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DFB-Pokal: Die Münchner "Löwen" im Check

30. Juli 2013 | Kategorie: FCH News

Mit dem TSV 1860 München gastiert am Freitag (19 Uhr) ein absoluter Bundesliga-Traditionsclub in der Voith-Arena auf dem Heidenheimer Schlossberg


So sehr es bei den „Sechzgern“ in den letzten Jahrzehnten oft wild hin und her ging, als Münchner Traditionsverein haben sie im deutschen Fußball noch immer einen absolut hohen Stellenwert. Das mag vielleicht daran liegen, dass man sich in Fußballerkreisen gerne mal an frühere Zeiten erinnert, und da haben die Löwen in der Tat einiges zu bieten.


Denn bis in die 1960er- Jahre war 1860 noch weit vor Bayern München nicht nur in der bajuwarischen Metropole das Maß aller Dinge. Schon im Jahr 1931 holten die Sechziger erstmals die deutsche Vizemeisterschaft an die Isar, und 1942 konnte mit dem Pokalsieg der erste Titel auf nationaler Ebene errungen werden. Die größten Erfolge des Vereins sind aber zweifellos mit dem Namen Max Merkel verbunden. Er hatte die Mannschaft im Jahr 1961 als Cheftrainern übernommen und führte sie rechtzeitig zur Einführung der Bundesliga im Jahr 1963 zur Meisterschaft in der Oberliga Süd, wodurch die Löwen zu den Gründungsmitgliedern der Bundesliga gehörten.


Dann ging es Schlag auf Schlag. Schon 1964 wurde der Verein durch einen 2:0 Sieg im Finale gegen Eintracht Frankfurt zum zweiten Mal DFB-Pokalsieger und kam ein Jahr später ins Endspiel des Europapokals der Pokalsieger, das der TSV 1860 München vor rund 100.000 Die Gastmannschaft Zuschauern im Londoner Wembley-Stadion dann allerdings mit 0:2 gegen West Ham United verlor. Das konnte die Merkel-Truppe jedoch nicht daran hindern, in der Saison 1965/66 noch einen draufzulegen. Nach einem Kopf-an-Kopf-Rennen mit Borussia Dortmund und Bayern München sicherten sich die Löwen in einem rasanten Schlussspurt die erste und bis heute einzige Deutsche Meisterschaft.


Reiferen Fans werden dabei sicher noch einige Spieler der Meistermannschaft in Erinnerung sein. Das waren zum Beispiel Rudi Brunnenmeier,Fredi Heiß oder Timo Konietzka im Sturm, Peter Grosser und Wilfried Kohlars im Mittelfeld, Bernd Patzke in der Abwehr und natürlich das jugoslawische Torhüter-Unikum Petar Radenkovic oder kurz Radi, der sich selbst als „bester Torwart von Welt“ bezeichnet hatte.


1967 noch einmal deutscher Vizemeister, folgte nach dem Abstieg in die Zweitklassigkeit eine Achterbahnfahrt zwischen UEFA-Pokal und Regionalliga, bevor dann von 1994 bis 2004 zehn durchgehende Bundesligajahre gesichert werden konnten. Seit 2004 mühen sich die Löwen nun in der 2. Bundesliga, ohne in der Schlusstabelle aber jemals über einen Mittelplatz hinausge kommenzu sein. Das wird die "Sechzger" jedoch nicht hindern, im Pokal am kommenden Freitag (19 Uhr), die zweite Runde anzustreben.