Nach vorne gepeitscht von rund 2.500 mitgereisten FCH Fans erarbeitet sich die Mannschaft von Frank Schmidt beim 1:1 (1:1) gegen die TSG Hoffenheim erneut Zählbares in der Fremde. In einer rassigen Begegnung am Samstagnachmittag hielt Kevin Müller gleich mehrfach überragend. Damit ist der 1. FC Heidenheim 1846 seit mittlerweile sechs Spielen (!) in der Bundesliga ungeschlagen.
Das Duell der direkten Tabellennachbarn, Achter gegen Neunter vor dem 19. Spieltag, brauchte nicht lange, um auf Betriebstemperatur zu kommen. Nicht einmal drei Zeigerumdrehungen waren absolviert, da legte Wout Weghorst einen langen Ball auf Maximilian Beier ab, dessen Schuss von der Strafraumkante letztlich deutlich das Ziel verfehlte. Auch Anton Stach (11.) verzog aus der Distanz kurz darauf. Die TSG blieb aber bissig und attackierte den FCH in der Anfangsphase immer wieder. Ein Fehlpass im Spielaufbau der Heidenheimer bescherte den Gastgebern nach einer Viertelstunde gleich zwei weitere Chancen. Erst warf sich Patrick Mainka im allerletzten Moment noch in einen Schuss von Weghorst, ehe im zweiten Versuch der Hoffenheimer eine Stach-Flanke die Stirn des holländischen Nationalspielers fand. Kevin Müller konnte den Kopfball jedoch problemlos festhalten.
Mit zunehmender Spieldauer fand der FCH daraufhin zu deutlich mehr Stabilität, schaltete auf dem Weg nach vorne immer wieder schnell um und erarbeitete sich in der 18. Minute so selbst die erste eigene aussichtsreiche Gelegenheit. Tim Kleindienst setzte sich über rechts durch und legte im Sechzehner quer auf den mitgeeilten Eren Dinkçi, John-Anthony Brooks fälschte noch ans Außennetz ab. Perfekt zu Ende gespielt war dann aber der nächste Heidenheimer Angriff rund zehn Minuten später. Eingeleitet durch einen Ballgewinn von Omar Traoré ging es danach schnell. Jan Schöppner spielte per Doppelpass ideal in den Lauf von Dinkçi (29.), der frei vor Oliver Baumann aus 13 Metern, mit einem platziertem Schuss ins rechte Eck, das 1:0 besorgte.
Der Führungstreffer verlieh den FCH Profis zusätzlichen Auftrieb. Die Spielanteile gehörten vermehrt den Gästen. Hoffenheim fiel wenig ein, der FCH machte es den Kraichgauern mit aufmerksamer Defensivarbeit schwer. Bitter: Benedikt Gimber verletzte sich im Zweikampf in der 38. Minute am Kopf, seine blutende Wunde musste erst versorgt werden, bevor er zunächst weiterspielen konnte. Unsere Nummer 5 stand wenig später dann auch in der Nachspielzeit der Nachspielzeit der ersten Hälfte im Zentrum des Geschehens. Nachdem der Ball aus kurzer Distanz an Gimbers Arm landete, schaltete sich der Videoassistent ein, ehe Schiedsrichter Tobias Welz auf Elfmeter entschied. Andrej Kramarić (45. +7) verwandelte, quasi mit dem Pausenpfiff, zum 1:1-Halbzeitstand.
Vor dem Wiederanpfiff war Frank Schmidt zu einem personellen Wechsel gezwungen, weil Benedikt Gimber verletzungsbedingt nun nicht mehr weiterspielen konnte. Tim Siersleben ersetzte ihn in der Abwehr, die unmittelbar nach dem Seitenwechsel dann die stärkste Drangphase der Hoffenheimer zu überstehen hatte. Kevin Müller zeichnete sich aber mit fantastischen Paraden gegen Beier (46., 50.) und Grillitsch (48.) aus. Danach gewann der FCH die Kontrolle in der eigenen Defensive vermehrt zurück. Das Spiel beruhigte sich etwas. Sobald die Rot-Blau-Weißen den Ball in der eigenen Hälfte eroberten, ging es auch zügig nach vorne – ohne sich jedoch die ganz großen Chancen zu erarbeiten.
Das hohe Tempo, über das gesamte Spiel hinweg vorhanden, hielt weiterhin an. Das Chancenplus gehörte dabei den Hoffenheimern. Kramarić (67.), verfehlte mit seinem Fernschuss das Tor aber genauso wie der eingewechselte Bebou (77.) aus spitzem Winkel. Der FCH wiederum konnte in der Schlussphase nochmal durch einen Konter über Kevin Sessa (84.) für Entlastung sorgen, ehe in der sechsten Minute der Nachspielzeit das Aluminium und einmal mehr ein überragender Kevin Müller das Unentschieden für den FCH festhielten.
Damit kann der 1. FC Heidenheim 1846 sein Punktekonto auf mittlerweile 23 Zähler nach 19 Spieltagen weiter auffüllen. Weiter geht`s am kommenden Freitag, 2. Februar, mit dem Flutlicht-Heimspiel gegen Borussia Dortmund. Anpfiff in der Voith-Arena ist um 20:30 Uhr.
Statistik zum Spiel
TSG Hoffenheim: Baumann – Akpoguma, Grillitsch, Brooks – Kadeřábek (63. Skov), Prömel, Stach (63. Tohumcu), Nsoki – Kramarić (86. Bischof) – Weghorst (86. Bülter), Beier (74. Bebou)
1. FC Heidenheim: Müller – Traore, Mainka, Gimber (46. Siersleben), Föhrenbach – Maloney – Beck (71. Sessa), Schöppner (90. +3 Theuerkauf) – Dinkçi (71. Pieringer), Beste (87. Busch) – Kleindienst
Tore: 0:1 Eren Dinkçi (29.), 1:1 Andrej Kramarić (45.+7/HE)
Gelbe Karten: Anton Stach (59.), Kevin Akpoguma (72.), John Anthony Brooks (89.), Florian Grillitsch (90. +5) / –
Schiedsrichter: Tobias Welz (Wiesbaden)
Zuschauer: 20.120 (PreZero Arena, Sinsheim)
