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Frank Schmidt vor dem Auswärtsspiel in Nürnberg: „Wir müssen uns wehren und eine breite Brust haben“

29. August 2019 | Kategorie: FCH News

Im ersten Freitagsspiel der neuen Saison geht es für den 1. FC Heidenheim 1846 am 5. Spieltag zum 1. FC Nürnberg. In der Pressekonferenz vor dem Duell mit dem Erstligaabsteiger blickte FCH Cheftrainer Frank Schmidt unter anderem auf den favorisierten Gegner, Ex-FCH Profi Nikola Dovedan und die Erkenntnisse aus den letzten Partien der eigenen Mannschaft.

Zur personellen Situation:

„Beim Personal hat sich nichts verändert. Bis auf den Langzeitverletzten Maxi Thiel sind alle Spieler im Training und dementsprechend alle Spieler fit.“

Über die ersten Spiele vor den jüngsten zwei Niederlagen:

„In den ersten Spielen haben wir gut gepunktet. Wenn man die ersten Spiele nimmt, hatten wir gute Phasen im Spiel, in denen es gereicht hat, in Osnabrück zu gewinnen, gegen Stuttgart zurückzukommen und in Ulm souverän weiterzukommen. Jetzt im Nachgang hat die Leistung abgebaut. Vielleicht haben wir uns von den ersten drei Spielen auch etwas blenden lassen. Dementsprechend heißt es für uns, jetzt wieder bessere Leistungen als vor allem in den beiden letzten Spielen zu bringen. Wir wollen in Nürnberg auf dem Platz stehen und auch etwas Zählbares mitnehmen. Das hat aber nichts mit dem Gegner oder dem Stadion zu tun. Es ist egal, ob wir zu Hause oder auswärts spielen, wer der Gegner oder der Gegenspieler ist und ob wir vorne oder zurück liegen. Wir haben immer 90 Minuten plus Nachspielzeit Zeit, um den Gegner zu besiegen. Das haben wir zuletzt einfach nicht gut gemacht.“

Über den Gegner aus Nürnberg:

„Das ist ein Gegner, der aggressiv sein wird und versuchen wird, das zweite Heimspiel in Folge mit aller Macht zu gewinnen. Auch der ‚Club‘ hat in den ersten Spielen keine durchgängig guten Leistungen gebracht, das waren alles enge Spiele. Sie haben gleich viele Gegentore wie wir bekommen und zwei Tore weniger geschossen, haben aber zwei Punkte mehr als wir geholt. Das zeigt, wie eng es in der Liga zugeht. Bis auf das Spiel jetzt gegen Osnabrück, wo sie ein klares Plus an Torchancen hatten, waren sie dem Gegner bei Ballbesitz und Torchancen unterlegen und haben auch schon zwei Niederlagen hinnehmen müssen. Von daher sind sie auch noch ein Stück weit in der Findungsphase. Das ist bei uns ähnlich. Entsprechend kann man nicht voraussagen, was passiert. Gegen Osnabrück hat der ‚Club‘ 1:0 gewonnen, ein Tor hat gereicht und sie haben zu null gespielt. Da müssen wir erst wieder hinkommen, defensiv besser zu stehen. Wir hatten jetzt Phasen mit zwei Gegentoren jeweils in der zweiten Halbzeit. Das müssen wir abstellen. Für uns wäre es auch mal wieder wichtig, in Führung zu gehen. Wir müssen positiv sein, eine Leichtigkeit entwickeln und trotzdem an Aggressivität draufpacken und zu unserem Spiel finden, um erfolgreich zu sein. Klar, wir spielen auswärts – ich glaube schon, dass der ‚Club‘ wie gegen Osnabrück in einem 5-3-2 beziehungsweise 3-5-2 hoch pressen wird und ins Forechecking gehen wird, um Balleroberungen zu erzielen, aktiv zu sein und zu Torchancen zu kommen. Da müssen wir uns wehren, eine breite Brust haben und von dem, was wir tun, überzeugt sein.“

Über den Ausfall von FCN-Mittelfeldspieler Iuri Medeiros:

„Das spielt für uns überhaupt keine Rolle. Voraussichtlich wird für ihn Hanno Behrens spielen, das ist auch ein Top-Spieler. Mit Geis auf der Sechs haben sie einen Ballverteiler und auch ohne Medeiros haben sie mit Behrens oder Hack sehr gute Tiefenlaufwege und gute Fußballer. Zudem haben sie einen überragenden Niko Dovedan, ohne den der ‚Club‘ wohl ein paar Punkte weniger geholt hätte. Das zeigt, dass sie einen guten Spieler von uns bekommen haben.“

