37. Spieltag: Der FCH schlägt den 1.FC Saarbrücken mit 2:1 und klettert auf den dritten Platz
Was für ein verrücktes Saisonfinale in der 3. Liga! Auswärtssiege sind immer besonders – aber dieser noch mehr als jeder bisher in dieser Spielzeit: Seit dem 26. Januar 2013 verharrte der 1. FC Heidenheim 1846 in der Drittliga-Tabelle auf Platz Fünf. Doch, so abgedroschen es klingt, abgerechnet wird immer noch am Saisonende. Nach dem 2:1-Sieg beim 1.FC Saarbrücken vor 4010 Zuschauern im Ludwigsparkstadion springt der FCH, durch die Patzer der Konkurrenz aus Osnabrück (0:1 in Bielefeld) und Münster (0:3 in Unterhaching), auf Rang Drei. Damit kann die Mannschaft von Cheftrainer Frank Schmidt am kommenden Samstag (13.30 Uhr) die Aufstiegs-Relegation zur 2. Fußball-Bundesliga aus eigener Kraft erreichen. Gegner dann zu Hause in der Voith-Arena sind die Kickers Offenbach.
In Saarbrücken hatte Trainer Frank Schmidt dabei im Vorfeld in seiner Startformation einige Veränderungen vorgenommen. Rouven Sattelmaier vertrat Erol Sabanov zwischen den Pfosten und auch in der Offensive begann der FCH ungewohnt: Florian Krebs startete als zweiter Sechser, Alper Bagceci sowie Robert Strauß bildeten die beiden Außenbahnen und Marc Schnatterer stürmte an der Seite von Florian Niederlechner. Auf der Bank saßen zunächst Felix Körber, Sandro Sirigu, Bastian Heidenfelder, Gerrit Müller, Marc Endres, Marcel Titsch-Rivero und Marco „Toni“ Sailer.
Der 1. FC Saarbrücken wollte sich im letzten Heimspiel der Saison von seinen Zuschauern und zahlreichen Spielern, die vor dem Anpfiff verabschiedet worden waren, nochmals erfolgreich präsentieren. Doch in der Anfangsphase gelang auf beiden Seiten wenig. Nach zehn Minuten erkämpfte sich Wittek in der eigenen Hälfte den Ball, Bagceci leitete auf Schnatterer weiter. Dessen Versuch konnte die Saarbrücker Defensive im letzten Moment jedoch abblocken. Im Gegenzug setzte Marcel Ziemer (11.) per Kopf ein erstes Signal der Gastgeber – ungefährlich. In der Folge kontrollierte der FCH zwar das Geschehen, Großchancen blieben aber - bis auf einen von FCS-Keeper Enver Marina parierten Strauß-Schuss (14.) aus spitzem Winkel – weiter Mangelware.
Doch nach knapp einer halben Stunde überschlugen sich dafür binnen zehn Minuten die Ereignisse. Einen Fehler der Saarbrücker Abwehr nutzen die Rot-Blau-Weißen eiskalt aus, sodass Florian Niederlechner (28.) alleine auf das gegnerische Gehäuse zu lief, Keeper Enver Marina keine Chance ließ und abgezockt in die Machen einschob. Die rund 300 mitgereisten Heidenheimer Fans hatten den Treffer noch nicht lange gefeiert, da folgte der Ausgleich. Ein weiter Einwurf von Stegerer konnte nicht konsequent geklärt werden, woraufhin Lukas Kohler (31.) einfach mal abzog und traf. 1:1! Nun war es ein packendes Duell auf Augenhöhe geworden. Tim Göhlert scheiterte wenige Augenblicke später mit seinem Kopfball, im Anschluss an einen Schnatterer-Freistoß aus halbrechter Position, noch knapp.
Aber in der 38. Minute gab es schon wieder Grund zu Jubeln. Diesmal setzte Göhlert Kapitän Schnatterer in der linken Strafraumhälfte in Szene, der wiederum querlegte. Florian Niederlechner musste aus kurzer Distanz nur noch zur erneuten Führung verwerten. Mit dem 2:1 ging es in die Kabine. 1846-Towart Sattelmaier hatte einen Stiefler-Freistoß (41.) mit den Fingerspitzen noch an die Latte lenken können.
Im zweiten Durchgang gehörte die beste Möglichkeit anfangs dem FCH: Strauß auf Niederlechner (53.) – Außennetz! Kurz darauf verpasste Alper Bagceci ein Zuspiel von Marc Schnatterer aussichtsreich im Fünfmeter-Raum. Das 3:1 lag in der Luft. Mit zunehmender Dauer kam der 1.FC Saarbrücken aber wieder zurück in die Begegnung und stemmte sich gegen die erste Heim-Niederlage nach fünf ungeschlagenen Spielen im Ludwigspark. Lukas Kohler (64.) verfehlte aber knapp das Tor von Sattelmaier. Auch eine Serie von vier Ecken in Folge überstand das Team von Cheftrainer Frank Schmidt rund zwanzig Minuten vor dem Ende. Mittelfeldspieler Robert Strauß (70.) klärte dabei den Ball sogar auf der Linie.
Mittlerweile waren frische Kräfte von der Bank mit dabei, um in der Saarbrücker Schlussoffensive zu bestehen. Sandro Sirigu und Marco „Toni“ Sailer ersetzten Robert Strauß sowie Doppeltorschütze Florian Niederlechner. Der FCS probierte es zwar unentwegt, es sollte jedoch kein weiterer Treffer an diesem Nachmittag mehr fallen. Alper Bagceci (78.) hatte sogar die Entscheidung für den FCH noch auf dem Fuß. Es reichte aber auch so. Mannschaftliche Geschlossenheit und Konzentration bis zum Schlusspfiff sicherten den neunten Auswärtssieg 2012/2013.
2:1 nach 90 Minuten und die Gewissheit am nächsten Wochenende den erreichten Relegationsplatz Drei perfekt machen zu können, lautet die Bilanz vor der letzen Partie gegen die Kickers Offenbach. Es war ohnehin noch alles drin vor dem 37. Spieltag – nun ist es das jedoch wohl mehr denn je!
Statistik zum Spiel
FCS: Marina - Stegerer, Lerandy, Straith, Pellowski - Eggert, Maek - Göcer (71. Bach), Stiefler - Ziemer, M. Sökler (71. Laux)
FCH: Sattelmaier - Malura, Göhlert, Kraus, Feistle - Bagceci, Wittek, Krebs, Strauß (69. Sirigu) - Schnatterer (87. Titsch-Rivero), Niederlechner (77. Sailer)
Tore: 0:1 Niederlechner (28.), 1:1 Kohler (31.), 1:2 Niederlechner (38.)
Gelbe Karten: keine
Schiedsrichter: Martin Thomsen (Kleve)
Zuschauer: 4010