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2:2-Auswärts wieder in der Nachspielzeit zugeschlagen

13. April 2013 | Kategorie: FCH News

Der FCH holt einen Punkt im Drittliga-Spitzenduell beim VfL Osnabrück

 

Gekämpft, geackert und am Ende dafür belohnt worden: Der 1. FC Heidenheim 1846 gleicht zweimal einen Rückstand aus und nimmt gegen den selbst ernannten Aufstiegskandidaten aus Osnabrück einen Punkt mit an die Brenz. Kevin Kraus erzielte in der Nachspielzeit den umjubelten 2:2-Endstand vor 9600 Zuschauern in der osnatel-Arena. Zuvor hatten Zoller (18.) und Staffeldt (67.) die Osnabrücker in Front geschossen. FCH-Kapitän Marc Schnatterer (42.) war per Elfmeter das zwischenzeitliche 1:1 gelungen.

 

Cheftrainer Frank Schmidt hatte in seiner Startformation vor der Partie keine Änderungen, im Vergleich zum 1:0-Sieg vor Wochenfrist gegen den VfB Stuttgart II, vorgenommen. An der Seite von Routinier Michael Thurk, der in seiner Karriere bislang schon acht Mal gegen den VfL Osnabrück getroffen hatte, stürmte wieder Winter-Neuzugang Florian Niederlechner. Auf der Bank nahmen zunächst Rouven Sattelmaier, Florian Krebs, Sandro Sirigu, Gerrit Müller, Michael Deutsche, Marco "Toni" Sailer und Bastian "Bomber" Heidenfelder Platz.

 

Vom Anpfiff weg war zu spüren, dass beide Teams an diesem Nachmittag unbedingt einen Sieg gegen den direkten Konkurrenten einfahren wollten. Schnell und ohne Schnörkel spielten sie nach vorne. Bereits nach sieben Minuten brachte Osnabrücks David Pisot Heidenheims Angreifer Florian Niederlechner durch hartes Einsteigen zu Fall. Ein Zweikampf mit Signalwirkung - die FCH-Profis waren früh gewarnt, welch harte Partie im früheren Stadion "An der Bremer Brücke" noch bevor stand. Gefährliche Torraumszenen waren dennoch in den Anfangsminuten Mangelware. Marc Schnatterers erster Schuss (9.) aus gut 20 Metern ging hoch und weit am Kasten von VfL-Keeper Manuel Riemann vorbei. Der zeigte zunächst kleinere Unsicherheiten, da ihn Niederlechner bei Ballbesitz im Spielaufbau immer wieder unter Druck setzte. Riemanns Abschläge landeteten deshalb hin und wieder im Seitenaus und auf der Tribüne.

 

Die beste Chance bis dato gehörte dennoch den Niedersachsen. Nach einem schnellen Konter rannte Gaetano Manno (13.) alleine auf FCH-Torwart Erol Sabanov zu. Doch der fast 39 Jahre alte Routinier ließ sich von Manno nicht verladen, blieb lange stehen und wehrte sensationell zur Ecke ab. Knapp fünf Minuten später war Sabanov dann aber ohne Chance. Nach weiter Flanke von links ließ eben jener Manno den Ball direkt zu Simon Zoller (18.) abtropfen, der aus kurzer Distanz zum 1:0 für die Hausherren einschob. Ein bitterer, früher Rückstand für die Elf von Trainer Frank Schmidt. Der VfL Osnabrück war  tonangebend in dieser Phase und hatte durch Torschütze Zoller nach einer knappen halben Stunde erneut eine gute Möglichkeit. Robert Strauß klärte einen von Sabanov parierten Kopfball aber in letzter Sekunde auf der Linie für die Rot-Blau-Weißen.

