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"Das war eine brutale Energie!" – Die Stimmen nach dem 5:2 gegen den KSC!

17. März 2023 | Kategorie: FCH News

Nach dem furiosen 5:2-Heimsieg gegen den Karlsruher SC haben wir mit unserem Cheftrainer Frank Schmidt, Dreifach-Torschützen Tim Kleindienst, Lennard Maloney und Tim Siersleben gesprochen.

Frank Schmidt:

Ich glaube, der KSC war sehr mutig. Sie haben sich etwas getraut und hatten das Selbstvertrauen im Gepäck. Nach ein paar Minuten hatten sie die große Chance nach einem Ballverlust von uns. Da hält Kevin Müller klasse. Danach ist es ein bisschen ruhiger geworden. Da kam das Spiel, dass der KSC gerne spielt. Langer Ball auf Kaufmann, der gegen Patrick Mainka ins eins gegen eins geht. Da hat mir nicht gefallen, dass wir ihn da nicht unterstützt haben und nicht durchgelaufen sind, um das eins gegen eins abzusichern. Da bekommen wir dann auch das Tor. Das 2:0 passiert so nicht oft, aber es ist passiert. Tim Siersleben hat heute sicherlich das ein oder andere Mal die falsche Entscheidung getroffen. Wir sind trotzdem ruhig geblieben. Wenn wir das Spiel verlieren, dann würde wieder jeder sagen, warum habt ihr da nichts verändert? Aber ich wusste, dass wir zurückkommen können. Mit einem Tim Kleindienst, der dann nur eine Chance braucht, um das Tor dann letztendlich auch zu machen. Ich wäre vor der Halbzeit mit dem 2:1 schon zufrieden gewesen. Aber da das 2:2 noch gleich hinterher zu machen ist natürlich überragend. Das war von Florian Pick richtig gut eingeleitet. In der Halbzeit haben wir uns entschieden, nach dem Spielverlauf jetzt alles zu riskieren. Deshalb auch die offensiven Wechsel. Wir haben den flachen Spielaufbau überwiegend eingestellt und sind vermehrt über lange Bälle gekommen. Wir haben Fehler provoziert und wollten auf unsere Fans nach vorne spielen. Wir sind dann sehr gut rausgekommen und hatten da zwei gute Möglichkeiten. Einen Querball, bei dem Kevin Sessa über den Ball schlägt. Auch der Abschluss, den Gersbeck an die Latte lenkt. Da hat jeder im Stadion gewusst, das wir zurück sind und das Spiel gewinnen können. Dann kam ein perfekter Eckball. Das war einstudiert. Der Ball kam mit einer Präzision und einer Wucht rein. Da musste Tim den Kopf nur noch hinhalten. Das ist brutal schwer zu verteidigen. Die Balleroberung zum 4:2 war natürlich spielentscheidend. Da macht Pick das Tor mit links. Danach gab es noch eine Aktion, wo wir Glück hatten im eigenen Strafraum und mit Mann und Maus verteidigt haben. Das fünfte Tor freut mich natürlich für Kevin Sessa. Allerdings ist es am Ende vielleicht etwas zu hoch. Wenn man die Daten anschaut, dann ist es ein ausgeglichenes Spiel gewesen. Wir waren brutal effizient. Auch durch den Druck, den wir in der zweiten Halbzeit erzeugt haben. Insgesamt war es für uns ein unfassbares Spiel gegen eine Mannschaft, die so einen Lauf hatte, nach Rückstand zurückzukommen. Es ist eindrucksvoll, was die Mannschaft für eine Energie und eine Leidenschaft an den Tag gelegt hat. Das lag natürlich an den Fehlern, aber nicht, weil der KSC schlecht war, sondern weil wir zurückgekommen sind und an uns geglaubt haben.

Tim Kleindienst:

„Das hätte niemand gedacht. Wir starten so unfassbar schlecht in dieses Spiel – Schlechter kann es natürlich nicht gehen. Aus ein bisschen eigenen Dummheiten liegst du auf einmal 0:2 hinten. Dann schaust du dich an und fragst dich: ‚Was passiert heute?‘ Gerade zu Hause, wo du eigentlich direkt ab Minute eins ein Feuerwerk hinlegst, hast du es nicht geschafft, diese Energie auf den Platz zu bringen. Natürlich, wir schießen das Tor zum 2:1 quasi aus dem Nichts. Aber dann hat man glaube ich gesehen, das macht etwas mit dem Gegner, weil auf einmal war es für den KSC auch nicht mehr so leicht. Dann hast du gesehen, jetzt kommst du langsam so ein bisschen ins Laufen. Zum optimalen Zeitpunkt machst du dann den Ausgleich direkt mit dem Halbzeitpfiff. Und quasi mit Wiederanpfiff machst du dann das Führungstor. Ich glaube, besser geht es aus unserer Sicht gar nicht. Dann führst du auf einmal 3:2 und schon hat sich das ganze Spiel gedreht. Von Karlsruhe kam dann nicht mehr viel, die waren wahrscheinlich ein bisschen geschockt. Das ist dann das klassische Kopfproblem, das dann eintritt. Und dann haben wir heute auch gefühlt mit jedem Schuss ein Tor gemacht. Am Ende steht es 5:2 und die schauen sich an und denken alle: ‚Was ist denn jetzt auf einmal passiert?‘ Sie wurden fast so ein bisschen wie vom ICE überfahren. Gerade die zweite Halbzeit hat gezeigt, wofür wir eigentlich bekannt sind, was wir eigentlich können und was wir eigentlich auch auf den Platz bringen wollen. Das war eine brutale Energie. Jeder war auf einmal da. Das war so komplett anders – ein anderes Spiel. Auf einmal waren alle da, wo sie sein sollen und machen das ultrageil. Das ist einfach schön.“

Lennard Maloney:

„Wir haben den Gegner am Anfang eingeladen, aber trotzdem unsere Heimstärke bewiesen. Am Ende haben wir unsere Stärken auf den Platz gebracht und dann ein geiles Spiel abgeliefert. Zu Beginn waren wir insgesamt vom Kopf her nicht so da. Der KSC hat uns mit seinen Stärken bespielt, wir haben nicht ordentlich dagegengehalten und dementsprechend zwei Dinger kassiert. Nichtsdestotrotz schaut man darauf, wie man reagiert hat. Klar, jetzt nach einem 5:2 fällt das wesentlich einfacher. Wenn es nur ein Unentschieden gewesen wäre, hätte man trotzdem sagen können: ‚Okay, wir sind zurückgekommen.‘ Aber es war insgesamt ab der 35. Minute eine gute Leistung.“

Tim Siersleben:

„Für mich war es natürlich eine gebrauchte Halbzeit. Ich habe mich mit der ersten Aktion direkt ein bisschen verzettelt. Beim zweiten Tor bin ich dann weggerutscht. Ich habe natürlich versucht irgendwie ins Spiel reinzufinden, aber es gibt so Tage, da ist einfach der Wurm drin. Das war auch unser gesamtes Gefühl in den ersten 30 Minuten, dass es irgendwie nicht so richtig gefunkt hat. Wenn die Mannschaft das 2:0 für den Gegner braucht, dann mache ich das so natürlich gerne, aber nur wenn wir dann immer fünf Tore danach schießen (schmunzelnd). Dankeschön an die Truppe, dass wir das Spiel dann noch drehen und der Abend für mich noch glimpflich ausgeht.“