Über Ex-FCH Profi Nikola Dovedan:

„Wir werden uns freundschaftlich begrüßen. Aber wir wissen, dass Niko ein absoluter Wettkampftyp ist, dem egal ist, ob er in dem Moment gegen die alte Mannschaft spielt. Entscheidend ist, dass wir seine Stärken kennen und die sollten wir kennen. Wenn der Ball bei uns ist, sollten wir ihn nicht aus den Augen verlieren. Denn wenn wir den Ball verlieren, hat er eine unheimliche Dynamik in die Tiefe. Das müssen wir gut und auch hart verteidigen. Das ist sicherlich ein bisschen ungewohnt, weil es diese Duelle in den letzten zwei Jahren nur im Training gab. Jetzt geht es um Punkte.“

Über die Erkenntnisse aus dem Sandhausen-Spiel:

„Für uns ist das Defensivverhalten wichtig. Es gibt Spiele, in denen es lange 0:0 steht. Ich glaube in der ersten Halbzeit gegen Sandhausen gab es wenig Highlights. Wir haben nicht so gespielt, wie man zu Hause spielen muss und haben zu wenig Druck aufgebaut. Das kann aber mal passieren, weil Sandhausen mittlerweile eine gestandene Zweitligamannschaft ist, die sich auch fußballerisch verbessert hat. Die ersten Minuten nach der Pause waren noch OK. Dann ging es los mit Fehlern in der Defensive: Erst ein Ballverlust und dann unnötig den Elfmeter bekommen – auch das kann passieren. Aber dass wir 2:58 Minuten später – handgestoppt von mir – das 2:0 bekommen, darf uns nicht passieren. Dadurch waren wir raus aus dem Spiel. In der Phase dürfen wir nicht das zweite Tor bekommen. Dann ist es jederzeit noch möglich zurückzukommen. Wir hatten um die 80. Minute die Chancen, auf 1:2 zu verkürzen. Hätte es zu diesem Zeitpunkt nur 0:1 gestanden, wäre das Spiel schnell wieder offen gewesen. In der Offensive müssen wir mehr Durchsetzungsvermögen haben und öfter 1-gegen-1-Duelle suchen, das hat man in der Analyse gesehen. Wir haben die Räume zwar teilweise erkannt und auch dorthin gespielt. Dann haben wir aber viel zu früh ganz vorne in die Spitze gespielt und auch aus dem Halbfeld geflankt, obwohl wir in vielen Situationen noch viel grüne Wiese vor uns hatten.“

Zur aktuellen Ausgangslage:

„Es sind erst vier Spiele plus ein Pokalspiel gespielt. Wir haben alle Möglichkeiten, dafür zu sorgen, dass wir einen guten Saisonstart haben. Vor den verloreneren Spielen war alles super und jetzt soll alles schlecht sein? Fakt ist: Wenn wir in Nürnberg einen Punkt holen, haben wir gleich viel Punkte wie zum gleichen Zeitpunkt der Vorsaison. Wenn wir gewinnen, haben wir sogar mehr. Klar, Nürnberg ist Favorit und will direkt wieder aufsteigen. Da müssen wir da sein und in allen Belangen zulegen. Dann ist es möglich, auch in Nürnberg etwas zu holen. Wir müssen einfach punkten und dürfen uns nicht zu viele Gedanken aufgrund der zwei Niederlagen machen. Wir bauchen ein Stück weit auch Geduld. Auch wenn es nur drei bis vier Spieler in der Offensive sind, die wir verloren haben, und die Defensive – bis auf die Neuzugänge – noch die gleiche ist wie in der letzten Saison, braucht es eine gewisse Zeit, um die Neuzugänge zu integrieren und in der Offensive zu Toren zu kommen. Auf der anderen Seite muss man erst einmal die Leistung aus der Vorsaison bestätigen und wieder in diese Form kommen. Alles passt noch nicht zu 100 Prozent. Es ist noch nicht alles gut, aber auch nicht alles schlecht. Das erste Mal kann man nach acht bis zehn Spielen auf die Tabelle schauen. Dann weiß man, wohin die Reise geht. Bis dahin haben wir noch genügend Spiele.“