Viel mehr als ein Trainingsspielchen war's nicht, was die zweite Mannschaft des FCH gegen den hoffnungslos überforderten Abstiegskandidaten aus Ehingen zeigte. Mit dem 3:0 zur Pause war alles gelaufen, die zweiten 45 Minuten hätte der Unparteiische gar nicht mehr anpfeifen müssen.
Die wichtigste Erkenntnis für FCH-Trainer Wolfram Eitel dürfte wohl gewesen sein, dass seine Mannschaft weiterhin die Tabelle anführt. Ansonsten präsentierte sich mit der TSG Ehingen ein dermaßen schwacher Gegner auf dem Kunstrasenplatz oberhalb der Voith-Arena, dass echte Rückschlüsse für den Fußball-Lehrer kaum möglich waren.
Immerhin: Die ersten 45 Minuten boten wirklich sehenswerten Fußball seitens der Hausherren. Vor allem über die rechte Angriffsseite – und hier vornehmlich mit dem im ersten Durchgang bärenstarken Dennis Werner – entwickelte man enormen Druck, ließ das Leder flott und gefällig laufen, während den Gästen meist nur die Rolle der Zuschauer blieb.
Quasi im Minutentakt erspielte man sich Möglichkeiten, doch die allerletzte Durchschlagskraft fehlte – noch. Die beste Gelegenheit bot sich Dieter Jarosch, der bei einem herrlichen Freistoß von Philipp Buser völlig frei zum Kopfball kam, alle Zeit der Welt hatte, den Ball zu platzieren – und das Leder am Tor vorbei setzte.
In der 22. Minute war es dann aber soweit. Kapitän Bastian Heidecker legte ab auf den agilen Buser, und gegen dessen Volley-Schuss von der Strafraumgrenze war kein Kraut gewachsen. Gerade einmal sechs Minuten später bewies der Mannschaftsführer erneut seine Qualitäten als Vorbereiter – diesmal profitierte Jarosch, der in der 28. Minute zum 2:0 traf.
Die restliche Zeit bis zur Halbzeitpause brachte Einbahnstraßenfußball total. Gegen die hoffnungslos unterlegenen Gäste inszenierten die Heidenheimer ein Powerplay wie im Eishockey, das in der 43. Minute mit dem dritten Heidenheimer Treffer gekrönt wurde: Werner schickte Heidecker steil, der tunnelte TSG-Keeper Markus Hirschle und es hieß 3:0.
Im zweiten Durchgang schalteten die Platzherren dann ein bis mehrere Gänge zurück, vor allem das konsequente Nachsetzen und frühe Stören, das es vor der Pause zu bewundern gab, ließ man nun fast völlig vermissen. Die einen wollten also nicht mehr, die anderen konnten nicht – die zweiten 45 Minuten waren wahrlich nichts für Fußball-Ästheten. Da passte es ins Bild, dass sich Werner beim aussichtsreichsten Angriff in Durchgang zwei den Ball zu weit vorlegte und sich im Strafraum fallen ließ – statt des vierten Heidenheimer Treffers setzte es den gelben Karton für den Rechtsaußen, und das wohl zu Recht.
Beim Schuss des eingewechselten Timo Zimmer parierte Hirschle sicher, auch beim Freistoß-Versuch von Markus Milz aus 20 Metern ließ der TSG-Schlussmann nichts anbrennen, und als der zur Halbzeit für Heidecker gekommene Nico Frommer scharf vom linken Flügel hereingab, verpasste erst der eingewechselte Werner Hottmann das Leder, und Zimmer donnerte den Ball über das Gästetor. Da aber die Ehinger mit einer einzigen Ausnahme (Julian Guther zimmerte das Leder aus spitzem Winkel am Pfosten vorbei) keinerlei Gefahr entfalten konnten, blieb es beim hochverdienten 3:0 für die Heidenheimer, mit dem sie die Tabellenführung souverän verteidigten und vier Tage vor Rundenschluss weiterhin alle Trümpfe in der Hand haben.
(Heidenheimer Zeitung)
FCH II: Pless; Burr, Buser, Werner (79. Hottmann), Hörger, Jarosch (62. Zimmer), Laubmeier, Weichler, Milz, Heidecker (46. Frommer), Maier
Tore: 1:0 (22.) Buser, 2:0 (28.) Jarosch, 3:0 (43.) Heidecker
Gelbe Karten: FCH 2 (Werner, Heidecker), Ehingen 1
Schiedsrichter: Manuel Digeser aus Rottenburg
Zuschauer: 150