FCH überzeugt und schlägt Darmstadt 98 in der Voith-Arena
Zurück in der Erfolgsspur! Der 1. FC Heidenheim 1846 zeigt gegen den SV Darmstadt 98 vor 6000 Zuschauern in der Voith-Arena eine konzentrierte Leistung und gewinnt am Ende verdient mit 3:0 (1:0). Kevin Kraus (6.), Marcel Titsch-Rivero (72.) und Florian Krebs (85.) brachten die Rot-Blau-Weißen auf die Siegerstraße. Die Gäste beendeten das Spiel nur noch mit zehn Mann und ohne ihren Trainer an der Seitenlinie. Innenverteidiger Benjamin Gorka war nach 68 Minuten vom Platz geflogen. Im Anschluss daran wurde 98-Coach Dirk Schuster auf die Tribüne verbannt.
Schon vor dem Anpfiff gab es an diesem Samstag positive Nachrichten aus dem FCH-Lager zu vermelden: Cheftrainer Frank Schmidt hatte bereits unter der Woche zwei zuletzt grippegeschwächte Spieler wieder im Training begrüßen dürfen. Sowohl Keeper Erol Sabanov als auch Defensiv-Mann Mathias Wittek meldeten sich gesund zurück. Beide rückten an Stelle von Rouven Sattelmaier und Florian Krebs wieder in die Startformation. Ansonsten nahm Schmidt keine weiteren Änderungen im Vergleich zum Auswärtsauftritt beim Chemnitzer FC vor.
Trotz frostigen Temperaturen um sieben Grad unter Null fanden beide Teams pünktlich zum Anstoß einen verhältnismäßig gut präparierten Platz vor. Die Rasenheizung in der Voith-Arena hatte in diesem eisigen Fußball-Winter einmal mehr bestens funktioniert. Entsprechend flott erreichten die Akteure auf dem Rasen ihre Betriebstemperatur -das galt insbesondere für die Hausherren.
Dass es gegen die extrem defensiv eingestellten Darmstädter aber bereits nach sechs Minuten mit dem ersten Tor klappen würde, damit hatte wohl keiner so wirklich gerechnet. Doch Innenverteiger Kevin Kraus (6.) sorgte mit seinem ersten Treffer im FCH-Dress für frühen Jubel auf dem Schlossberg. Kapitän und Standard-Spezialist Marc Schnatterer hatte den Winter-Neuzugang mit seinem 25-Meter-Freistoß mustergültig bedient. 1.90 m-Hüne Kraus bedankte sich per Kopf und mit der frühen 1:0-Führung. Ein Auftakt nach Maß!
In der Folge entwickelte sich zunächst eine sehr einseitige Drittligabegegnung. Die Gäste aus Hessen standen erwartet tief in der eigenen Hälfte und beschränkten sich auf kompromisslose Defensivarbeit. Das führte zu wenigen FCH-Chancen aus dem Spiel heraus, brachte aber gefährliche Standardsituationen ein. So probierte es Michael Thurk (18.) nach einem Schnatterer-Freistoß kunstvoll mit einem Drehschuss, der sein Ziel jedoch deutlich verfehlte. Erol Sabanov, im Tor der Heidenheimer, musste erstmals nach 27 gespielten Minuten wirklich eingreifen. Doch auch Darmstadts Elton da Costa, der wenig später bereits ausgewechselt wurde, konnte dem 38-jährigen Routinier nicht gefährlich werden. Sabanov klärte mit beiden Fäusten.
Bis zur Pause diktierte der FCH weiter das Geschehen und kontrollierte die Partie ohne echte Möglichkeiten für den Gegner zu zulassen. Offensiv setzten vor allem Robert Strauß (25.) und erneut Stürmer Thurk (31.) mit ihren Angriffen deutliche Akzente. In beiden Situationen zeigte sich SVD98-Schlussmann Jan Zimmerman allerdings hellwach und parierte in letzter Sekunde.
