FCH gewinnt bei den Stuttgarter Kickers mit 2:0.
In einem hitzigen Württemberg-Derby in der Landeshauptstadt zeigt sich der 1. FC Heidenheim 1846 konter- und nervenstark. Michael Thurk (11.) und Paddy Mayer (86.) sichern durch ihre Treffer drei wichtige Punkte vor nur 3520 Zuschauern im GAZi-Stadion auf der Waldau.
Nach dem Spielausfall am vergangenen Wochenende veränderte Cheftrainer Frank Schmidt seine Mannschaft im Vergleich zur Partie beim KSC vor 14 Tagen auf mehreren Positionen.Für Endres, Sirigu, Weil und Titsch-Rivero rückten Göhlert, Feistle, Wittek sowie Bagceci in die Startelf. Auf der Bank nahmen Mayer, Scioscia, Heidenfelder, Müller, Endres, Sailer und Ersatztorwart Körber Platz.
In den Anfangsminuten versuchten beide Teams sich zunächst einmal mit den äußeren Begebenheiten anzufreunden. Unmittelbar vor dem Anpfiff hatte es noch geregnet. Der durch die Schneeräumaktion am Freitag ohnehin strapazierte Rasen war nun besonders tief und rutschig. Entsprechend zerfahren begann das Spiel - mit Fehlpässen und Ballverlusten.
Dass blitzschnelle Konter bei solchen Bedingungen ein effizientes Mittel sein können, zeigte der FCH bereits nach elf Minuten. Nach einer Ecke für die Kickers konnte die Hintermannschaft um Keeper Erol Sabanov umgehend klären. Kapitän Marc Schnatterer trieb den Ball sofort in die gegnerische Hälfte und legte vor dem Sechzehnmeterraum quer auf den mitgelaufenen Michael Thurk. Der sich mit seinem siebten Saisontreffer und der 1:0-Führung bedankte.
Ein Tor, das bei den Rot-Blau-Weißen für Sicherheit im Spiel sorgte. Der FCH blieb gleich am Drücker. Deutsche (13.) - über den Querbalken - und Thurk (18.) - auf Stuttgarts Torwart Wagner - hatten mit ihren Schüssen beste Chancen, die Führung auszubauen.Die Hausherren waren bis dato erst nach 16 Minuten gefährlich vor dem Kasten von Sabanov aufgetaucht. Mit etwas Glück landete die Kugel vor den Füßen von Savranlioglu, der aus kurzer Distanz einschussbereit war. Doch Tim Göhlert, zurück nach seiner Rotsperre, grätschte in letzte Sekunde zum Eckstoß.
In der Folge blieb die Partie hart umkämpft. Schiedsrichter Siebert griff in dieser Phase häufig zu seiner Pfeife, was zu zahlreichen Unterbrechungen führte. Mit Feistle, Strauß und Bagceci sahen gleich drei Mann auf Heidenheimer Seite noch vor der Halbzeit den gelben Karton. Doch auch aus den Freistößen konnten die Stuttgarter Kickers kein Kapital schlagen. Erol Sabanov und seine Defensive waren stets zur Stelle.
Direkt nach dem Seitenwechsel sorgten die Blauen dann aber für das erste Ausrufezeichen im zweiten Durchgang. Grüttner umkurvte Florian Krebs im Sechzehner, der erst ausrutschte, den Schuss aber letztlich noch abblocken konnte. Die Degerlocher präsentierten sich nun als die erwartet bissige und kampfstarke Truppe.Doch der FCH fing sich schnell wieder. Stürmer Michael Deutsche (54.) spielte einen tollen Doppelpass mit Schnatterer, scheiterte aber im Abschluss. Kurz darauf brachte Jerome Gondorf das Kunststück des Tages fertig. Innerhalb von gut fünf Minuten sah der Kickers-Mittelfeldspieler zweimal gelb. Die Folge: Schieri Siebert schickte Gondorf frühzeitig zum Duschen. Womit der Unparteiische das Heimpublikum endgültig in Rage brachte.
Das Team von Frank Schmidt agierte nun clever und unaufgeregt. Durch die Überzahl ergaben sich jetzt zusätzliche Räume, die zu aussichtsreichen Torgelegenheiten führten. Sowohl bei Schnatterers Freistoß (64.) als auch bei Göhlerts Nachschuss (66.) an die Latte, fehlte nicht viel, um die Führung auszubauen.
Die Schlussphase wurde dann erwartet hektisch. Ex-Weltmeister Guido Buchwald, Kickers-Interimscoach, trieb seine Mannschaft nochmals nach vorne. Torwart Erol Sabanov parierte gleich mehrfach gegen anstürmende Stuttgarter. Doch der eingewechselte Paddy Mayer (86.) beendete mit seinem Tor zum 2:0-Endstand die letzte Drangphase der Blauen. Der Derbysieg war unter Dach und Fach gebracht.
Mit 34 Punkten nach 21 Spielen steht der FCH zum Jahresende damit auf dem sechsten Platz der Drittligatabelle. Nach einer kurzen Besprechung am Sonntag geht es für das Team in den wohl verdienten Weihnachtsurlaub.
Am 3. Januar erwartet Cheftrainer Frank Schmidt seine Jungs dann zum Trainingsauftakt auf dem Heidenheimer Schlossberg zurück.
Statistik zum Spiel
Kickers: Wagner - Auracher, Köpf, Leist, Gerster - Leutenecker, Gondorf, Braun, Savranlioglu (67.Jatta) - Rühle (71. Dicklhuber), Grüttner
FCH:Sabanov - Malura, Göhlert, F. Krebs, Feistle - Wittek, Bagceci (85.Mayer) - Strauß (46.Endres), Schnatterer - Thurk, Deutsche (61. Heidenfelder)
Tore: 0:1 Thurk (11.), 0:2 Mayer (86.)
Zuschauer: 3520
Gelbe Karten: Feistle, Strauß, Bagceci, Grüttner, Braun
Platzverweis (Gelb-Rot): Gondorf (56.)
Schiedsrichter: Siebert (Berlin)