Nach dem gestrigen Pokalabend in Bremen bestreitet der FCH zum Abschluss der englischen Woche den 12. Zweitligaspieltag beim FC Erzgebirge Aue. Die Partie gegen den aktuellen Tabellenvierten findet am Samstag, den 2. November (13 Uhr), im Erzgebirgsstadion statt. Der Tabellenplatz der Sachsen kann dabei durchaus als Überraschung gewertet werden.
Seit dem Auer Aufstieg im Jahr 2016 hatten die „Veilchen“ die drei letzten Spielzeiten lediglich zwischen dem 14. und 16. Tabellenplatz abgeschlossen und wurden im Vorfeld der Saison von nicht wenigen Experten als heißer Abstiegskandidat gehandelt. Hinzu kam die überraschende Beurlaubung von Cheftrainer Daniel Meyer und dessen Bruder sowie Co-Trainer André nach nur drei Spieltagen. Nach einer Partie unter Interimstrainer Marc Hensel übernahm zum 5. Spieltag Dirk Schuster als neuer Chef.
Unter dem langjährigen Coach von Darmstadt 98 holte der FC Erzgebirge Aue aus sieben Spielen elf Punkte. In der Liga musste zuletzt aber eine 0:1-Auswärtsniederlage verkraftet werden. Linksverteidiger Dennis Kempe gab sich allerdings im Anschluss an die Partie schon wieder kämpferisch: „Am Samstag geht es zu Hause weiter gegen Heidenheim, wo wir unbedingt unseren Fans einen Sieg schenken wollen.“ Trotz der Niederlage stehen die Auer momentan auf Rang vier und steuern auf die beste Spielzeit der Vereinsgeschichte zu, die bisher der fünfte Platz aus der Saison 2010/11 ist. Damals noch im Kader von Erzgebirge Aue war der jetzige FCH Profi Robert Strauß.
Ohne große personelle Veränderungen in die neue Saison
Großer Vorteil für Erzgebirge Aue: Das Personal ist überwiegend gleichgeblieben. Die Abgänge, die der selbsternannte „Kumpelverein“ verzeichnete, waren bis auf Düsseldorf-Leihgabe Emmanuel Iyoha keine Stammspieler. Zusätzlich wurde mit Sören Gonther (von der SG Dynamo Dresden) und Marko Mihojevic (von PAOK Saloniki/Leihe), den beiden Stamminnenverteidigern dieser Saison, die Defensive verstärkt und es konnten alle Leistungsträger gehalten werden. Dirk Schuster dienen diese Leistungsträger als Stützen der Mannschaft. Neben Torhüter sowie Kapitän Martin Männel und den beiden genannten Neuverpflichtungen in der Abwehr sind im defensiven Mittelfeld Clemens Fandrich und der ehemalige Heidenheimer Philipp Riese gesetzt. Offensiv setzen Jan Hochscheidt (drei Tore, zwei Vorlagen), Dimitrij Nazarov (fünf Tore) und Tom Baumgart (zwei Tore, zwei Vorlagen) Akzente und bedienen Angreifer Pascal Testroet, der bislang schon sechs Torbeteiligungen vorweisen kann (drei Tore, drei Vorlagen). Zudem sitzt mit Florian Krüger eine weiterer Offensivakteur auf der Bank, der in seinen bisherigen Einsätzen überzeugen konnte (zwei Tore, zwei Vorlagen). Gut möglich, dass der U20-Nationalmannschaftskollege von David Otto am Samstag gegen den FCH seine Chance von Beginn an erhält, wie auch schon unter der Woche im DFB-Pokal, als er sich in die Torschützenliste eintragen konnte.
In der Pokalpartie am Mittwoch gingen die „Veilchen“ gegen den Bundesligisten Fortuna Düsseldorf gar in Führung, mussten sich aber durch einen Elfmeter-Treffer und einen abgefälschten Schuss knapp mit 1:2 geschlagen geben. Aue-Coach Dirk Schuster meinte im Anschluss auf der Pressekonferenz, dass sie mit etwas mehr Spielglück vielleicht auch die Sensation hätten schaffen können, war aber mit seinem Team zufrieden und sprach von einem „sehr couragierten Auftritt“.
Positive Bilanz für den FCH
Das Duell gegen die Auer wurde bereits elfmal ausgetragen, davon zweimal in Liga drei, einmal im DFB-Pokal und achtmal in der 2. Bundesliga. Die Gesamtbilanz spricht dabei ganz klar für den 1. FC Heidenheim 1846. Sechs Spiele konnte der FCH für sich entscheiden, vier Aufeinandertreffen endeten in einer Punkteteilung und aus einer Partie gingen die Auer als Sieger hervor. Das letzte Duell im Erzgebirgsstadion ging mit 1:0 an den FCH.