Nach dem 4:0-Heimsieg gegen Hannover 96 hat sich Frank Schmidt auf der Pressekonferenz zur Partie geäußert. Auch die beiden Torschützen Tim Kleindienst und Sebastian Griesbeck sowie Vorlagengeber David Otto standen uns in der Mixed Zone Rede und Antwort.
Cheftrainer Frank Schmidt:
"Wir haben uns die Anfangsphase in der Tat so vorgestellt und wollten mit einem hohen Anfangsdruck beginnen. Wir hatten in den ersten 15 Minuten vier richtig gute Möglichkeiten. Das 1:0 erzielen wir früh und müssen anschließend mit der nächsten Chance eigentlich das 2:0 machen. In der 5. Minute haben wir eine Drei-gegen-eins Situation: Wir haben Hannover erneut den Ball geklaut, sehr gut umgeschalten und haben nochmal eine Chance durch Tim Kleindienst und David Otto. In dieser Phase war meiner Meinung nach viel mehr drin als das 1:0. Wenn es nur 1:0 steht, der Gegner sich dann auf das Spiel einstellt und diese Qualität am Ball hat, ist es so, dass immer der Ausgleich fallen kann – wie in der 26. Minute. Wir haben eigentlich eine richtig gute Möglichkeit, als wir den Ball am gegnerischen Strafraum verlieren. Anstatt tief zu spielen, passen wir quer und laufen in den Konter hinein, haben allerdings Glück mit dem Pfostenschuss. Es gab einige Situationen von Hannover über den Flügel, aber ich finde, dass wir die Flanken gegen Weydandt, Ducksch sowie gegen die immer wieder nachgerückten Spieler, bärenstark im Zentrum verteidigt und relativ wenig zugelassen haben. Ich habe meiner Mannschaft in der Halbzeit nicht Mut zugesprochen, sondern bin deutlich geworden, wie wir in der zweiten Hälfte agieren müssen: anders als die 25 Minuten vor der Halbzeit, nämlich zielstrebiger und mit viel mehr Aggressivität in den Zweikämpfen. So kamen wir dann gleich zur Standardsituation. Es war wieder eine einstudierte Variante, die beim wichtigen 2:0 funktioniert hat. Wir sind dann schnell und einfach bei der Situation zum Elfmeter in die Tiefe gekommen, waren anschließend ein Mann mehr und erzielen das 3:0. Wir haben dann nicht versucht, das Spiel zu verwalten, sondern wollten weiter Druck machen. Wir haben uns mit dem 4:0 belohnt und eigentlich nur die letzten zehn Minuten das Gas ein bisschen herausgenommen. Wir hatten aber auch noch zwei Chancen zu überstehen: einen Kopfball von Weydandt und noch eine Situation, in der wir bei einem Konter den Ball verlieren und dieser am Tor vorbei geht. Unterm Strich war es, denke ich, eine richtig gute Leistung von uns: sehr leidenschaftlich und sehr zielstrebig. Wir wollten heute unbedingt mit einem Sieg in die Länderspielpause gehen, anders als vor der letzten Länderspielpause, als wir gegen Bochum verloren haben. Am Ende muss ich der Mannschaft ein wirklich großes Kompliment machen. Das war eine richtig gute Leistung, eine sehr gute Körpersprache und wir haben nahezu all das umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben."
Doppeltorschütze Tim Kleindienst:
"Es ist alles aufgegangen, was wir uns vorgenommen haben. Wir wollten mit Vollgas rein und direkt von der ersten Minute an aggressiv sein. Das ist uns perfekt gelungen und das frühe Tor war natürlich wichtig. Für den Gegner ist das das Unangenehmste, was passieren kann. Die ersten 15 bis 20 Minuten von uns waren enorm gut, danach ist es ein bisschen abgeflacht, Hannover hatte viel den Ball und wir sind viel hinterhergelaufen. Das war eine schwere Phase, auch für uns vorne - mit wenig Ertrag. Trotzdem haben wir noch viele Chancen erspielt und uns in der Halbzeit dann wieder vorgenommen, direkt wieder mit Vollgas rauszugehen - was wieder geklappt hat mit dem 2:0. Nach der Roten Karte für den Gegner lief es für uns dann perfekt. Für mich persönlich lief es heute auch endlich mal wieder super nach ein paar schwierigeren Spielen. Beim ersten Tor werde ich von David fast abgeschossen und muss ihn nur noch mit dem Kopf über die Linie drücken. Heute war es für mich wichtig, mal wieder selbst zu treffen und ein Zeichen zu setzen. Ich hoffe, dass wir daran nach der Länderspielpause anknüpfen können."
Vorlagengeber David Otto:
"Wenn man 4:0 gegen einen Bundesligaabsteiger gewinnt, ist das sehr gut. Klar ist aber auch, dass es in der ersten Halbzeit ein Phase gab, in der Hannover den Ausgleich hätte machen können. Wichtig war für uns dann, gut aus der Pause zu kommen. Nach der Roten Karte und dem Elfmeter war das Spiel mehr oder weniger zu unseren Gunsten entschieden. Beim 1:0 will ich eigentlich aufs Tor schießen, aber wenn man aufs lange Eck schießt und der Ball knapp vorbeigeht, kann es immer noch sein, dass jemand rankommt. In dem Fall war Tim da, das war perfekt. Generell verstehe ich mich sehr gut auf dem Platz mit ihm. Es war der beste Start, den wir hätten haben können. Persönlich bin ich mit meinen letzten zwei bis drei Wochen sehr zufrieden, ich hatte drei Spiele in zwei Wochen. Das wünsche ich mir, aber da steckt auch viel Arbeit dahinter, sich im Training immer wieder anzubieten. Wir haben viele Stürmer und gute Qualität. Da muss man sich immer beweisen. Ich bin froh, dass ich heute das Vertrauen vom Trainer bekommen habe. Das Spiel ist gut gelaufen und ich habe eine Vorlage gemacht, damit bin ich zufrieden. Was uns alle trotz de Konkurrenzkampfs auszeichnet, ist, dass wir uns alle super verstehen und immer positiv miteinander sind. Das pusht einen und hilft uns als Mannschaft weiter. Jetzt geht es für mich auf Länderspielreise, danach machen wir da weiter, wo wir jetzt aufgehört haben."
Torschütze Sebastian Griesbeck:
"Wir wollten in den ersten Minuten aggressiv sein, das hat funktioniert. Nach dem frühen Tor hätten wir noch nachlegen müssen, dann wäre die erste Halbzeit ein bisschen entspannter gewesen. Denn nach etwa 20 Minuten haben wir nachgelassen und uns etwas hinten rein drücken lassen. Das haben wir in der Halbzeit angesprochen, wie wir besser anlaufen. Nach dem Standardtor und der Roten Karte mit dem Elfmeter haben wir den Ball dann gut laufen lassen. Das war für uns insgesamt ein gelungener Tag."