In der Verlängerung gelingt Florian Niederlechner auswärts gegen Sonnenhof Großaspach das Tor des Tages
Es ist perfekt: Zum dritten Mal in Folge zieht der 1. FC Heidenheim 1846 ins Finale des bitburger-wfv-Pokals ein. Vor 620 Zuschauern in der comtech-Arena waren gegen Regionalligist SG Sonnenhof Großaspach dafür jedoch kräftezehrende 120 Minuten notwendig. Nach der regulären Spielzeit war die Partie noch torlos gewesen. 30 Sekunden nach Wiederanpfiff markierte Florian Niederlechner in der Verlängerung den Treffer zum 1:0, der letztlich auch den Endstand bedeutete.
Endlich mal wieder positive Nachrichten aus dem FCH-Lazarett gab es vor dem Anpfiff zu vermelden. Michael Thurk kehrte nach seinen hartnäckigen Beschwerden aus der letzten Woche wieder in die Startformation zurück. Auch Mathias Wittek, der am Samstag gegen Bielefeld verletzungsbedingt schon früh ausgewechselt werden musste, durfte von Anfang an ran. Rouven Sattelmaier vertrat Erol Sabanov im Tor und kam so zu seinem zweiten Pflichtspieleinsatz für den FCH.
Von Beginn an sorgten 300 mitgereiste Heidenheimer für Heimspielatmosphäre in der bis zu 10.000 Menschen fassenden comtech-Arena. Unter der Leitung von FIFA-Schiedsrichter Knut Kircher aus Rottenburg entwickelte sich schnell eine temporeiche Begegnung. Entsprechend ließen auch die ersten Strafraumszenen nicht lange auf sich warten. Dabei hatten die Gastgeber zunächst die besseren Möglichkeiten. Nach sieben Minuten fand ein steiler Pass von Shqiprim Binakaj den mitgeeilten Daniel Lang. Doch Ingo Feistle klärte in letzter Sekunde noch ins Toraus. Bei der anschließenden Ecke wurde es kurzzeitig dann erneut brenzlig: Der Kopfball von Dennis Grab klatschte an den Pfosten.
Nach diesem Warnsignal hatten die Rot-Blau-Weißen das Geschehen mehr und mehr im Griff. Klare Torchancen ergaben sich gegen die defensiv gut organisierte Großaspacher Hintermannschaft allerdings selten. Florian Niederlechner (16.) setzte sich schließlich über die linke Seite durch und zog aus spitzem Winkel von der Strafraumgrenze einfach mal ab, verfehlte das Gehäuse von SG-Keeper Christopher Knett aber knapp. In der Folge versuchte sich das Team von Coach Rüdiger Rehm bei Ballverlusten rasch geschlossen zurück zu ziehen. So war kaum ein Durchkommen. Zehn Minuten vor der Pause gelang es Marcel Titsch-Rivero dann doch. Gleich mehrere Gegenspieler ließ er aussteigen, passte nach innen und fand Marc Schnatterer (34.) im Sechzehner. Der Schuss des FCH-Kapitäns strich äußerst knapp am linken Pfosten vorbei. Im Gegenzug meldeten sich auch die Gastgeber vor der Pause nochmals zurück. Doch Rouven Sattelmaier war sowohl gegen Grab, als auch Lang (jeweils 38.) aufmerksam und zur Stelle. Torlos ging es in die Kabine.
In der Pause nahm Frank Schmidt zwei Wechsel in seiner Elf vor. Robert Strauß und Marco "Toni" Sailer ersetzten Alper Bagceci sowie Michael Thurk. Ähnlich wie im ersten Durchgang präsentierte sich der unterklassige Gegner lauf- und zweikampfstark. Doch der FCH hielt dagegen und ließ keine Großchancen zu. Im Gegenteil: Die besseren Möglichkeiten und mehr vom Spiel hatten jetzt eindeutig die Heidenheimer. Ingo Feistle aus der Distanz (54.) und Tim Göhlert (56.) per Kopf hatten das 1:0 auf dem Fuß.
Die Partie gestaltete sich im Anschluss wieder offener. Szimayers Direktabnahme für Großaspach landete über dem Tor (75.). FCH-Keeper Rouven Sattelmaier parierte in dieser Phase ebenfalls mehrfach glänzend, sodass nach 90 Minuten kein Tor gefallen war und kein Sieger feststand. Schiri Kircher bat zur Verlängerung.
In dieser waren keine 30 Sekunden gespielt, da war es dann endlich soweit. Florian Niederlechner (91.) erzielte den umjubelten Führungstreffer zum 1:0. Nach Zuspiel von Marc Schnatterer auf der linken Seite, chippte Niederlechner den Ball an SG-Torhüter Christopher Knett vorbei ins lange Eck. Es sollte der Endstand sein. Zwar stand noch knapp eine halbe Stunde Verlängerung aus, doch Tore gab es an diesem Abend keine weiteren zu verbuchen. Sailer (97.) für den FCH und Skalartidis (115.), auf Seiten der Aspacher, verpassten jeweils noch aussichtsreich.
Damit zieht die Mannschaft von Cheftrainer Frank Schmidt nach 2011 und 2012 zum dritten Mal nacheinander ins Endspiel um den bitburger-wfv-Pokal ein. Das Finale steigt am 7. Mai gegen den Landesligisten Neckarsulmer Sport-Union. Der Austragungsort steht indes noch nicht fest.
Statistik zum Spiel
SG: Knett - Grab, Schuster, Ismaili, Schaschko - Grupp (77. Fiand), Binakaj, Kuhn, Rizzi (109. Pala) , Hägele - Kuhn (64. Skarlatidis) , Lang (61. Szimayer)
FCH: Sattelmaier - Malura, Göhlert, Kraus, Feistle - Bagceci (46. Strauß), Wittek (115. Krebs), Titsch-Rivero (61. Sirigu), Schnatterer - Thurk (46. Sailer), Niederlechner (119. Endres)
Tore: 0:1 Niederlechner (91.)
Gelbe Karten: keine
Schiedsrichter: Knut Kircher (Rottenburg)
Zuschauer: 620