Der 1.FC Heidenheim 1846 besiegt am Samstagnachmittag, aufgrund einer konzentrierten Leistung, den ab der 33. Spielminute VfL Bochum vor 10.600 Zuschauern in der Voith-Arena. Für den FCH war Nikola Dovedan bereits in der Anfangsphase erfolgreich. Nachdem Bochum die Partie zwischenzeitlich durch Hinterseer und Hoogland gedreht hatte, schlugen Robert Glatzel und Marc Schnatterer in der Schlussviertelstunde zurück.
Frank Schmidt schickte nach der bitteren 1:2-Niederlage in Regensburg nahezu dieselbe Startelf auf den Platz, die auch am vergangenen Wochenende beim Heimsieg gegen Fürth überzeugen konnte. Kevin Müller, der bereits unter der Woche sein Comeback gefeiert hatte, stand im Vergleich zum letzten Sonntag in der Startformation. Außerdem nahm Robert Glatzel, wie schon in Regensburg, die Position im Sturmzentrum ein.
Der FCH begann die Partie mit sehr schnellem Angriffsspiel und einer konsequenten, körperbetonten Defensivarbeit, sodass die Bochumer nach Ballgewinn recht früh unter Druck standen und der Ballbesitz in der Folge häufig zwischen den beiden Teams hin und her wechselte. Nach gut zehn Minuten wagten sich die Gäste aus dem Ruhrpott zum ersten Mal für eine längere Zeit aus der eigenen Hälfte heraus und wurde dafür postwendend bestraft: Timo Beermann bediente Robert Glatzel mit einem langen Ball, der Mittelstürmer legte nach schneller Ballverarbeitung auf Niko Dovedan ab. Der wendige Österreicher profitierte von einem Ausrutscher von Tim Hoogland, sprintete frei auf Manuel Riemann zu und überlupfte den Bochumer Schlussmann zur 1:0-Führung (11.). Nur 120 Sekunden nach dem Führungstreffer hatte Sebastian Griesbeck die gute Möglichkeit, per Kopf zu erhöhen. Nach einer Flanke von Norman Theuerkauf war der Vizekapitän etwas überrascht, da der Ball an zwei Bochumer Verteidigern vorbeisegelte, und konnte Manuel Riemann deshalb nicht gefährden. Die Heidenheimer blieben weiter am Drücker, die Gäste aus dem Ruhrgebiet wussten sich häufig nur mit Fouls, wie beispielsweise in der 17. Minute durch Losilla an Griesbeck (Gelb für den Bochumer), zu behelfen.
Dann kamen die Gäste wie aus dem Nichts zurück in die Partie: Nach einem langen Ball auf die rechte Seite konnte sich Celozzi im Rücken von Norman Theuerkauf lösen und setzte Lukas Hinterseer in Szene. Der Toptorschütze der Gäste ließ sich nicht zweimal bitten und schloss humorlos zum Ausgleichstreffer ab. Der FCH zog sich nach dem überraschenden Gegentreffer weiter zurück und lauerte auf Kontersituationen: In der 27. Minute hätte ein solcher Angriff beinahe zum 2:1 geführt; Dovedan und Griesbeck verpassten eine scharfe Hereingabe von Marc Schnatterer jedoch nur um Haaresbreite. Bochum machte es aus der anderen Seite besser. Nach einem langen Zuspiel von Manuel Riemann legte Hinterseer das Leder eher unfreiwillig auf Tim Hoogland ab. Der Innenverteidiger schob am herauseilenden Kevin Müller zur Führung für die Gäste ein. Nur zwei Zeigerumdrehungen später schwächten sich die Bochumer jedoch selbst: Sebastian Griesbeck luchste Losilla den Ball ab, der Bochumer Abräumer grätschte dem Heidenheimer in die Beine und sah vollkommen zurecht die gelb-rote Karte. Bis zum Halbzeitpfiff konnte sich die Mannschaft von Frank Schmidt, trotz der Überzahl, keine nennenswerten Torchancen mehr herausspielen. Den Gästen war jedoch auch deutlich anzumerken, dass man unbeschadet in die Kabine kommen wollte.
Der FCH startete dominant in den zweiten Durchgang. Der Revierklub hatte jedoch die erste Abschlussmöglichkeit: Lukas Hinterseer wurde von Timo Beermann entscheidend beim Abschluss gestört (48.), sodass die gute Chance verpuffte. Drei Zeigerumdrehungen später hatte Torjäger Robert Glatzel die erste gute Möglichkeit auf der anderen Seite. Nikola Dovedan setzte seinen Sturmpartner mit einem flachen Zuspiel in Szene, schlussendlich konnte Manuel Riemann das Spielgerät sicher abfangen, da Glatzel bei seinem Abschluss mit der Hacke nicht genügend Druck hinter den Ball brachte. Die Mannschaft von Frank Schmidt drückte weiter auf den Ausgleichstreffer. Bochum konterte und hatte mit Gyamerah die große Chance auf die Führung: Der eingewechselte VfL-Profi zwang Kevin Müller mit seinem Schuss auf das lange Eck zu einer Glanzparade (75.).
Zwei Minuten später belohnten sich die Heidenheimer aber: Marnon Busch tankte sich auf der rechten Seite durch und flankte in den Strafraum. Robert Glatzel stieg am Fünfmeterraum am höchsten und nickte zum 2:2-Ausgleich ein. In der Folge spürten die Heidenheimer, dass in der Offensive noch mehr möglich war. Nach 84 Minuten holte Nikola Dovedan einen Freistoß aus aussichtsreicher Position heraus. Marc Schnatterer trat an und setzte das Leder zur Freude aller Heidenheimer in den rechten Torwinkel. In den letzten Minuten bäumte sich der Revierklub nochmal auf, biss sich jedoch die Zähne aus, sodass es am Ende beim verdienten 3:2-Heimsieg für die Mannschaft von Frank Schmidt blieb.
Am kommenden Sonntag, 7. Oktober 2018, ist der 1. FC Heidenheim 1846 um 13:30 Uhr im Stadion an der Alten Försterei beim 1.FC Union Berlin zu Gast.
Statistik zum Spiel:
FCH: Müller – Busch, Mainka, Beermann (77. Skarke), Theuerkauf – Thiel (62. Schmidt), Griesbeck (62. Thomalla), Dorsch, Schnatterer – Dovedan, Glatzel
Bochum: Riemann – Celozzi, Hoogland, Leitsch, Perthel – Lee, Losilla, Tesche (87. Ganvoula), Weilandt (69. Gyamerah) – Sam (37. Janelt), Hinterseer
Gelbe Karten: Lee, Gyamerah, Tesche
Gelb-Rot: Losilla (33.)
Tore: 1:0 Dovedan (11.), 1:1 Hinterseer (21.), 1:2 Hoogland (31.), 2:2 Glatzel (78.), 2:3 Schnatterer (84.)
Schiedsrichter: René Rohde (Rostock) Zuschauer: 10.600 (Voith-Arena)
