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"Der Oberliga-Aufstieg war der optimale Abschluss"

10. Juni 2013 | Kategorie: FCH News

FCH-Stürmer Nico Frommer beendet verletzungsbedingt seine erfolgreiche Fußballer-Karriere

 

Nach 28 Erst-, 169 Zweit- und 16 Drittligaeinsätzen beendet FCH-Stürmer Nico Frommer nun seine aktive Laufbahn. Der 35 Jahre alte Ulmer, der in seiner Karriere u.a. für den VfB Stuttgart, Borussia Mönchengladbach und Eintracht Frankfurt auf Torejagd ging, war im September 2011 an die Brenz gewechselt. Auf Grund seines Verletzungspechs kam er in dieser Zeit lediglich auf 17 Spiele im FCH-Trikot. Dabei erzielte Frommer sechs Treffer. Seit Anfang des Jahres verstärkte der Angreifer die zweite Mannschaft des 1. FC Heidenheim 1846 in der Verbandsliga, der am vergangenen Wochenende der Aufstieg in die Oberliga Baden-Württemberg gelang.

 

Wir haben für Euch zum Abschluss seiner Karriere nochmals mit Nico über seine Zeit beim FCH, langwierige Knieverletzungen und seine Pläne für die Zukunft gesprochen.

 

Nico, wie und warum kam es zum Entschluss Deine Karriere als Fußballer nun zu beenden?

 

„Klar ist: Irgendwann wäre es ohnehin soweit gewesen. Ich hatte in der zurückliegenden Spielzeit einfach immer wieder mit Knieproblemen zu kämpfen. Die Schmerzen sind immer schlimmer geworden. Deshalb ist im Verlauf dieser Saison bei mir die Entscheidung gereift, meine Karriere auf Grund der Verletzungen zu beenden."

 

Wie blickst Du auf Deine knapp zwei Jahre beim 1. FC Heidenheim 1846 zurück?

 

„Nach meinem Engagement bei RB Leipzig war ich eine Weile ohne Verein. Zu diesem Zeitpunkt habe ich Frank Schmidt, den ich schon lange kenne, angerufen und gefragt, ob ich mich beim FCH fithalten kann. Er hat mir dann gesagt, dass er es eigentlich nicht so gerne hat, dass Spieler einfach so bei ihm mittrainieren. Frank Schmidt sagte mir dann aber, dass er im Sturm ohnehin einen Engpass habe. Schon am nächsten Tag war ich dann in Heidenheim zu einem ersten persönlichen Gespräch mit Holger Sanwald und Frank Schmidt. Im ersten Freundschaftsspiel in Essingen sind mir gleich drei Tore gelungen. Kurz darauf hab ich beim FCH unterschrieben. In den ersten sechs Drittliga-Spielen traf ich gleich fünf Mal. Dann folgte leider die Innenbandrissdiagnose. Das an sich wäre gar nicht so schlimm gewesen. Dadurch ist leider auch der Knorpelschaden entstanden, der erst später erkannt worden ist. Im Verlauf der Saison 2011/2012 war es daher schwer, wieder Anschluss zu finden.“

 

 

Auch in dieser Spielzeit warst Du einmal mehr vom Verletzungspech geplagt…

 

„Ja, schon während der Vorbereitung im letzten Sommer war schnell klar, dass eine schwierige Saison vor mir liegen würde. Zu Beginn ist es mir nochmals gelungen mich in die Mannschaft rein zu kämpfen. Was folgte, war mein Bandscheibenvorfall, hervorgerufen durch einen Tritt beim Spiel in Erfurt, der nächste Rückschlag. Im Alter werfen dich solche Verletzungen doppelt zurück. Von daher war ich nicht überrascht, dass ich zur Winterpause die zweite Mannschaft verstärken sollte. Ich habe sofort zugestimmt. Auch bei der ‚Zweiten‘ hat sich, auf Grund vieler Spiele auf Kunstrasen, schnell herauskristallisiert, dass ich nicht mehr viele Einsätze bestreiten würde. Die Abmachung war, dass ich nur spiele, wenn ich unbedingt gebraucht werde. Trainer Wolfram Eitel wusste aber, dass er mich immer bringen kann, wenn es eng zugehen würde. Es hat mir Spaß gemacht den jüngeren Spielern im Training meine Erfahrung weiterzugeben und ihnen bei ihrer Entwicklung zu helfen. Der Oberliga-Aufstieg war natürlich der optimale Abschluss, den ich mir gewünscht habe.“

 

Du warst jetzt knapp zwei Jahre in Heidenheim. Hat sich der FCH in dieser Zeit aus Deiner Sicht verändert?

 

„Auf jeden Fall! Die gesamten Strukturen innerhalb des Vereins haben sich enorm weiterentwickelt. Die Spieler, die dazu geholt worden sind, haben neue Qualität in die Mannschaft gebracht. Dass man in diesem Jahr so knapp am Aufstieg dran war, ist ein Zeichen dafür, dass sich hier einiges getan hat. Ich bin mir sicher: Der Weg des FCH ist noch lange nicht zu Ende, sondern wird definitiv in die zweite Liga führen.“

 

Du warst rund fünfzehn Jahre Profifußballer, hast 28 Erst- und 169 Zweitligaspiele bestritten und viele Vereinsstationen durchlaufen – gibt es Momente, die Dir aus dieser langen Zeit ganz besonders im Gedächtnis geblieben sind?

 

„Ich erinnere mich gerne an ein verrücktes Spiel damals in der 2.Bundesliga in Freiburg zurück, als wir mit dem SSV Reutlingen dort gewinnen konnten, obwohl wir der klare Außenseiter waren. Ich hatte einen richtig guten Tag, mir sind drei Tore gelungen und das vierte habe ich vorbereitet. Außerdem im Gedächtnis bleiben natürlich die Auf- und Abstiege, die ich mit meinen Vereinen erleben durfte. Diese Momente der Freude und der Trauer prägen dich einfach. Die Spiele mit dem „Team 2006“ waren ebenfalls absolute Highlights. Einen ganz speziellen Moment meiner Karriere herauszugreifen, fällt mir aber schwer.“

 

Was hast Du in Zukunft vor und welche Berufe reizen Dich?

 

„Vor zweieinhalb Jahren habe ich den B-Trainerschein gemacht und werde nun eventuell den A-Schein anschließen. Ich würde gerne, in welcher Form auch immer, im Sportbereich bleiben. Mir sind schon Beratertätigkeiten angeboten worden. Eine weitere Option wäre ein Studium zu beginnen. Auch wenn das im Alter von 35 Jahren etwas spät scheint. Osteopathie finde ich beispielsweise ein interessantes Themengebiet, das man mittlerweile auf Bachelor und Master studieren kann. Da ich während meiner Profi-Karriere häufig verletzt war, und darüber viel mitbekommen habe, könnte ich mir das gut vorstellen."

 

Der 1. FC Heidenheim 1846 bedankt sich für die gemeinsame Zeit und wünscht viel Erfolg für die Zukunft !!!