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„Ich wollte ein emotionales Spektakel und habe es bekommen!“ – Die Stimmen nach dem Punktgewinn gegen den VfB Stuttgart

04. August 2019 | Kategorie: FCH News

Nach einem 0:2-Rückstand gleicht der FCH zum 2:2 gegen die Stuttgarter aus und behält einen Punkt in Heidenheim. Von den Eindrücken des Spiels berichten Frank Schmidt, Kevin Müller, Kolja Pusch, Niklas Dorsch und Robert Leipertz.

Cheftrainer Frank Schmidt:

„Ich wollte ein emotionales Spektakel und habe es bekommen. Ich habe es mir heute in der Art und Weise auch so vorgestellt, wie das Fußballspiel laufen wird. Ich glaube, dass in diesem Spiel heute jedes Ergebnis möglich gewesen wäre: Ein Sieg für den VfB, aber auch für uns. Am Ende war es ein Unentschieden. Der VfB war in beiden Halbzeiten sehr dominant. In den ersten 25 bis 30 Minuten waren wir zu passiv und hatten Probleme, dieses variable Spiel zu verteidigen. Aber schon in der ersten Hälfte haben wir gezeigt, was wir mit Balleroberungen anfangen können: Nämlich schnell umzuschalten. Wir hatten vier bis fünf hundertprozentige Torchancen. Ich glaube, ich übertreibe nicht, wenn wir daraus ein Tor erzielen, wäre es zur Halbzeit auch nicht unverdient gewesen. Was ich nicht ganz nachvollziehen kann, ist, dass wir nach dieser ersten Halbzeit so in die zweite Halbzeit hineingehen. Da haben wir nämlich Fehler gemacht und ich glaube, da übertreibe ich auch nicht, da haben wir den Gegner eingeladen: Eckbälle produziert, uns kaum befreien können, waren unaufmerksam bei der Standardsituation, die zum 0:1 geführt hat, und uns auch in den entscheidenden Zweikämpfen beim 0:2 nicht durchgesetzt. Aber, – und das ist eben immer die zweite Seite der Medaille – ich glaube, dass wir immer in der Lage sind, uns zurückzukämpfen, dass wir nie aufgeben und dass wir an unsere Chance glauben. Das haben wir uns verdient sowie erarbeitet und haben den Gegner dann auch durch unsere Art und Weise ein Stück weit überrascht. Am Ende haben wir verdient das 2:2 gemacht, aber auch Glück beim Pfostenschuss gehabt. Es wäre dann bitter gewesen, wenn wir noch 2:3 verloren hätten, da wollten wir vielleicht einen Tick zu viel. Das ist aber auch die Mentalität, die wir haben: Wir spielen nicht auf unentschieden, wir wollen Spiele gewinnen und zum Schluss steht es 2:2 nach 0:2-Rückstand. Da muss ich mit meiner Mannschaft zufrieden sein, weil nicht jede Mannschaft, die gegen uns in der 2. Liga spielt auch so dominant auftritt. Am Ende ist es für uns gut, wir nehmen den Punkt gerne mit und ein Kompliment an die Mannschaft.

Torwart Kevin Müller:

Wenn man nach der Halbzeit direkt zwei Gegentore kassiert und schnell 0:2 hinten liegt, dann war es am Ende unheimlich wichtig, dass Dorschi den Ausgleich gemacht hat. Es gibt dafür trotzdem nur einen Punkt, aber für die Moral ist es unheimlich wichtig. Nach dem 0:2 hat man gemerkt, dass es für uns ein Tiefschlag war und es uns extrem weh getan hat, weil wir eine gute erste Hälfte gespielt haben und aus der Kabine etwas schläfrig herausgekommen sind. Umso besser, dass wir nochmal den Hebel umgelegt haben.

Mittelfeldspieler Kolja Pusch:

Es hat vor einer tollen Kulisse heute hinten raus mit dieser Leidenschaft einfach Spaß gemacht. Dass wir den Punkt mitnehmen, war auch durch die Emotionen richtig gut für unsere Mannschaft. Wir haben nach dem 0:1 direkt weiter gemacht und haben wieder eine super Szene, als wir danach dann eine Ecke bekommen. Wir haben gegen Ende alles nach vorne geworfen und wurden dafür belohnt. Es war ein Spiel, das hin und her ging und geil für die Fans war. Wir sind natürlich jetzt glücklich mit diesem Punkt.

Mittelfeldspieler Niklas Dorsch:

Es war klar, dass Stuttgart hier Druck macht und als Favorit ins Spiel geht. Trotzdem haben wir top dagegengehalten und eine, aus meiner Sicht, gute erste Halbzeit mit relativ vielen Torchancen – auch meinerseits – gespielt. Vielleicht muss ich das Tor machen, dann läuft das Spiel anders. Andere Jungs haben auch noch ein paar Chancen liegen lassen. Wie wir dann aus der Halbzeitpause kommen, ist brutal. Da sollten wir uns vielleicht mal hinterfragen, was da falsch läuft, denn gegen Osnabrück war es schon ähnlich. Das kann so nicht weitergehen. Dann liegen wir 0:2 zurück gegen den, meine ich, größten Favoriten dieser Liga. Was danach passiert, ist der Wahnsinn. Aber dafür sind wir in Heidenheim mittlerweile auch bekannt, dass man uns nicht abschreiben darf und dass wir Mentalitätsmonster sind, würde ich fast schon sagen. Wenn man 0:2 zurück liegt und das Spiel noch ausgleicht, dann kann man sich schon auf die Schulter klopfen. Trotzdem sind wir so eingestellt, dass wir immer an den negativen Sachen arbeiten wollen und müssen uns daher überlegen, wie wir im nächsten Spiel, wenn es wieder zur Halbzeit 0:0 steht, aus der Pause kommen.

Angreifer Robert Leipertz:

Natürlich weiß ich, dass es schlechtere Starts gibt, als in die ersten zwei Spiele mit zwei Toren zu starten. Aber schöner wäre es gewesen, wenn wir heute mit dem zweiten Saisontor die sechs Punkte vollgemacht hätten. Ich war trotzdem erleichtert, dass ich getroffen habe, weil ich den einfacheren Ball in der ersten Hälfte nicht reingemacht habe und dann noch zwei andere Chancen hatte, die schwer waren, aus spitzem Winkel. Ich habe dann aber nicht an mir gezweifelt und wusste, wenn die nächste Situation kommt, kann der Ball wieder reingehen. Nachdem sich Dorschi durchsetzen konnte, fällt mir der Ball vor die Füße. Dann wusste ich, die Beine gehen auf vom Verteidiger, habe nicht mehr geschaut, wo das Tor ist und instinktiv abgeschlossen. Das 2:2 war etwas glücklich, als der Ball von Dorschi nochmal abgefälscht wurde. Wir sollten zufrieden sein, dass wir wieder zurückgekommen sind, aber insgeheim wollten wir eben doch auf die drei Punkte spielen. Das hätten wir noch fast bereut, als wir in der 90. Minute noch einen Konter gegen uns bekommen. In der 93. Minute köpft Eule dann den Ball noch knapp über das Tor. Es ging hin und her, für die Fans hat es richtig Spaß gemacht und am Ende geht das 2:2 auch in Ordnung.