Der 1.FC Heidenheim 1846 verliert sein Auswärtsspiel am Samstagnachmittag beim Hamburger SV vor 45.379 Zuschauern denkbar knapp. Nach torlosen ersten 45 Minuten ging die Mannschaft von Cheftrainer Frank Schmidt im zweiten Durchgang durch Patrick Schmidt in Führung, konnte sich jedoch nach drei Toren von Pierre-Michel Lasogga - trotz des Anschlusstreffers von Robert Glatzel - nicht mehr für eine gute Leistung belohnen.
Frank Schmidt wechselte seine Formation vor der Partie gegen den Bundesligaabsteiger gleich auf mehreren Positionen: Robert Strauß, Niklas Dorsch und Timo Beermann standen im Volksparkstadion in der Startelf. Marnon Busch, Oli Steurer und Robert Glatzel nahmen dafür auf der Bank Platz.
Die Hanseaten setzten auf Ballbesitzfußball mit weit aufgerückter Abwehrkette, inklusive des Torwarts. Der FCH nahm die Partie jedoch von der ersten Sekunde an und setzte auf kompaktes Defensivverhalten sowie schnelle Konterangriffe nach Ballverlusten der Gastgeber. So setzte Niko Dovedan nach weniger als 120 gespielten Sekunden ein erstes Zeichen. Auch in der Folge tat sich der HSV schwer, überhaupt ins Schlussdrittel vorzustoßen. Nach rund zehn Minuten war es erneut Niko Dovedan, der Julian Pollersbeck zu einer Parade zwang. Die Hamburger vertändelten häufig den Ball und ermöglichten dadurch Konter: Der FCH verpasste es jedoch, diese Möglichkeiten zum Torerfolg zu nutzen.
Die Gastgeber meldeten sich erst nach 26 Minuten gefährlich in der Offensive zu Wort: HSV-Neuzugang Hwang setzte sich am Strafraum durch, scheiterte aber an einer Grätsche von Sebastian Griesbeck und der anschließenden Parade von Kevin Müller. Die Heidenheimer verteidigten weiter konzentriert und wären durch Marc Schnatterer mit seinem Fernschuss in der 38. Minute beinahe in Führung gegangen; das Spielgerät senkte sich jedoch erst knapp hinter dem Kasten. Außerdem sorgte Niko Dovedan mit seinen Dribblings immer wieder für Betrieb im Hamburger Strafraum. Kurz vor der Pause traten die Gastgeber auf der Gegenseite jedoch nochmals gefährlich in Erscheinung: Sakai flankte von der rechten Seite in die Mitte, Hwang scheiterte aber an einer starken Beinabwehr von Kevin Müller.
Nach der Halbzeitpause stellten die Norddeutschen offensiv um (Lasogga für Janjicic), der FCH lauerte weiter auf Konter. Nur sieben Zeigerumdrehungen nach Wiederanpfiff hatte Niko Dovedan die Riesenchance, den FCH in Führung zu bringen. Nach einem abgefälschten Pass von Marc Schnatterer lief der wendige Österreicher frei auf Julian Pollersbeck zu und konnte von Sakai erst in höchster Not abgegrätscht werden. In der 64. Minute war es dafür dann soweit: Nach einer Ecke konnte der HSV nicht entscheidend klären, sodass der wenige Minuten zuvor eingewechselte Mittelstürmer Patrick Schmidt aus der Drehung zur 1:0-Führung einschießen konnte. Robert Andrich hatte den Ball zuvor quergelegt. Nur fünf Minuten später hatte dieser sogar auch noch selbst die große Chance auf 2:0 zu erhöhen; der Mittelfeldspieler setzte seinen Heber aus sechs Metern allerdings nur über den Kasten.
Umso bitterer: Statt des möglichen zweiten Heidenheimer Treffers, fand der HSV in Person von Pierre-Michel Lasogga zurück in die Partie. Der Mittelstürmer war in der 75. Minute nach einer Flanke von Douglas Santos zur Stelle und drückte das Leder zum Ausgleich über die Linie. Doch damit nicht genug: In der 81. Minute drehte er die Partie mit seinem Kopfball aus fünf Metern und setzte wiederum nur zwei Minuten später noch einen drauf: Eine Ecke von der rechten Seite wurde am ersten Pfosten verlängert und landete so bei Lasogga, der sich gegen Beermann durchsetzen und per Kopf auf 3:1 erhöhen konnte. Der FCH steckte jedoch nicht auf und kam durch den Anschlusstreffer von Robert Glatzel in der 89. Spielminute nochmal in Schlagdistanz, konnte sich für seine engagierte und starke Leistung jedoch nicht mehr mit dem späten Ausgleich belohnen.
Am kommenden Wochenende steht zum Start in die englische Woche das Heimspiel gegen die SpVgg Greuther Fürth auf dem Programm. Die Partie gegen die „Kleeblätter“ wird am Sonntag, 23. September 2018, um 13:30 Uhr in der Voith-Arena angepfiffen.
Statistik zum Spiel
HSV: Pollersbeck – Sakai, Lacroix, van Drongelen (46. Moritz), Douglas Santos – Mangala, Steinmann (78. Arp), Janjicic (46. Lasogga), Hunt – Hwang, Narey
FCH: Müller – Strauß, Mainka, Beermann, Theuerkauf – Dorsch (61. Schmidt) - Thiel (82. Lankford), Andrich (84. Glatzel), Griesbeck, Schnatterer – Dovedan
Gelbe Karten: Janjicic, Steinmann – Dorsch
Tore: 0:1 Schmidt (64.), 1:1 Lasogga (75.), 2:1 Lasogga (81.), 3:1 Lasogga (83.), 3:2 Glatzel (89.)
Schiedsrichter: Harm Osmers (Hannover)
Zuschauer: 45.379 (Volksparkstadion)