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In der 'englischen Woche' geht's ans Hamburger Millerntor!

20. September 2015 | Kategorie: FCH News

Am 8. Spieltag der Zweitliga Saison 2015/16 trifft die Mannschaft von Cheftrainer Frank Schmidt im vierten Auswärtsspiel auf den traditionsreichen  Kiezclub aus dem Hamburger Stadtviertel St. Pauli. Die beiden Clubs verbinden zu diesem noch frühen Zeitpunkt der Saison einige Gemeinsamkeiten.

Das Team von Trainer Ewald Lienen (61) ist ähnlich gut in die Saison gestartet, wie unser FCH. Nach dem 6. Spieltag stehen die Hamburger mit 13 Punkten auf dem dritten Tabellenplatz vor Leipzig (11) und den Heidenheimern (11). Mit vier Siegen, einem Unentschieden und einer Niederlage bei 8 erzielten Toren weist der FC St. Pauli eine ähnliche Effizienz auf, wie die Mannschaft von Frank Schmidt. Und mit nur vier Gegentoren können die Hamburger ebenfalls mit einer sehr starken Defensive aufwarten und sind zuhause am Millerntor bisher noch ungeschlagen. Eine erfolgreiche Entwicklung, wie sie im vergangenen halben Jahr wahrscheinlich nur die wenigsten der treuen St. Paulianer für möglich gehalten hätten.

Als Ewald Lienen am 16. Dezember des vergangenen Jahres beim FC St. Pauli den Trainerposten übernahm, staunte die Fachwelt nicht schlecht. Und auch bei Teilen des Anhangs des seinerzeit akut abstiegsbedrohten Hamburger Zweitligisten herrschte Skepsis, ob der 61-Jährige der richtige Mann für die „Mission Klassenerhalt“ sei. Doch der routinierte Fußballlehrer erwies sich für den Kiezclub als Glücksgriff. Trotz vieler Widrigkeiten rettete er den Verein vor dem Absturz in Liga drei und darf nun langfristig mit der Mannschaft arbeiten. Nach dem „Beinahe-Abstieg“ in der Saison 2014/15 wird nun vorerst von dem einst formulierten Ziel, zu Deutschlands Top 25 Clubs zu gehören, Abstand genommen.

Gemeinsam mit Präsident Oke Göttliche und Sportchef Thomas Meggle lebt Ewald Lienen, des Öfteren schon als der „Retter St. Paulis“ betitelt, eine neue Bescheidenheit auf St. Pauli und hat als vorläufiges Ziel die Konsolidierung des Vereins ausgesprochen.

Der Ex-Profi hat es in seiner nun rund neunmonatigen Amtszeit geschafft, eine einst völlig verunsicherte Mannschaft, in der es zuvor Grüppchenbildung gegeben haben soll, zu einer Einheit zu formen. Auch fußballerisch nahm die Mannschaft eine bemerkenswerte Entwicklung. Jedoch möchte Lienen trotz einiger Abgänge im Sommer nicht von einem Umbruch sprechen. Als Problem der letzten Saison sieht Lienen nicht die Stürmer, sondern das Offensivspiel selbst. Deshalb wurde mit Ryo Miyaichi (ablösefrei vom FC Arsenal London) ein Flügelspieler verpflichtet, der im Offensivspiel neue Reize setzen sollte, sich aber Ende Juli gleich einen Kreuzbandriss zuzog. Weitere Neuzugänge in der Sommerpause waren Brodersen, Empen und Rosin (alle eigene Jugend), Marc Hornschuh (FSV Frankfurt), Jeremy Dudziak (Borussia Dortmund) sowie Lasse Sobiech vom Hamburger SV.

Gerade durch die vergangene Länderspielpause sieht Lienen Fortschritte bei der Integration der Neuzugänge in das Mannschaftsgefüge: „Dass wir in den vergangenen Wochen zwei Testspiele gehabt und darüber hinaus einige gemeinsame Ausflüge unternommen haben, war eine optimale Situation und hat den Jungs den Einstieg erleichtert. Der Prozess ist allerdings noch nicht abgeschlossen.“

In der vergangenen Spielzeit 2014/15 behielt der 1. FC Heidenheim 1846 sowohl beim Auswärtsspiel in Hamburg (3:0), als auch auf dem Schlossberg (2:1) die Oberhand gegenüber St.Pauli. Jedoch haben diese Ergebnisse aus der vergangenen Saison natürlich nur wenig Aussagekraft. Beide Mannschaften werden ihren guten Saisonauftakt fortsetzen wollen und mit ihrer Defensivstärke und Einsatzwillen ihr Punktekonto erhöhen. Alles deutet somit auf ein hochspannendes, packendes Zweitliga-Duell im Millerntor-Stadion auf St. Pauli hin.

Der FCH hofft dabei, im vierten Auswärtsspiel mit der Unterstützung möglichst vieler Fans im Rücken wieder etwas Zählbares mitnehmen zu können. Auch wenn die legendäre Zahl von 1.200 Heidenheimern, wie in der vergangenen Spielzeit, angesichts des ungünstigen Termins diesmal leider utopisch ist.