Unterstützt durch die stolze Anzahl von über 2.000 FCH Fans, die trotz der späten Anstoßzeit am Sonntagabend um 19:30 Uhr mit nach Frankfurt gereist waren, musste sich der 1. FC Heidenheim 1846 der Eintracht letztlich verdient mit 0:2 (0:1) geschlagen geben. Vor 55.800 Zuschauern im Deutsche Bank Park markierten Hugo Larsson (39.) und Ansgar Knauff (72.) die beiden Treffer für die Gastgeber.
Obwohl die Frankfurter zuletzt erst am Donnerstagabend noch in der Conference League europäisch gefordert waren, brauchte die Partie überhaupt nicht lange, um auf Betriebstemperatur zu kommen. Schon nach vier Zeigerumdrehungen zeigte Schiedsrichter Daniel Schlager erstmals auf den Elfmeterpunkt. Der VAR schaltete sich ein und entschied, im Gegensatz zu Schlager, auf Handspiel außerhalb des Straftraums und daher auf Freistoß. Gut, dass dieser nichts einbrachte, denn Tim Siersleben war der Ball lediglich an die Brust gesprungen.
Im Anschluss entwickelte sich eine tempo- und actionreiche Anfangsphase. In der 9. Minute hatte Hugo Larsson mal etwas Platz und dribbelte sich durch die Zentrale. Sein flacher Abschluss aus 20 Metern rauschte nur wenige Meter am Tor vorbei. Aber der FCH hielt gut dagegen und versteckte sich keineswegs. Omar Traoré spielte eine schnelle Seitenverlagerung in den Sechzehner, wo Niklas Beste den Ball nicht mehr richtig verarbeiten konnte und der Ball letztlich am Kasten von Kevin Trapp vorbei trudelte. Danach bearbeiteten sich beide Teams mit hoher Intensität vor allem zwischen den Strafräumen, ehe es nach knapp einer halben Stunde vor den Toren wieder gefährlicher wurde. Eren Dinkçi schickte Tim Kleindienst in der 28. Minute den Ball in den Lauf, den dieser nur denkbar knapp verpasste. Praktisch im Gegenzug machte es die Eintracht durchs Heidenheimer Zentrum schnell. Kevin Müller kam dabei im eigenen Strafraum zu spät und räumte Omar Marmoush ab, der den Ball an ihm vorbeigespitzelt hatte. Schiri Daniel Schlager zeigte zum zweiten Mal an diesem Abend auf den Punkt, was diesmal auch Bestand hatte. Glück für den FCH: Elfmeterschütze Jessic Ngankam verschoss deutlich und jagte die Kugel über den Querbalken in den Frankfurter Nachthimmel.
Frankfurt blieb jetzt aber am Drücker und probierte es, sich immer wieder durch die Zentrale zu kombinieren, der FCH hielt dem jedoch stand. Auch als Philipp Max präzise in die Mitte flankte und Ngankam per Kopf zum Abschluss kam, war Kevin Müller auf dem Posten und parierte stark. Machtlos war der FCH Keeper dann jedoch in der 39. Minute. Die Heidenheimer bekamen den Ball hinten nicht raus. Der mit aufgerückte Tuta blieb zunächst an Norman Theuerkauf hängen. Aber die Kugel rollte zu Hugo Larsson, der aus 22 Metern draufhielt und zur Führung traf, was gleichbedeutend mit dem Halbzeitstand war.
Zweite Halbzeit, zweiter Frankfurter Treffer
FCH Cheftrainer Frank Schmidt reagierte zur Halbzeit mit dem ersten personellen Wechsel. Niko Dovedan ersetzte Marvin Pieringer, um frische Kraft in die Offensive zu bringen. Die erste Gelegenheit des zweiten Durchgangs gehörte dennoch den Hausherren. Pachos Kopfball flog jedoch knapp am Pfosten vorbei. Auf der Gegenseite war es ebenfalls eine Ecke, die für Gefahr sorgte. Ein Beste-Eckball landete auf dem Kopf von Tim Kleindienst, der die Kugel aber nicht mehr voll erwischte. Umso wichtiger war wenig später, dass Tim Siersleben einen Volley-Schuss von Buta so mit dem Körper erwischte, dass dieser noch entscheidend abgeblockt werden konnte.
Die Eintracht blieb insgesamt also das gefährlichere Team. Sodass sich das 2:0 rund 20 Minuten vor dem Ende angedeutet hatte. Zunächst hatte Kevin Müller noch im Duell mit Chaibi (69.) und Skhiri (70.) jeweils glänzend parieren können, ehe sich die Frankfurter ihren zweiten Treffer in der 72. Minute dann nicht mehr nehmen ließen. Buta sprintete über rechts und legte den Ball links raus zu Ferri, der den Pass überlegt passieren ließ. Ansgar Knauff schob in seinem Rücken zum 2:0 ein. Kurz darauf hatte der FCH dann nochmal die Chance zurückzukommen. Tim Kleindienst legte auf engstem Raum ab für den eingewechselten Adrian Beck, der den Ball aufs Tor brachte, wo Kevin Trapp zur Stelle war. So blieb es unter dem Strich beim Zwei-Tore-Vorsprung für die Gastgeber, auch weil Kevin Müller in der 77. Minute nochmal gegen Chaibi rettete.
Damit geht der 1. FC Heidenheim 1846 mit der Zwischenbilanz von 7 Punkten nach 7 Spieltagen in die zweite Länderspielpause dieser Saison. Weiter geht`s in der Bundesliga dann erst am Sonntag, 22. Oktober 2023 (17:30 Uhr), mit dem Heimspiel in der Voith-Arena gegen den FC Augsburg.
Statistik zum Spiel:
Eintracht Frankfurt: Trapp – Tuta, R. Koch, Pacho – Larsson (90. Hasebe), Skhiri, Buta, Max (78. Nkounkou), Chaibi (90. Smolcic), Marmoush (67. Ferri) – Ngankam (67. Knauff)
FCH: Müller – Traoré, Mainka, Siersleben, Föhrenbach – Maloney, Theuerkauf (58. Beck, 85. Pick) – Dinkci, Beste (78. Schöppner) – Pieringer (46. Dovedan), Kleindienst (78. Thomalla)
Tore: 1:0 Hugo Larsson (39.), 2:0 Ansgar Knauff (72.)
Gelbe Karten: Jessic Ngankam (11.), Philipp Max (65.) – Niklas Beste (23.), Kevin Müller (28.), Patrick Mainka (46.)
Schiedsrichter: Daniel Schlager (Hügelsheim)
Zuschauer: 55.800 (Deutsche Bank Park)
