14. Spieltag: Der 1. FC Heidenheim 1846 bleibt mit fünf Punkten Vorsprung unverändert Spitzenreiter
Torloser Nachmittag auf dem Schlossberg: Vor 8000 Zuschauern in der Voith-Arena muss sich der 1. FC Heidenheim 1846 gegen den SV Wehen Wiesbaden mit einem 0:0 begnügen. Zuvor hatte die Mannschaft die Partie gegen den ambitionierten Konkurrenten über 90 Minuten hinweg klar dominiert. Einzig der Ball wollte diesmal nicht über die Linie gegen kämpferische Wiesbadener, bei denen Denis Perger in der 23. Minute die rote Karte gesehen hatte.
Vor der Begegnung hatte FCH-Cheftrainer Frank Schmidt lediglich eine Änderung in seiner Startformation vorgenommen. Wie angekündigt, rückte Dennis Malura, anstelle des am Sprunggelenk verletzten Robert Strauß, auf die rechte Außenverteidiger-Position. Ansonsten vertraute er der gleichen Elf wie vor Wochenfrist zu Beginn in Erfurt. Auf der Bank nahmen Rouven Sattelmaier, Maurizio Scioscia, Marc Endres, Florian Krebs, Alper Bagceci, Michael Thurk und Florian Niederlechner Platz.
In der Anfangsphase verlief das Duell mit den Hessen, bei denen erstmals Interimscoach Bernd Heemsoth für den beurlaubten Peter Vollmann verantwortlich war, zunächst unspektakulär. Der FCH dominierte aber vom Anpfiff weg. Die erste gefährliche Szene aus Heidenheimer Sicht ergab sich nach neun Minuten: Sven Sökler schickte Dennis Malura auf rechts steil, der hoch in den Strafraum flankte, Smail Morabit legte mit dem Kopf ab und Marc Schnatterers Schuss knallte links neben den gegnerische Kasten. Auch die zweite Möglichkeit hatte ihren Ursprung auf der rechten Außenbahn, als Schnatterers Zuspiel im Strafraum Morabit (18.) fand. Dieser drehte sich geschickt, setzte sich gegen mehrere Gegenspieler durch, doch SVWW-Keeper Markus Kolke konnte parieren.
In der Folge entstand eine einseitige Begegnung, in der sich die Gäste weit in die eigene Hälfte zurückzogen und taktisch geordnet agierten. Nach vorne unternahmen sie jedoch kaum Vorstöße, um aktiv am Geschehen Teil zu nehmen. In einer der wenigen Szenen vor dem Gehäuse von FCH-Torwart Erol Sabanov stieg dann Denis Perger (30.) im Heidenheimer Strafraum rustikal gegen Sven Sökler ein und holte ihn von den Beinen. Schiedsrichter Christian Dietz zögerte keinen Moment und zückte die rote Karte.
In Unterzahl sollte sich der SV Wehen Wiesbaden noch mehr vor dem eigenen Tor verbarrikadieren. Dennoch: Durch zwei Chancen traten die Rot-Blau-Weißen vor der Halbzeitpause noch gefährlich in Erscheinung. Erst erwischte Mathias Wittek (39.) einen 30-Meter-Freistoß von Kapitän Schnatterer nicht optimal, anschließend setzte sich Dennis Malura (45.) über rechts geschickt im Zweikampf gegen Wiesbadens Julian Grupp durch. Doch Zählbares brachten beide Szenen nicht ein. Erol Sabanov, beim FCH zwischen den Pfosten, hatte im ersten Durchgang einzig eine harmlose und flache Hereingabe von Angreifer José Pierre Vunguidica (36.) abfangen müssen.
Mit dem Seitenwechsel brachte Trainer Frank Schmidt im Mittelfeld Alper Bagceci für Julius Reinhardt neu ins Spiel. Wild entschlossen drängte seine Mannschaft jetzt auf den Führungstreffer und schnürte den Gegner regelrecht ein, was in der 53. Minute zu einer Doppelchance führte. Zunächst zwang Sökler Schlussmann Markus Kolke aus kurzer Distanz zu einer reaktionsschnellen Parade, ehe Malura von der Strafraumgrenze die Kugel an den Pfosten setzte. Pech für den FCH – das 1:0 wäre nun längst überfällig gewesen. Ohne nachzulassen belagerten die Heidenheimer aber weiter den Wiesbadener Sechzehner.
Der Tabellensiebte reihte sich jedoch davor im Kreis, ähnlich wie bei der Verteidigung im Handball, dicht gestaffelt auf. Dort ein Durchkommen zu finden, gestaltete sich schwierig. Söklers (69.) Versuch blockte Vunguidica entscheidend noch ab, Morabits (66.) Kopfball-Vorlage hatte zuvor keinen Abnehmer gefunden. Auch Standards sorgten ausnahmsweise nicht für den gewünschten Erfolg. Eine Schnatterer-Ecke in der 74. Minute verlängerte Titsch-Rivero auf Malura – drüber! Die Entscheidung wollte einfach nicht fallen.
In der Schlussviertelstunde warf der FCH deshalb nochmals alles nach vorne. Aber auch der eingewechselte Florian Niederlechner (77.) konnte die Führung nicht erzielen. Da die Konterversuche der Wiesbadener in der Schlussphase letztlich auch vergeblich waren, blieb es am Ende beim - für die Gäste schmeichelhaften - 0:0-Endstand.
Die Drittligatabelle führt der 1. FC Heidenheim 1846 dennoch nach dem 14. Spieltag mit fünf Zählern Vorsprung vor dem SV Darmstadt 98 an. Einen Punkt dahinter – auf dem Relegationsplatz – liegt jetzt RB Leipzig. Am kommenden Samstag, 02. November 2013 (14 Uhr), steht für den FCH nun die weiteste Reise der Saison an. Dann gastiert das Team von Cheftrainer Frank Schmidt beim Aufsteiger Holstein Kiel.
Statistik zum Spiel
FCH: Sabanov – Malura, Göhlert, Wittek, Heise – Reinhardt (46. Bagceci), Griesbeck, Titsch-Rivero – Sökler (66. Niederlechner), Schnatterer - Morabit
SVWW: Kolke - Ahlschwede, Herzig, Vidovic, Perger - Grupp – Book (89. Straith), Müller – Jänicke (90. Schnellbacher), Vunguidica, Röser (68. Königs)
Tore: keine
Gelbe Karte: Kolke
Rote Karte: Perger (30.)
Schiedsrichter: Christian Dietz (Kronach)
Zuschauer: 8000