Nach zuletzt drei Niederlagen in der Liga gehen die Sandhäuser hoch motiviert in das Duell der Tabellennachbarn
Wenn der SV Sandhausen sich auf seiner eigenen Website selbst als „Der Dorfverein“ apostrophiert, dann zeugt das von einem durchaus gesunden Selbstbewusstsein der Nordbadener. Und das können die Kicker aus der 15.000-SeelenGemeinde bei Heidelberg, die sich in der 2. Bundesliga schon seit einigen Jahren gegen die renommierten Großstadt-Clubs aus München, Berlin, Hamburg oder Düsseldorf überraschend gut behaupten, auch zu Recht in Anspruch nehmen. Was in ähnlicher Weise natürlich ebenso für unseren FCH gil.
Denn beide Teams schlagen sich auch in der laufenden Saison ganz bravourös. Aktuell belegt der FCH mit 33 Punkten Platz 6 der Tabelle, Sandhausen liegt als unmittelbarer Nachbar mit 30 Punkten nur knapp dahinter. An diesem Sonntag ist also mit Sicherheit wieder ein hart umkämpftes Match zu erwarten, wie dies in den bisherigen Aufeinandertreffen dieser beiden Mannschaften stets der Fall war. Letztlich aber hatte der FCH fast immer die Nase vorn. In den bislang elf Begegnungen in der 3. und der 2. Liga gab es fünf Siege für unsere Mannschaft, fünf Unentschieden, und nur einmal, im Jahr 2009, konnte Sandhausen einen Dreier einfahren. Noch in bester Erinnerung dürfte jedoch der leidenschaftliche Fight Ende Oktober 2015 in der 2. Runde des DFB Pokals sein, den der FCH nach spannenden 120 Minuten erst im Elfmeterschießen mit 4:3 für sich entscheiden konnte.
Trotz allem können die Nordbadener auf ihre Vereinshistorie durchaus stolz sein. Sie sind nicht nur 13-facher badischer Pokalsieger und schafften es im Jahr 1986 sogar bis ins DFB-Pokal-Viertelfinale, sie holten sich auch sechs Mal die Meisterschale in der Oberliga BadenWürttemberg, in der sie sich über Jahrzehnte hinweg fast immer in der Spitzengruppe der Liga behaupten konnten. Seine größten Erfolge feierte der SV Sandhausen aber in den Jahren 1978 und 1993 mit dem zweimaligen Gewinn der Deutschen Amateurmeisterschaft.
2007 gelang dann der Sprung von der Oberliga in die Regionalliga Süd und in der darauffolgenden Spielzeit mit Platz 5 auch gleich die Qualifikation für die neue 3. Liga, in der die Sandhausener mit großer Regelmäßigkeit als einer der Aufstiegsfavoriten gehandelt wurden.
Seit dem Aufstieg in die 2. Bundesliga im Jahr 2012 hat sich der SV Sandhausen in der Endabrechnung zumeist einen Platz im Mittelfeld der Tabelle gesichert. In der laufenden Spielzeit könnte jedoch durchaus noch etwas mehr drin sein, wenngleich zu Saisonbeginn einige bisherige Leistungsträger wie Aziz Bouhaddouz, Florian Hübner oder Ranisav Jovanovic den Verein verlassen haben. Aber wie so oft hat Präsident und Hauptsponsor Jürgen Machmeier wieder einmal dafür gesorgt, dass adäquat nachgerüstet werden konnte. Die namhaftesten Neuen sind dabei Daniel Gordon vom KSC, Lukas Höler aus Mainz, Markus Karl vom 1. FC Kaiserslautern oder Richard Sukuta-Pasu, der von Energie Cottbus den Weg ins Badische fand. Und dann wird unsere Abwehr wohl vor allem auf Mittelstürmer Andrew Wooten aus der alten Garde achten müssen, der in dieser Saison schon neun Mal den Ball im gegnerischen Kasten unterbrachte. Freuen wir uns auf ein sicher rassiges Spiel.