Reinhard Mosch ist städtischer Beamter im Ruhestand, anstatt seine Erfahrungen aus dem Verwaltungsbereich, davon 17 Jahre beim Städtisches Sozialamt, aber "brach" liegen zu lassen, machte es sich der Rentner in den vergangenen Monaten zur Aufgabe, einen syrischen Asylbewerber zu betreuen. Aus diesem einen wurde aber schnell eine Gruppe von vier jungen Männern zwischen 22 und 26 Jahren. Grund zur Flucht war bei allen die Angst vor der Rekrutierung in die syrische Armee von Machthaber Assad in ihrem Heimatland gewesen.
Jihad Hawat, Othman Mousa, Nasser Awad und Ammar Alwakil waren gemeinsam auf der Flucht und legten hunderte Kilometer zu Fuß auf der Balkanroute zurück. Danach erfolgte die Unterbringung in Erstaufnahmestellen und Wohnheimen mit bis zu acht Personen in einem Zimmer. Reinhard Mosch gelang es nun für alle Wohnmöglichkeiten zu finden, die momentan noch eingerichtet werden.
Die jungen Männer hatten alle in Syrien ihr Studium begonnen und hegen jetzt die Hoffnung dieses in Deutschland fortzusetzen, um dann in ihre Heimat zurückkehren zu können, sobald dort wieder Frieden herrscht.
Bei der Unterstützung seiner "Jungs", wie Mosch sie nennt, stellte er fest, dass alle vier absolute Fußballfans sind. Bei allen Spielen des FCH lief stets der LIVE-Ticker mit und über den Sieg des FCH gegen den großen Favoriten FC St. Pauli beim vergangenen Heimspiel freuten sie sich natürlich ganz besonders.
Allerdings: Ticket für ein Heimspiel seien für die Syrer nicht bezahlbar, so Reinhard Mosch, der daher Kontakt zum FCH Fanbeauftragen Fabian Strauß aufnahm, um den vier jungen Männern einen Stadionbesuch zu ermöglichen. Im Namen des FCH lud Fabian Strauß schließlich die ganze Gruppe zum Heimspiel gegen den FSV Frankfurt ein, um auf der Tribüne stehen zu können und ihre Mannschaft nun auch einmal kräftig live in der Voith-Arena unterstützen zu können.
"Die Jungs sind sehr dankbar für das Engagement des FCH. Das ist gelebte Integrationshilfe", freute sich Initiator Reinhard Mosch über die gemeinsame Aktion. Info für alle FCH Fans: Wer selbst Interesse an der Betreuung eines Asylbewerbers hat, kann sich jederzeit an den "Freundeskreis Asyl Heidenheim" oder an das "Ehrenamt der Stadt Heidenheim" wenden. Dort wird mit Rat und Tat geholfen.