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Last-Minute-Niederlage in Rostock – Pokalfight entscheidet sich in der Verlängerung

08. August 2021 | Kategorie: FCH News

Der 1. FC Heidenheim 1846 muss beim Ligakonkurrenten aus Rostock eine bittere Last-Minute-Niederlage nach Verlängerung hinnehmen. Nachdem es am Ende der regulären Spielzeit 1:1-Unentschieden stand, drehte die „Kogge“ die Partie kurz nach Wiederanpfiff durch Rizzuto. Schimmer konnte knapp zehn Minuten vor dem Ende ausgleichen, in der 120. Minute besiegelte Munsy das Ausscheiden der Heidenheimer per Kopf.

Im Vergleich zum Auswärtssieg am vergangenen Wochenende in Ingolstadt nahm Frank Schmidt im DFB-Pokal zwei Änderungen an der Startelf vor. Mit Patrick Schmidt und Robert Leipertz rückten die beiden Spieler ins Startaufgebot nach, die vergangene Woche im Zusammenspiel für den Ausgleich gesorgt hatten. Kevin Sessa und Christian Kühlwetter nahmen auf der Bank Platz.

Vor einer stimmungsvollen Kulisse an der Ostsee erwischte der FCH einen guten Start und konnte bereits nach 45 Sekunden zum ersten Mal einschießen. Mohr brachte den Ball aus dem linken Halbfeld in den Strafraum – dort netzte Burnic ein (1.). Der Treffer zählte letzten Endes aber nicht, weil Leipertz sich zuvor aktiv aus dem Abseits in Richtung des Balles bewegt hatte. Dann zeigten aber auch die Gastgeber, dass sie den Schwung aus dem 3:0-Auswärtssieg bei Hannover 96 mitnehmen wollten. Bahn setzte einen Volleyschuss mit vollem Risiko knapp rechts vorbei (5.). Die Anfangsphase ging keine drei Zeigerumdrehungen später auf der Gegenseite munter weiter, aber Schmidts Abschluss konnte abgeblockt werden (8.). Viele kleine Fouls im Mittelfeld sorgten im Anschluss dafür, dass das Spiel etwas an Fahrt verlor. Die Heidenheimer versuchten jedoch, das Spiel schnell und schnörkellos aufzuziehen und kamen so auch zum nächsten brandgefährlichen Abschluss: Leipertz fand den aufgerückten Hüsing, der gegen seinen Ex-Klub knapp über den Kasten köpfte – das Schidesrichtergespann hatte im Voraus zwei Abseitsstellungen der Heidenheimer übersehen, da in der ersten Pokalrunde jedoch noch kein VAR zum Einsatz kommt, hätte der Treffer gezählt.

Mitte der ersten Hälfte belohnten sich die Rot-Weiß-Blauen für den couragierten Auftritt: Tobi Mohr holte auf der rechten Seite einen Eckball heraus und übernahm selbst die Verantwortung zur Ausführung. Mit der scharfen Hereingabe fand der Außenbahnspieler am kurzen Pfosten den Kapitän Patrick Mainka, der per Aufsetzerkopfball ins kurze Eck erfolgreich war (25.). Danach blieb es lange Zeit vergleichsweise ruhig in den Strafräumen, bis Patrick Schmidt auf einmal alleine auf Roßbach und Kolke zugehen konnte. Nach einer schönen Drehung im Strafraum suchte der Stürmer den Abschluss, wurde aber in allerhöchster Not abgeblockt (36.). Der aktive Tobi Mohr konnte Tim Kleindienst kurz vor dem Pausenpfiff beinahe noch in Szene setzen, jedoch verpasste der groß gewachsene Angreifer die Flanke hauchzart. So ging es mit einer Führung für die Brenzstädter in die Kabinen.

Standardgegentor in Durchgang zwei

Im zweiten Durchgang ließ die erste gute Möglichkeit etwas länger auf sich warten. Nach einem Konter konnte Mohr nur mit einem Foul kurz vor dem Strafraum gestoppt werden. Beim anschließenden Versuch von Marnon Busch fehlte es an der nötigen Höhe, sodass die Mauer blocken konnte (53.). Knapp 120 Sekunden später die nächste Annäherung an den Kasten von Kolke, aber Kleindienst verpasste erneut knapp (55.). Und auf der Gegenseite schlug es dann ein: Roßbach köpfte an den Pfosten und von Mainkas Fuß sprang der Ball über die Linie (57.). Ärgerlich für den FCH, dass dem Tor ein recht unnötiger Freistoß vorausgegangen war und auch direkt vor dem Tor ein deutliches Stoßen von Roßbach nicht vom Schiedsrichter geahndet wurde. Die Mannschaft von Frank Schmidt versuchte kurz darauf, die Führung wiederherzustellen, aber Mohrs Schuss aus gut 20 Metern strich knapp am linken Pfosten vorbei (62.). Mit der Einwechslung von Kühlwetter und Pick versuchte Frank Schmidt die Offensive für die Schlussphase neu zu beleben. Pick prüfte Kolke mit einem Flachschuss (82.) und einer etwas abgerutschten Flanke (90+1.) vergebens, sodass es nach 90 gespielten Minuten in die Extraschicht gehen musste.

Bitteres Ende nach 120 Minuten

Die Verlängerung startete denkbar schlecht – Munsy konnte sich auf der linken Seite etwas Platz verschaffen, Schuhmacher traf mit dem Außenrist den Pfosten und Rizzuto staubte trocken zur Führung ab (94.). Im Anschluss war beiden Teams die Müdigkeit in einem kräftezehrenden Spiel anzumerken. Nach dem erneuten Seitenwechsel prüfte Kühlwetter Kolke, der nur abprallen lassen konnte. Stefan Schimmer wusste diese Chance zu nutzen und knallte das Leder aus spitzem Winkel in die Maschen (110.). Am Ende wurde es dann bitter – eine letzte Halbfeldflanke nickte Munsy in die kurze Ecke (120.).

Am kommenden Wochenende sind die Rostocker dann in der Liga auf dem Schlossberg zu Gast. Anpfiff ist am Sonntag, den 15. August 2021 um 13:30 Uhr.

Statistik zum Spiel:

Rostock: Kolke – Neidhart (105. Riedel), Meißner, Roßbach, Scherff – Rizzuto, Behrens (78. Löhmannsröben), Bahn, Mamba (78. Schuhmacher) – Ingelsson (89. Omladic), Verhoek (89. Munsy)

FCH: Müller – Busch, Mainka, Hüsing, Föhrenbach – Leipertz (64. Kühlwetter), Theuerkauf, Burnic (75. Schöppner), Mohr (100. Schimmer) – Schmidt (75. Pick), Kleindienst

Tore: 0:1 Mainka (25.), 1:1 Mainka (ET/57.), 2:1 Rizzuto (94.), 2:2 Schimmer (108.), 3:2 Munsy (120.)

Gelbe Karten: Rizzuto, Roßbach – Kleindienst, Theuerkauf

Schiedsrichter: Arne Aarnink (Nordhorn)

Zuschauer: 15.000 (Ostseestadion)