Der 1. FC Heidenheim 1846 holt am Mittwochabend vor 10.500 Zuschauern in der Voith-Arena gegen den Bundesliga-Absteiger einen Zähler, hätte sich aber letztlich für eine gute Leistung mit einem Sieg belohnen können.
Im Gegensatz zum Auswärtssieg in Bochum wechselte Frank Schmidt auf drei Positionen in der Startelf: Vitus Eicher vertrat Stammtorhüter Kevin Müller, der durch einen Muskelfaserriss aussetzen musste, den er sich im Abschlusstraining zugezogen hatte. Zudem rückten Kolja Pusch und Norman Theuerkauf für Ben Halloran und Kevin Kraus in die Anfangsformation.
Das Spiel begann mit extrem hohem Tempo. Der FCH spielte sofort mutig auf und kam zu einigen guten Möglichkeiten, wie beispielsweise durch Robert Glatzel, dessen Ball nach fünf Minuten das Tor nur knapp verfehlte. Darmstadt 98 suchte derweil noch sein Spiel und konnte in der zehnten Minute das erste Mal auf sich aufmerksam machen, doch Immanuel Höhn vergab eine aussichtsreiche Möglichkeit.
In der Folge standen die Gäste sehr hoch um den FCH früh unter Druck zu setzen. Doch die Rot-Blau-Weißen ließen nicht nach und versuchten immer wieder in den gegnerischen Strafraum vorzustoßen. In der 33. Minute wurde Frank Schmidts Elf dann für ihr mutiges Spiel belohnt: Timo Beermann erkämpfte sich im Mittelfeld den Ball und konnte ihn blitzschnell auf Kapitän Marc Schnatterer weiterleiten, der zu einem Sprint auf der linken Außenbahn ansetzte. Nach seiner punktgenauen Flanke war es ausgerechnet Nikola Dovedan, der kleinste Spieler im FCH Kader, der den Ball per Kopf zur Führung im Tor der Gäste unterbrachte (33.). Bitter jedoch: Die Gäste hatten jedoch die direkte Antwort parat und traf nur zwei Zeigerumdrehungen später zum 1:1 durch Artur Sobiech (35.).
Personell unverändert kamen beide Teams nach dem Seitenwechsel auf den Platz. Der FCH kam sehr gut in die zweite Hälfte und konnte fast jeden Zweikampf für sich entscheiden. Nach einer knappen Stunde brachten die Rot-Blau-Weißen auch wieder mehr Tempo ins Spiel nach vorne und waren der Führung viel näher als die Südhessen. Diese Überlegenheit konnten wenig später in Zählbares umgemünzt werden.
Nach einem weiteren Angriff über den rechten Flügel war es erneut Marc Schnatterer, der eine gute Hereingäbe auf den frisch eingewechselten Ben Halloran brachte. Der Australier blieb eiskalt, hielt den Fuß an den Ball und verwandelte zur fälligen 2:1-Führung. Nur eine Minute nach dem Treffer folgte eine weitere Großchance, die Nikola Dovedan hätte im Tor unterbringen müssen. Er scheiterte jedoch unglücklich an der Unterseite des Querbalkens. Den Darmstädtern fiel es sich sichtlich schwer, die Euphorie der Heimmannschaft zu stoppen und geriet in der 64. Minute erneut in große Bedrängnis, doch Robert Glatzel konnte die Hereingabe von Nikola Dovedan nicht verwerten. Auch Theuerkaufs Großchance aus der 69. Minute blieb ohne Erfolg. Eigentlich hätte der FCH zu diesem Zeitpunkt bereits mit zwei Toren Vorsprung führen müssen.
Es kam jedoch anders: In den letzten zehn Minuten bäumten sich der Bundesliga-Absteiger dann nochmals gegen die drohende Niederlage. Der späte Ausgleich zum 2:2-Endstand fiel letztlich als SV98-Kapitän Aytac Sulu einen Eckball souverän per Kopf ins Netz der Gastgeber beförderte (85.). Nach der erneuten Führung und einer starken zweiten Halbzeit hatten es die FCH Profis diesmal nicht rechtzeitig geschafft, die Führung auszubauen. Somit musste sich die Mannschaft von Cheftrainer Frank an diesem Abend nach 90 Minuten, trotz einer sehr guten Leistung, mit einem Punkt begnügen.
Zum Abschluss der „englischen“ Woche geht es für den 1. FC Heidenheim 1846 am kommenden Samstag, 23. September 2017, zu Arminia Bielefeld. Anpfiff ist dann um 13 Uhr.
Statistik zum Spiel
FCH: Eicher - Busch, Beermann, Wittek, Feick - Griesbeck, Theuerkauf, Pusch (58. Halloran) - Schnatterer (82. Titsch-Rivero) - Dovedan, Glatzel (71. Thiel)
Darmstadt: Fernandes, Sulu, Platte, Kempe, Sirigu (64. Steinhöfer), Großkreuz (77. von Haacke), Sobiech, Höhn, Holland, Altintop, Kamavuaka (70. Stark)
Tore: 1:0 Dovedan (33.), 1:1 Sobiech (35.), 2:1 Halloran (50.), 2:2 Sulu (85.)
Schiedsrichter: Patrick Alt
Gelbe Karten: Altintop, Sulu, Höhn, Haacke - Steinhöfer, Griesbeck, Wittek
Zuschauer: 10.500 (Voith-Arena) 