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Hauke Wahl im Gegnerinterview: "Leidenschaft, Aggressivität und Konzentration"

18. November 2021 | Kategorie: FCH News

Hauke Wahl spielte leihweise in der Rückrunde der Saison 2016/17 beim 1. FC Heidenheim 1846. Knapp fünf Jahre später äußert sich der Holstein-Kapitän im Interview zum Kieler Saisonstart und zu seinem neuen Cheftrainer Marcel Rapp. Zudem spricht der 27-jährige Innenverteidiger über die 2. Liga und darüber, was für ein Spiel er am kommenden Sonntag erwartet.

Servus Hauke, Holstein Kiel ist schleppend in die Saison gekommen, zuletzt aber gab es für Euch vier ungeschlagene Spiele in Serie. Was macht Euch momentan so stark?

Wir brauchten in der Tat zu Saisonbeginn etwas mehr Zeit, um uns zu finden. Aber seit einigen Wochen haben wir uns stabilisiert, stehen defensiv sicherer und entwickeln auch nach vorne immer mehr Wucht. Wir haben uns in die Saison reingekämpft und uns das Selbstverständnis erarbeitet, was uns durch die letzte Saison getragen hat.

Und was zeichnet den neuen Kieler Cheftrainer Marcel Rapp aus?

Marcel Rapp ist ein total nahbarer und kommunikativer Trainer. Er stellt uns jede Woche sehr gut auf die anstehenden Aufgaben ein, ohne unsere Holstein-DNA, das, was uns hier auszeichnet, komplett umzukrempeln. Er ist ein Teamplayer, legt Wert auf den Austausch und strahlt große Lust aus. Er passt sehr gut zu uns.

Nach der erfolgreichen vergangenen Spielzeit mit der Bundesliga-Relegation und dem Erreichen des DFB-Pokalhalbfinals lief es wie angedeutet zu Saisonbeginn noch nicht rund. Wie erklärst Du Dir das rückblickend?

Nach der sehr intensiven und kräftezehrenden vergangenen Saison war uns allen bewusst, dass der Saisonstart etwas holprig werden könnte. Wir hatten nur eine kurze Sommerpause, dann eine kurze Vorbereitung. Dazu mussten wir einige Schlüsselspieler ziehen lassen und die Neuen integrieren. Das braucht Zeit. Der Saisonstart war dann in der Tat nicht so, wie wir uns das erhofft haben. Ich denke aber, dass wir uns gerade in den letzten Wochen mehr und mehr stabilisieren und auf einem guten Weg sind.

Die erfolgreiche vergangene Saison führte Holstein Kiel nicht nur in die Relegation zur 1. Bundesliga, sondern auch bis ins Halbfinale des DFB-Pokals.

Der FCH hatte sich in der vergangenen Saison nach der Relegation 2020 in einer ähnlichen Situation befunden. Du warst in der Rückrunde 2016/17 aus Ingolstadt nach Heidenheim ausgeliehen. Welche Parallelen erkennst Du und wie nimmst Du den FCH in der Zwischenzeit wahr?

In Heidenheim wird seit vielen Jahren wahnsinnig gute Arbeit geleistet, genauso wie hier in Kiel. Beide Vereine zählen nicht zu den Schwergewichten der 2. Liga, müssen eigentliche jedes Jahr Leistungsträger ziehen lassen, haben aber immer konstant eine gute Rolle gespielt, bzw. durch die Relegationen zur 1. Liga (Anm. d. Red.: Holstein Kiel 2018 und 2021, der FCH 2020) auf sich aufmerksam gemacht. Dazu wird in beiden Clubs auf einen familiären Umgang wert gelegt.

Die Spiele zwischen Kiel und dem FCH waren zuletzt meist sehr eng, oft gab es Unentschieden oder nur ein Tor Unterschied hat den Ausschlag gegeben. Was erwartest Du dieses Mal für eine Partie in der Voith-Arena?

Ich erwarte ein ähnlich umkämpftes und ausgeglichenes Spiel wie in der Vergangenheit. Wir wollen an die guten Leistungen von vor der Länderspielpause anknüpfen und weiter punkten, wissen aber, dass wir dafür mit Leidenschaft, Aggressivität und Konzentration zu Werke gehen müssen.

Zwei ehemalige Teamkollegen unter sich: Innenverteidiger Hauke Wahl und Angreifer Tim Kleindienst.

Macht das den Reiz der 2. Bundesliga aus?

Diese Liga ist so ausgeglichen, dass du jede Woche an deine Leistungsgrenze gehen musst, um erfolgreich zu sein. Wenn man sieht, welche Ergebnisse an jedem Wochenende zu Stande kommen, muss man einfach sagen, dass du in dieser Liga keinen Gegner unterschätzen darfst. Das macht diese Liga aus und eben auch so spannend und attraktiv für das Publikum.

Ein besonderes Verhältnis hast Du zu FCH Profi Robert Leipertz. Gab es bereits Kontakt vor dem erneuten Wiedersehen?

Ich habe in der letzten Woche mit ihm telefoniert. Aber da haben wir nicht explizit über das anstehende Spiel gesprochen. Ich freue mich natürlich, ihn am Wochenende zu sehen.