 

In der Folge beruhigte sich das Geschehen auf dem Rasen allmählich erstmals während dieser Begegnung. Nach vorne setzte der FCH nun auch wieder etwas mehr Akzente. Vor allem Schnatterer-Standards sorgten für Gefahr vor dem gegnerischen Gehäuse. Mathias Wittek (25.) kam so aussichtsreich zum Kopfball. Dennoch schien es, als würden die Mannschaften mit dem 1:0 für die Gastgeber in die Pause gehen. Aber weit gefehlt: Kurz vor dem Halbzeitpfiff entschied Bundesliga-Schiedsrichter Peter Sippel bei einem Heidenheimer Angriff, unter laustarkem Protest der Osnabrücker Spieler und Zuschauer, auf Handspiel im Sechzehner. Marc Schnatterer ließ sich diese Chance nicht entgehen und markierte mit seinem 15. Saisontor vom Elfmeterpunkt den 1:1-Ausgleich. Kompromisslos netzte der Kapitän vor der "lila Wand" der VfL-Fans ins rechte, obere Eck ein.

 

Nach dem Seitenwechsel gehörte der Wiederbeginn eindeutig dem FCH. In Person von Florian Niederlechner in der 54. Minute (rauschte aussichtsreich an einer Strauß-Flanke vorbei) und Dennis Malura - nur drei Zeigerumdrehungen später (seine Volleyabnahme landete nur knapp neben dem linken Pfosten) - sorgten die Gäste für gehörig Betrieb. Doch Osnabrück meldete sich prompt zurück: Flanke Manno, Kopfball Piossek, Endstation Sabanov. Mit einem blitzschnellen Reflex lenkte Heidenheims Nummer Eins das Leder noch an den Pfosten.

 

Die Partie wurde jetzt noch umkämpfter und verbissener geführt - auf beiden Seiten. Schiri Sippel pfiff immer häufiger Aktionen ab und verteilte innerhalb kürzerster Zeit gleich mehrfach gelbe Karten. Knapp zwanzig Minuten vor dem Ende dann aber der erneute Schock für den FCH: Von der Strafraumgrenze drosch Timo Staffeldt (67.) das Leder per sehenswertem Dropkick in die Maschen. Die Stimmung in der osnatel-Arena war siegesgewiss, auch wenn das Team von Coach Claus-Dieter"Pele" Wollitz - trotz zahlreicher Konter - nicht mehr nachlegen konnte.

 

Dafür präsentierten sich Marc Schnatterer & Co unerbitterlich wie in den letzten Wochen. Der Glaube an den Ausgleich trieb den FCH in den letzten Minuten nochmals nach vorne. Logische Konsequenz: Nach weiter Flanke von Dennis Malura in der Nachspielzeit brachte der aufgerückte Kevin Kraus den Ball per Hinterkopf an den Innenpfosten, von wo er schlussendlich noch ins Tor sprang. 2:2 - die Schmidt-Elf hatte wieder einmal, wenn auch spät, zugeschlagen und den Punkgewinn noch gesichert.

 

Zeit, um durchzuschnaufen, bleibt nach dem Remis beim VfL Osnabrück und der rund siebenstündigen Rückfahrt aber kaum. Bereits am Montag treten die Heidenheimer schon wieder die nächste Reise an, diesmal in Richtung Sachsen-Anhalt. Denn  am Dienstag um 19 Uhr steht das Nachholspiel beim Halleschen FC im Erdgas-Sportpark auf dem Programm. In der Drittliga-Tabelle rangiert der FCH (60 Punkte) nach dem 33. Spieltag indes unverändert auf dem fünften Platz. Unmittelbar davor eingereiht haben sich nun der VfL Osnabrück und Preußen Münster mit jeweils 61 bzw. 62 Zählern.

Bildergalerie zum Spiel.

 

Statistik zum Spiel

 

VfL: Riemann - N. Fischer, Pisot, Beermann,Krük - Costa , Staffeldt - Piossek,Y. Thiel, Manno (83.Jula)-Zoller (88. Grimaldi)

 

FCH: Sabanov - Malura, Göhlert, K. Kraus, Feistle (83. Krebs)-Schnatterer,Wittek,Titsch-Rivero (72. Sirigu), Strauß-Thurk, Niederlechner (81. Sailer)

 

Tore: 1:0 Zoller (18.), 1:1 Schnatterer (42., Handelfmeter), 2:1 Staffeldt (67.), 2:2 Kraus (90.+2)

 

Gelbe Karten: Zoller, Staffeldt, Schnatterer, Kraus, Titsch-Rivero, Wittek

 

Schiedsrichter: Peter Sippel (München)

 

Zuschauer: 9600