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Frank Schmidt vor Stuttgart: „Morgen brauchen wir maximale Intensität und Überzeugung!“

28. Januar 2020 | Kategorie: FCH News

Vor dem Auswärtsspiel beim VfB Stuttgart, bei dem der 1. FC Heidenheim 1846 unter dem Motto „ALLE IN BLAU“ von rund 2.500 bis 3.000 FCH Fans begleitet wird, hat sich Frank Schmidt zur Partie geäußert. Der FCH Cheftrainer hat verraten, welchen Stellenwert das Nachbarschaftsduell hat und warum seine Mannschaft „gut beraten ist, nicht nur zu reagieren.“

Zur personellen Situation (Maxi Thiel fällt mit Kreuzbandriss weiter aus):

„Mit Beginn und während der Vorbereitung hatten wir einige Baustellen. Zwischenzeitlich sind Niklas Dorsch, Tim Kleindienst, Marnon Busch und Norman Theuerkauf ausgefallen sowie zudem die Verletzten Sebastian Griesbeck und Denis Thomalla. Aber wir haben eine gute Belastungssteuerung für die Spieler gewählt und so konnten bis auf Jonas Brändle gestern alle Spieler trainieren.“

Über den Stellenwert des Spiels beim VfB:

„Natürlich ist das ein besonderes Spiel, weil diese Nähe in der Tabelle da ist. Es hätte wohl keiner damit gerechnet, dass die Konstellation so ist, wie sie ist. Auch wir waren vor der Saison weit davon entfernt zu glauben, dass wir zur Hälfte der Runde bis auf einen Punkt am VfB Stuttgart dran sind. Von daher hat das Spiel für mich einen besonderen sportlichen Reiz. Aufgrund der regionalen Nähe gibt es natürlich auch eine gewisse Emotionalität. Diese Partie wurde jetzt schon ein paar Mal gespielt und jedes Spiel war etwas Besonderes und hatte eine eigene Geschichte. Pragmatisch gesehen ist es aber das erste Spiel 2020 und man weiß nicht genau, wo man steht und was die Vorbereitung und die Testspielergebnisse aussagen. Egal, wie das Spiel ausgeht: Vier Tage später spielen wir schon wieder gegen Dresden. Es gibt also auf der einen Seite eine Emotionalität, die wichtig ist, aber das Spiel entscheidet nicht über den Ausgang der Saison.“

Über den Trainerwechsel von Tim Walter zu Pellegrino Matarazzo:

„Auch wenn er bisher noch nicht Cheftrainer eines Profiteams war, ist Pellegrino Matarazzo im Trainernetzwerk kein Unbekannter. Wenn man die Testspiele des VfB betrachtet, sieht man, dass es verschiedene Grundordnungen mit Dreier- und Viererkette gab und auch die Positionen immer wieder neu besetzt wurden. Ich denke, wir wissen zu 70 bis 80 Prozent etwas über das Personal des VfB. Aber grundsätzlich ist es sinnvoller, auf sich selbst zu schauen und zu überlegen, was wir besonders gut können und was wir noch besser machen müssen. Das haben wir in den kurzen drei Wochen trainiert. Wir sind gut beraten, nicht nur zu reagieren. Wenn alles normal läuft, steigt der VfB Stuttgart am Ende der Saison auf und gewinnt seine Heimspiele – egal, gegen wen. Aber die 2. Bundesliga ist nicht immer normal.“

Über die eigene Mannschaft:

„In der Vorbereitung haben wir nicht alles um 180 Grad gedreht. Bis auf zwei, drei Spiele war es bisher in dieser Saison sehr schwer, gegen uns zu Toren und Torchancen zu kommen. Wir können nicht davon ausgehen, dass wir weiterhin automatisch defensiv so stark sind, sondern haben auch in dieser Woche hier nochmal den Hebel angesetzt. Wir haben unsere Automatismen verstärkt und wollen jedem unserer Spieler das Gefühl geben, dass es verdammt schwer ist, gegen uns Tore zu erzielen. Aber Spiele gewinnt man nur, wenn man auch Tore schießt. In der Hinrunde waren wir sehr effektiv. Auch darauf liegt wieder unser Fokus. 2. Bundesliga heißt immer Teamfähigkeit, eine gute Mentalität und eine Mannschaft zu haben, die füreinander einsteht.“

Über die Spielweise des FCH in Stuttgart:

„Ich glaube nicht, dass wir Catenaccio spielen können und wollen. Wir können gut verteidigen, aber unsere Verteidigungslinie liegt nicht am eigenen Sechzehner, sondern oft weit davor. Es geht immer darum, die eigene Pressinglinie zu definieren und diese zu halten. Aber natürlich gibt es immer auch eine Art Falllinie, hinter die man sich im Zweifel zurückziehen muss. Worauf es vor allem in der Defensive ankommt, ist höchst aufmerksam und entschlossen zu verteidigen.“

Zur Ausgangssituation:

„Wir haben die notwendige Demut für diese 2. Liga. Aber wir treten nicht an, um zu verlieren oder um irgendwie zu einem Punkt zu kommen. Da, wo wir jetzt sind, sind wir hingekommen, weil wir mutig sind und uns im Kopf nicht beschränken. Wir haben uns viele Dinge verdient und erarbeitet. Auch morgen brauchen wir maximale Intensität und Überzeugung. Ich möchte Spieler haben, die an ihre Chance glauben. Das war bei anderen Spielen gegen große Gegner in der Vergangenheit genauso. Dass in Stuttgart für den VfB Druck herrscht, ist ganz normal. Ich habe nur ein Problem, wenn man sagt, dass wir in Stuttgart nichts zu verlieren hätten. In jedem Spiel gibt es für uns etwas zu verlieren, auch in Stuttgart. Wir wollen da nicht hinfahren und einfach drauf losspielen. Man braucht Druck, aber muss diesen richtig kanalisieren und einordnen, um erfolgreich zu sein. Es liegt an uns, wie groß der Druck für den VfB wird. Wir wissen genau, welche Rolle wir spielen. Wir sind in dieser Situation, weil die drei Mannschaften vor uns nicht immer regelmäßig und konstant gepunktet haben. Das muss man richtig einordnen. Wir wollen ein gutes Spiel machen und die Partie offen gestalten.“

Zur Fan-Unterstützung in Stuttgart:

„Jeder Auswärtsfan ist für uns wichtig. Durch die Nähe zu Stuttgart fahren nun mehr Fans mit als sonst, das freut uns natürlich. Ich mache auch keinen Hehl daraus, dass wir uns grundsätzlich mehr Auswärtsfahrer wünschen, die unsere Mannschaft unterstützen. Wir sind für jeden Fan dankbar, aber auswärts hilft auch jeder einzelne Fan mehr der Mannschaft weiter. Wir freuen uns auf die Kulisse in Stuttgart. Im Stadion werden mehr Menschen sein als Heidenheim Einwohner hat. Da sieht man mal, wo wir mittlerweile Fußball spielen dürfen. Das macht man sich viel zu selten bewusst. Wir freuen uns auf das Nachbarschaftsduell! Die Identifikation in Heidenheim mit dem FCH ist mittlerweile sehr hoch. Heidenheim ist eine Industriestadt, hier ist man gewohnt, viel hart und gut zu arbeiten. Und so wollen wir auch Fußball spielen. Wir sind vielleicht nicht immer die bessere Mannschaft, aber mein Anspruch und unsere Philosophie ist es, immer bis zum Schluss alles zu geben.“