Neues und Wissenswertes rund um den FCH

Alemannia Aachen im Check: Turbulenzen am Tivoli

25. April 2013 | Kategorie: FCH News

Der Alemannia aus Aachen stehen schwere Zeiten bevor. Aus sportlicher Sicht ist in dieser Saison nichts mehr zu holen. Mit lediglich sechs Siegen aus 34 Spielen trägt der Traditionsklub die „rote Laterne". Finanziell sieht es noch schlimmer aus. Ein Insolvenzverfahren ist unumgänglich. Der Abstieg somit besiegelt. Der Zeitpunkt dieser Verhandlung könnte allerdings die komplette Tabelle der 3. Liga verzerren.

 

Am 16. Dezember 1900 wurde der Verein von 18 Schülern eines Aachener Gymnasiums gegründet. Die Mannschaft hieß zunächst „Fußballklub Aachen“. Da der Name des 1. FC Aachen bereits belegt war, lief die Namensgebung, in Betonung auf das Deutschtum, auf Alemannia Aachen hinaus. In der sogenannten „ewigen Tabelle der 2. Bundesliga“ belegt die Alemannia“ den ersten Platz mit 1481 Punkten aus 1020 Spielen. Während vier Spielzeiten der Vereinshistorie spielte Aachen in der Bundesliga. Die womöglich größte öffentliche Aufmerksamkeit erlangte der Verein in der Saison 2003/04, als Aachen den FC Bayern München im DFB-Pokal-Halbfinale mit 2:1 bezwingen konnte und erst im Finale dem SV Werder Bremen mit 2:3 unterlag. Da Bremen als Deutscher Meister bereits automatisch für die Champions League qualifiziert war, durfte Alemannia Aachen erstmals im UEFA-Pokal antreten.

 

Seit dem Abstieg nach der Saison 2011/12 spielt der Verein in der 3. Liga. Aktuell ist die van Eck-Elf seit neun Spielen ohne Sieg. Den letzten „Dreier“ fuhr Alemannia am 27. Spieltag gegen die Stuttgarter Kickers ein. Seither gab es lediglich einen Punkt beim SV Darmstadt 98. Der letzte Tabellenplatz ist die logische Folge dieser Negativserie. Seit langer Zeit begleiten finanzielle Probleme den Traditionsklub. Die Lage hat dieses Jahr allerdings seinen Gipfel erreicht.

 

Die Insolvenz ist bekannt gegeben. Ein Verfahren wird stattfinden, doch der Zeitpunkt dieser Verhandlung könnte einen maßgeblichen Einfluss auf die Tabelle haben. Die Vereine stehen vor einer Wettbewerbsverzerrung, sollte das Insolvenzverfahren noch während der aktuellen Spielzeit stattfinden. Die absolvierten Partien von Aachen würden nicht gewertet werden, was eine Punkteabgabe aller Spiele, die gegen Aachen absolviert wurden, zur Folge hätte. Betroffen wäre vor allem die Spitzengruppe um den Aufstieg aber auch im Abstiegskampf würden Platzwechsel der Vereine stattfinden. Der Abstieg steht somit nicht nur aus sportlicher Sicht bevor, sondern ist durch die Finanzlage unumgänglich.

 

Am kommenden Samstag ist der 1. FC Heidenheim 1846, auf dem 32.960 Zuschauer fassenden Aachener Tivoli, zu Gast. Anpfiff ist um 14 Uhr. Im Hinspiel trennten sich beide Mannschaften mit einem 1:1-Unentschieden. Tim Göhlert erzielte in der 70. Spielminute den Ausgleich für den FCH.