15. Spieltag: Der 1. FC Heidenheim 1846 gewinnt bei Holstein Kiel mit 1:0 (0:0)
Eine lange Reise, die sich gelohnt hat. Nach dem 1:0-Auswärtssieg bei Holstein Kiel trat der 1. FC Heidenheim 1846 den 748 Kilometer langen Heimweg von der Ostseeküste mit den anvisierten drei Punkten im Gepäck an. Vor 4991 Zuschauern im Holstein-Stadion sorgten der schöne Treffer des eingewechselten Smail Morabit (57.) und eine großartige kämpferische Leistung in der zweiten Halbzeit letztlich für den erfolgreichen Endstand. Rund 80 hartgesottene FCH-Fans hatten ihre Mannschaft nach Norddeutschland begleitet.
In der Anfangsformation nahm Cheftrainer Frank Schmidt, im Vergleich zum 0:0 gegen den SV Wehen Wiesbaden vor Wochenfrist, Änderungen vor. Sebastian Griesbeck und Julius Reinhardt bekleideten die beiden Sechser-Positionen. Auf rechts begann Robert Strauß vor Dennis Malura. Als Spitze stürmt zunächst Florian Niederlechner. Auf der Bank saßen Rouven Sattelmaier, Florian Krebs, Maurizio Scioscia, Marc Endres, Alper Bagceci, Smail Morabit und Michael Thurk.
Im Vorfeld hatte Frank Schmidt eindrücklich vor den „furchtlos“ zu Werke gehenden Aufsteigern gewarnt. Wie furchtlos die Kieler sich in der 3. Liga bislang präsentieren, bewies die Anfangsphase. Dem FCH missglückte der Start in die Partie diesmal. Die erste Viertelstunde gehörte eindeutig den Gastgebern, die nach 15 Minuten bereits zu sechs Ecken gekommen waren. Philip Heise und Sebastian Griesbeck putzten jedoch jeweils noch entscheidend hinten aus. Brandgefährlich wurde es in der 9. Minute: Der Kieler Hartmann köpfte nach Flanke von Herrmann vorbei – Schrecksekunde auf Heidenheimer Seite.
In Person von Robert Strauß (15.) kamen die Rot-Blau-Weißen schließlich auch erstmals gefährlich vor das KSV-Gehäuse, aber wirklich zwingende Aktionen gelangen noch nicht. Holstein Kiel spielte weiter forsch nach vorne. Wetter (22.) konnte jedoch seine Gelegenheit im Getümmel nicht nutzen und schoss den eigenen Mitspieler an.
Auch nach einer halben Stunde hatte das Team von Frank Schmidt, trotz eines aussichtsreichen Kopfballs von Tim Göhlert (24.), noch keinen wirklichen Zugriff auf die Partie. Der Cheftrainer reagierte daraufhin und veränderte die Offensive. Smail Morabit und Michael Thurk ersetzen nach 31 Minuten Florian Niederlechner und Sven Sökler. In der Folge ging es weiter rauf und runter auf beiden Seiten. Das Mittelfeld wurde von beiden Mannschaften schnell überbrückt. Kurz vor der Halbzeit setzte der FCH offensive noch zweimal Akzente. Julius Reinhardt ließ einen langen Ball auf Sebastian Griesbeck abtropfen, der im Strafraum auf diesen wiederum zurücklegte. KSV-Keeper Maximilian Riedmüller parierte. Kapitän Marc Schnatterer probierte es wenig später nochmals aus knapp 30 Metern – vorbei. Es waren die richtigen Signale an den Gegner.
Dass der FCH nach dem Seitenwechsel ein anderes Gesicht als in der ersten Halbzeit zeigen würde, deutete sich also bereits an. Mit dem Anpfiff der zweiten 45 Minuten traten die Heidenheimer dann gewohnt dominant auf. Defensiv kompakt und gut geordnet übernahmen die Gäste jetzt die Spielkontrolle – mit zählbarem Erfolg. Smail Morabit (57.) fasste sich – nach Pass von Sebastian Griesbeck – ein Herz und zog vor dem Strafraum einfach mal ab. Maximilian Riedmüller hechtete vergeblich. Die 1:0-Führung war hergestellt!
Keine fünf Zeigerumdrehungen später hatte Marc Schnatterer sogar das 2:0 auf dem Fuß. Philip Heise hatte den Kapitän steil geschickt. Schnatterer schüttelte im Sprint Gegenspieler Gebers ab, aber wieder eilte Schlussmann Riedmüller im entscheidenden Moment noch aus seinem Kasten. Diese Szene war nur ein Beispiel wie der FCH in dieser Phase nun clever agierte. Vor dem eigenen Sechzehner wurden die entscheidenden Zweikämpfe gewonnen, ehe über wenige Stationen der schnelle Weg in die Spitze gesucht wurde. Dadurch kam Kiel erst durch den eingewechselten George Kelbel (69.), der mit dem Rücken zum Tor die Kugel artistisch neben den Pfosten setzte, wieder zu einer Gelegenheit.
In der Schlussphase warf der KSV, angetrieben durch das aufgeheizte Publikum, nochmals alles nach vorne. Besonders bei Freistößen und Ecken flog der Ball gefährlich in den Strafraum von 1846-Keeper Erol Sabanov. Doch der 39 Jahre alte Routinier blieb souverän und hielt den 1:0-Auswärtssieg letztlich fest.
Damit baut der 1. FC Heidenheim 1846 (33 Punkte) nach dem 15. Spieltag der 3. Liga mit sechs Zählern Vorsprung seine Tabellenführung aus. Ärgster Verfolger ist jetzt wieder RB Leipzig mit 27 Zählern. Am kommenden Samstag, 09. November, gastiert dann der SV Elversberg auf dem Schlossberg. Anpfiff in der Voith-Arena ist um 14 Uhr.
Statistik zum Spiel
KSV: Riedmüller – Herrmann, Gebers (63. Sykora), Wahl, Wetter – Johansen (69. Kelbel), Hartmann (84. Schied) , Danneberg, Siedschlag – Kazior, Heider
FCH: Sabanov - Malura, Göhlert, Wittek, Heise - Griesbeck, Reinhardt – Strauß (75. Bagceci), Sökler (31. Thurk), Schnatterer – Niederlechner (31. Morabit)
Tore: 0:1 Morabit (57.)
Gelbe Karten: Sykora, Gebers, Göhlert, Bagceci, Strauß
Schiedsrichter: Bibiana Steinhaus (Hannover)
Zuschauer: 4991