Nach dem Seitenwechsel präsentierten sich die 'Lilien' besser. Schließlich war das Team von Dirk Schuster mit drei Zu-Null-Spielen und einem 1:0-Sieg über Wehen Wiesbaden im Rücken an die Brenz gereist. Darmstadt 98 näherte sich dem Heidenheimer Strafraum in dieser Phase des Spiels nach und nach an. Nach gut einer Stunde probierten es erst Hanno Behrens (scheiterte an Sabanov) aus der Distanz und Benjamin Baier (über das Tor) mit einem gefühlvollen Heber. Doch wirklich zwingend war der Tabellenvorletzte glücklicherweise weiterhin nicht.
Stattdessen hatte Robert Strauß in der 64. Minute einen weiteren Treffer für den FCH auf dem Fuß. Nach feiner Thurk-Flanke in den Strafraum war jedoch Torwart Zimmermann erneut rechtzeitig zur Stelle. Kurz darauf dann tumultartige Szenen in der Voith-Arena: Benjamin Gorka (68.) brachte erst Heidenheims Florian Niederlechner vor dem eigenen Strafraum zu Fall und sah dafür gelb. Daraufhin soll Gorka Schiedsrichter Cortus, nach dessen Aussage, beleidigt haben. Die Konsequenz: Nach dem gelben folgte umgehend der rote Karton. Der Innenverteidiger der Gäste musste vorzeitig in die Kabine. Woraufhin sich 98-Trainer Dirk Schuster am Spielfeldrand heftig echauffierte. Auch er wurde von Schieri Cortus des Feldes verwiesen und musste die Partie für den Rest der Spielzeit von der Tribüne aus verfolgen.
Von dieser Unruhe ließ sich die Schmidt-Elf jedoch nicht anstecken. Im Gegenteil: Vier Minuten nach dem Platzverweis schob Dennis Malura den Ball im Sechzehner zum mitgeeilten Marcel Titsch-Rivero (72.). Der 23-Jährige ließ sich diese Chance nicht entgehen und markierte aus kurzer Distanz sein drittes Saisontor. Das 2:0 sollte die Vorentscheidung werden. Die Moral der Darmstädter war nun endgültig gebrochen. Den Schlusspunkt einer guten Mannschaftsleistung markierte schlussendlich Florian Krebs (85.). Nach einer Ecke von Kapitän Marc Schnatterer nickte der Eingewechselte noch zum völlig verdienten 3:0-Endstand ein.
In der Drittliga-Tabelle verharrt der 1.FC Heidenheim 1846 durch den bereits fünften Heimerfolg in Serie mit nun 49 Zählern weiterhin auf dem fünften Platz. Unmittelbar davor platziert ist jetzt Preußen Münster (50 Punkte). Arminia Bielefeld (52 Punkte) konnte sich am 27. Spieltag auf Relegationsplatz Drei vorschieben.
Am kommenden Freitag tritt die Mannschaft von FCH-Cheftrainer Frank Schmidt dann die weite Reise in Richtung Ostsee an und gastiert am Samstag, 02. März (14 Uhr), bei Hansa Rostock.
Statistik zum Spiel
FCH: Sabanov - Malura, Göhlert, Kraus, Feistle - Strauß, Wittek (55. Krebs), Titsch-Rivero, Schnatterer - Thurk (71. Deutsche), Niederlechner (88. Bagceci)
SVD98: Zimmermann - Hickl, Sulu, Gorka, Stegmayer - Zielinsky (88. Hübner), Behrens (81. Islamoglu) , Latza, da Costa (29. Baier), Zimmerman - Borg
Tore: 1:0 Kraus (6.), 2:0 Titsch-Rivero (71.), 3:0 Krebs (85.)
Zuschauer: 6000
Gelbe Karten: Behrens, Sulu, Titsch-Rivero, Baier, Schnatterer, Göhlert, Deutsche
Rote Karte: Gorka
Schiedsrichter: Cortus (Röthenbach a. d. Pegnitz)