlwetter. Dieser legte mit dem Kopf zurück und Sessa drosch den Ball aus kurzer Distanz unhaltbar für Dornebusch unters Dach! Fünf Zeigerumdrehungen später köpfte Mainka nach einem Schnatterer-Freistoß knapp vorbei, nachdem der FCH Kapitän Sekunden zuvor eingewechselt worden war.
In den Schlussminuten wehrte sich Braunschweig noch einmal vehementer, der eingewechselte Proschwitz zwang Müller per Kopf (82.) und mit dem Fuß aus der Drehung (86.) zu starken Paraden. Dem FCH boten sich erneut Kontersituationen. Sessa per Außenristschuss (89.) und Schnatterer aus 22 Metern (90.) vergaben jedoch. So blieb es bis zum Schlusspfiff beim 2:0, weil der FCH hinten nichts mehr zuließ und insgesamt im Vergleich zur DFB-Pokalpartie vor einer Woche eine deutlich bessere Einstellung an den Tag legte.
Nach dem erfolgreichen Zweitligaauftakt ist der FCH genau in einer Woche am Sonntag, 27. September, auswärts beim FC St. Pauli gefordert. Anpfiff am Millerntor ist um 13:30 Uhr.
Statistik zum Spiel
FCH: Müller – Busch, Mainka, Steurer, Föhrenbach – Geipl (79. Schöppner) – Leipertz (58. Theuerkauf), Kerschbaumer (79. Schnatterer) – Pick (68. Sessa) – Schmidt, Schimmer (58. Kühlwetter)
Braunschweig: Dornebusch – Schultz (88. Kessel), Wydra, Ziegele (67. Kroos) – Wiebe (81. Proschwitz), Ben Balla (82. Bürger), Nikolaou, Kijewski – Kobylanski – Kaufmann (67. Bär), Abdullahi
Tore: 1:0 Schmidt (17., HE), 2:0 Sessa (75.)
Gelbe Karten: Mainka / Ziegele, Kaufmann
Schiedsrichter: Nicolas Winter (Hagenbach)
Zuschauer: 2.052 (Voith-Arena)
