Der 1. FC Heidenheim 1846 gastiert am Sonntag, 7. Juni (13:30 Uhr), beim Bundesligaabsteiger Hannover 96. Standen die Niedersachsen zum Ende der Hinrunde noch auf Tabellenplatz 14, haben sie sich unter dem neuen Trainer Kenan Kocak nun auf Rang 6 hochgearbeitet. Ein detaillierter Blick auf die 96er.
Unter der Woche holte Hannover 96 gegen Dynamo Dresden einen überzeugenden 3:0-Heimsieg. Durch die Tore des Sturmduos Marvin Ducksch (10.) und John Guidetti (17.) sowie des Mittelfeldspielers Edgar Prib (45. + 1) war in dem Nachholspiel bereits vor der Halbzeitpause alles klar. „Kompliment an die Mannschaft – sie hat heute einen tollen Charakter gezeigt und in der ersten Halbzeit auch verdient mit 3:0 geführt“, resümierte 96-Cheftrainer Kenan Kocak nach der Partie, schränkte aber auch ein: „In der zweiten Halbzeit waren wir mit der Führung im Rücken ein bisschen zu sehr im Verwaltungsmodus. Da hätten wir das Tempo aus der ersten Halbzeit auch weiterfahren können.“
Mit zwei Siegen (gegen Dresden und Osnabrück), einem Unentschieden (Karlsruhe) und einer Niederlage (Sandhausen) in vier Spielen und somit sieben von zwölf möglichen Punkten ist Hannover 96 solide aus der Unterbrechung des Spielbetriebs zurückgekommen. Zuvor gab es noch im März gegen Kiel und Nürnberg bereits zwei Siege in Folge. Generell zeigt der Trend bei den „Roten“ wieder also nach oben: Zum Abschluss der Hinrunde rangierten sie noch auf Tabellenplatz 14, in der Rückrundentabelle liegen sie auf Rang 5 – insgesamt steht so aktuell Platz 6 zu Buche.
„Sehr hohe Qualität“
Toptorschütze der Hannoveraner mit neun Treffern und einer von gleich vier echten Mittelstürmern im Kader ist Marvin Ducksch. Zusammen kommen Ducksch und seine Sturmkollegen Hendrik Weydandt (acht Tore), Cedric Teuchert (fünf Tore) und John Guidetti (drei Tore) auf 25 der 43 erzielten 96-Tore. „Ich glaube, man sieht auf dem Platz – egal, wer von Anfang an spielt oder wer reinkommt –, dass wir da eine sehr hohe Qualität haben“, befand Ducksch nach dem jüngsten Heimsieg gegen Dresden. Sturmpartner Guidetti, der in der Winterpause vom spanischen Erstligisten Deportivo Alavés ausgeliehen wurde und von 2010 bis 2015 bei Manchester City unter Vertrag stand, ergänzte: „Als ich nach Hannover kam, waren wir in keiner guten Position, dabei haben wir so viele gute Spieler.“
Ein Problem des mit Wiederaufstiegsambitionen in die Saison gestarteten Bundesligaabsteigers ist die Heimschwäche. Der Erfolg gegen Dynamo unter der Woche war erst der dritte Heimsieg der laufenden Spielzeit. Mit 17 Punkten auf eigenem Platz liegen die „Roten“ in der Heimtabelle lediglich auf dem 14. Platz. Ganz anders auswärts: Mit sieben Siegen und 22 Punkten auf fremden Platz grüßt 96 in der Auswärtstabelle aktuell vom zweiten Rang hinter Tabellenführer Arminia Bielefeld.
Aufwärtstrend unter Kocak
Beim Hinspiel gegen den 1. FC Heidenheim 1846 im vergangenen November mussten die 96er jedoch eine deutliche 0:4-Niederlage hinnehmen. Tim Kleindienst mit einem Doppelpack, Marc Schnatterer per Foulelfmeter und Sebastian Griesbeck erzielten die Treffer in der Voith-Arena für den FCH.
Damals saß auf der Trainerbank der Niedersachsen noch Asif Šarić, der für den kurz zuvor entlassenen Mirko Slomka interimsweise übernommen hatte. Nach der Niederlage in Heidenheim wurde dann Kenan Kocak als neuer Cheftrainer vorgestellt. Unter dem ehemaligen Coach des SV Sandhausen holte Hannover bisher im Schnitt 1,6 Punkte pro Partie – zuvor war es in der laufenden Saison durchschnittlich genau ein Punkt pro Spiel.
Die bisherige Bilanz von Hannover 96 gegen den FCH ist übrigens leicht positiv. Der Heidenheimer Hinspielsieg im November war erst das dritte Aufeinandertreffen beider Mannschaften. Zuvor waren sie sich nur in der bisher letzten Hannoveraner Zweitligasaison 2016/17 begegnet. Damals gingen mit 3:2 und 2:0 beide Duelle an Hannover 96.