FCH schlägt Rot-Weiß Erfurt im Nachholspiel mit 2:1 in der Voith-Arena
Eins vorweg: Der Nachtrag zum 21. Spieltag war nichts für schwache Nerven. Bei strömendem Regen und matschigen Platzverhältnissen geriet der 1. FC Heidenheim 1846 vor 7700 Zuschauern früh durch einen Foulelfmeter in Rückstand. Doch die Rot-Blau-Weißen glichen noch vor der Pause in Person von Kapitän Marc Schnatterer (39.) aus. In der Schlussviertelstunde gelang Michael Thurk (76.) mit seinem Treffer der erlösende 2:1-Endstand. Rot-Weiß Erfurt musste die Partie nach zwei Roten Karten zu neunt beenden.
Cheftrainer Frank Schmidt nahm vor dem Spiel indes keine Änderungen in seiner Startformation vor. Er vertraute wieder jenen elf Mann, die auch beim 2:1-Erfolg gegen die SpVgg Unterhaching am Wochenende zunächst begonnen hatten. Tim Göhlert und Kevin Kraus bildeten das Innenverteidiger-Paar, Michael Thurk und Florian Niederlechner agierten als Sturm-Duo.
Bei anhaltendem Regen - es hatte schon Stunden vor dem Anpfiff angefangen wie aus Eimern zu schütten - erwischten die Gäste den besseren Start in die Partie. Zwar hatte Frank Schmidt im Vorfeld vor der Konterstärke der Erfurter gewarnt, dennoch waren die Thüringer in den ersten Minuten gerade über ihre einzige echte Spitze, Aykut Öztürk, stets gefährlich. Jener Öztürk war es dann auch, der im FCH-Strafraum wenig später zu Fall kam. Schiedsrichter Eduard Beitinger zeigte sofort auf den Punkt - es sollte jedoch nicht der einzige Elfmeter und die einzige umstrittene Entscheidung des Abends bleiben. Doch Erfurts Pfingsten-Reddig (9.) war`s in diesem Moment egal. Der RWE-Mittelfeldspieler verwandelte den anschließenden Strafstoß zur Führung für das Gäste-Team.
Die Mannschaft von Frank Schmidt steckte diesen Rückstand schnell weg und kam nur Sekunden darauf zur bis dato aussichtsreichsten Chance, als Dennis Malura nach einer Ecke per Kopf auf Göhlet quer legte. Doch seinen Schuss klärte Oumari in letzter Sekunde.
Nun mehrten sich die Gelegenheiten für den FCH. Schnatterer (19.) setzte sich an der Außenbahn gegen zwei Gegenspieler durch und bediente Niederlechner im Strafraum. Der scheiterte aus spitzem Winkel an RWE-Torhüter Andreas Sponsel.
Rot-Weiß Erfurt präsentierte sich in der Folge als das erwartet defensivstarke und kompakte Abwehrbollwerk. Blieb hin und wieder durch Vorstöße dennoch gefährlich. So landete Öztürks (23.) Gewaltschuss aus gut 25 Metern zum Glück nur am Pfosten. Der FCH blieb nun aber spielbestimmend, weshalb der Ausgleich in der 39. Minute durchaus verdient fiel. Nach einem Handspiel der Erfurter im eigenen Sechzehner verwandelte Kapitän Marc Schnatterer den zweiten Elfer des Tages trocken im linken unteren Eck.
Das sollte es im ersten Durchgang allerdings noch nicht gewesen sein. Nach hartem Einsteigen auf rutschigem Boden gegen Sandro Sirigu, schickte Schiri Beitinger Erfurts Kopilas mit Rot (43.) vom Feld.
Mit einem Mann mehr startete Heidenheim in die zweite Halbzeit. Die Thüringer standen in Unterzahl nun noch tiefer und kompakter und machten es dem FCH schwer zu klaren Chancen zu kommen. Florian Niederlechner (55.) hatte die Führung zwar auf dem Fuß, zögerte jedoch und vergab. Jetzt überschlugen sich die Ereignisse in der Voith-Arena und die Partie wurde immer hitziger: Erst reagierte Keeper-Routinier Erol Sabanov mit einer glänzenden Fußabwehr nach einer Ecke gegen Kevin Möhrwald und bewahrte den FCH vor dem erneuten Rückstand. Dann scheiterte Mathias Wittek mit einem Lattenkracher aus fünf Metern, ehe Möhrwald (66.) nach seinem Foul an Dennis Malura - musste ausgewechselt werden - den zweiten roten Karton für Erfurt sah.
Ab diesem Zeitpunkt musste die Mannschaft von Coach Alois Schwartz zu neunt zurechtkommen. Von da an stand das Tor von Gäste-Schlussmann Sponsel unter Dauerbeschuss. Michael Thurk (76.) verwertete eine gut getretene Flanke letztlich zum umjubelten und erlösenden 2:1-Siegtreffer. In der Schlussphase hatte der eingewechselte Paddy Mayer sogar noch die Gelegenheit zu erhöhen, doch Andreas Sponsel parierte seinen Kopfball noch.
Schlussendlich gelang dem Team von Cheftrainer Frank Schmidt mit diesem Sieg der zweite Erfolg nach der Winterpause und der dritte Dreier in Serie. In der Drittliga-Tabelle schiebt sich der 1. FC Heidenheim 1846 vorerst an der SpVgg Unterhaching mit nun 40 Punkten vorbei auf den fünften Platz.
Am kommenden Samstag (14 Uhr) gastieren die Profis des FCH dann zum Abschluss der "englischen Woche" in Potsdam beim SV Babelsberg 03.
Statistik zum Spiel
FCH: Sabanov - Malura (73. Mayer), Göhlert , K. Kraus, Sirigu - Titsch-Rivero , Wittek - Strauß (46. Bagceci), Schnatterer - Thurk , Niederlechner (57. Heidenfelder)
RWE: Sponsel - Ofosu-Ayeh , Möckel , Kopilas , Ströhl - Pfingsten-Reddig , Oumari - Möhwald , Engelhardt (83. Tunjic) , Drexler (79. Czichos) - Öztürk (83. Nielsen
Tore: 0:1 Pfingsten-Reddig (9. Foulelfmeter), 1:1 Schnatterer (39. Handelfmeter), 2:1 Thurk (76.)
Rote Karten: Kopilas (43.), Möhrwald (66.)
Gelbe Karten: Niederlechner, Oumari, Drexler
Zuschauer: 7700
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