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In der Relegation um den Bundesliga-Aufstieg – Der FCH gastiert am Donnerstag zum Hinspiel bei Werder Bremen

30. Juni 2020 | Kategorie: FCH News

Der 1. FC Heidenheim 1846 hat sich durch die Leistungen in der gesamten Spielzeit 2019/20 die Saisonverlängerung erkämpft und startet am 2. Juli (20:30 Uhr) in das erste Relegationsspiel gegen den SV Werder Bremen um den Aufstieg in die Bundesliga. Die Partie am Donnerstagabend findet beim Tabellensechzehnten der Bundesliga im Wohninvest Weserstadion statt. Ein genauer Blick auf den Gegner des FCH.

„Jetzt ist die Tür wieder offen, die Chance ist da“, meinte Marco Bode, Aufsichtsratsvorsitzender des SV Werder Bremen, zum Erreichen der Relegation im Anschluss an die Partie des SVW am 34. Spieltag. Denn noch vor dem Anpfiff dieses Spiels standen die Bremer auf Rang 17 – und damit auf einem direkten Abstiegsplatz. Dabei war die Mannschaft von der Weser dem Abstieg näher als dem Klassenerhalt, hatte sie doch zwei Punkte Rückstand auf Düsseldorf und das schlechtere Torverhältnis (vier Tore Unterschied). „Wir wussten: Wenn wir heute nicht gewinnen, dann ist es vorbei. Aber wir haben heute nicht nur das Spiel hier gehabt, sondern ein Zwei-Platz-Spiel. Wir wussten, dass wir es nicht in der eigenen Hand haben“, sagte Werder-Cheftrainer Florian Kohfeldt am Samstag. Durch den Sieg Bremens (6:1 gegen Köln) und die Niederlage Düsseldorfs (0:3 gegen Union Berlin) gewann der SVW allerdings das Fernduell und konnte sich somit die Relegation sichern.

Dabei stellten die Bremer nach einem ausgeglichenen Start im Spiel gegen den 1. FC Köln bereits in der ersten Hälfte die Weichen für den Heimerfolg. Zunächst traf der japanische Nationalstürmer Yuya Osako in der 22. Spielminute zum 1:0 für Werder Bremen, bevor seine Sturmkollegen Milot Rashica (27.) und Niclas Füllkrug (29.) rasch nachlegten. Dass sie dieses Spiel nicht mehr aus der Hand geben wollten, verdeutlichten die Grün-Weißen im zweiten Durchgang. Mittelfeldspieler Davy Klaassen (55.), erneut Osako (58.) und der junge US-Amerikaner Josh Sargent (68.) machten nach dem zwischenzeitlichen Anschlusstreffer von Kölns Dominick Drexler (62.) das halbe Dutzend voll und stellten auf 6:1. Parallel lag Düsseldorf ab der 54. Minute mit 0:2 hinten, wodurch der Fortuna aufgrund des hohen Bremer Ergebnisses und des dadurch inzwischen schlechteren Torverhältnisses auch kein Unentschieden mehr für den Relegationsplatz gereicht hätte. Mit dem dritten Union-Treffer gegen die Fortuna, war Platz 16 für Bremen dann endgültig besiegelt. „Ich muss ein ganz, ganz großes Dankeschön an den Sportsgeist von Union Berlin schicken, dass sie alles getan haben, um das Spiel zu gewinnen“, freute sich Kohfeldt und ergänzte: „Damit haben sie uns eine große Hilfe gegeben.“

Am 34. Spieltag sicherte sich Werder Bremen den 16. Tabellenplatz durch einen 6:1-Sieg gegen den 1. FC Köln.

Zwei Pokalspiele gegeneinander

Die damit feststehenden Relegationsspiele werden daher die Partien Nummer drei und vier zwischen dem FCH und Werder Bremen sein. Denn bisher trafen die beiden Mannschaften lediglich zweimal aufeinander – und das jeweils im DFB-Pokal. 2011, damals in der 1. Runde, konnten die Rot-Blau-Weißen als Drittligist den SV Werder Bremen zuhause schlagen, obwohl der SVW zunächst in Führung ging und einen Elfmeter zugesprochen bekam, den FCH Schlussmann Frank Lehmann aber hielt. Die Tore zum 2:1-Endstand erzielten auf Seiten des FCH Christian Sauter und Marc Schnatterer. Auch in dieser Saison im DFB-Pokal, allerdings in der 2. Runde, hieß die Begegnung: 1. FC Heidenheim 1846 gegen den SV Werder Bremen. Im Bremer Wohninvest Weserstadion lag das Team von Frank Schmidt jedoch schon nach 41 Minuten mit 0:4 durch die Tore von Rashica, Leonardo Bittencourt, Klaassen und Marco Friedl hinten. Mehr als den Elfmetertreffer von Marc Schnatterer noch vor dem Pausenpfiff (45. +1) hatte der FCH dem Erstligisten an diesem Abend im Oktober 2019 nicht entgegenzusetzen. „Natürlich hat Bremen eine gewisse Qualität, aber wir haben es auch nicht gut verteidigt. Wir haben auf die Fresse gekriegt, werden aber auch wieder aufstehen", fasste Vitus Eicher, der in diesem Spiel über 90 Minuten im FCH Tor stand, die Partie kurz und treffend zusammen.

Marc Schnatterer erzielte im vergangenen Pokalspiel gegen Bremen das 4:1. Im Jahr 2011 war er ebenfalls gegen die Bremer im DFB-Pokal erfolgreich.

Vielseitige Offensive

Aufgrund seiner Kreuzbandverletzung konnte Niclas Füllkrug im vergangenen Aufeinandertreffen der beiden Teams noch nicht mitwirken. Seit dem 31. Spieltag ist der 1,89 Meter große Mittelstürmer der Bremer allerdings wieder mit an Bord. In seinen insgesamt acht Spielen in dieser Saison gelangen dem Sommerneuzugang aus Hannover, der bereits zwischen 2006 und 2014 für die Werder-Jugend, die zweite sowie die erste Mannschaft aktiv war, vier Tore und eine Vorlage. Zwei dieser Treffer machte er in seinen vier Partien nach der überstandenen Knieverletzung. Gegen den FCH könnte Füllkrug einen Rekord aufstellen und als erster Spieler für drei unterschiedliche Clubs in der Relegation antreten. Vor Werder Bremen spielte der 27-Jährige bereits 2016 für den 1. FC Nürnberg (gegen Eintracht Frankfurt) und 2014 für die SpVgg Greuther Fürth (gegen den Hamburger SV) in den Entscheidungsspielen um die Zugehörigkeit zur Bundesliga.

Niclas Füllkrug konnte aufgrund seines Kreuzbandrisses den Großteil der Saison nicht absolvieren - seit dem 31. Spieltag gegen den SC Paderborn ist er wieder auf dem Rasen zurück.

Auch durch Füllkrugs Rückkehr kann SVW-Cheftrainer Florian Kohfeldt nach in der abgelaufenen Saison insgesamt großen Verletzungsproblemen inzwischen wieder auf mehr Breite in der Offensive zurückgreifen. Dazu zählen auch die beiden Top-Torschützen Milot Rashica (acht Tore, sieben Vorlagen) und Yuya Osako (acht Tore, zwei Vorlagen) sowie die Mittelstürmer Josh Sargent (vier Tore, vier Vorlagen) und Davie Selke, der allerdings seit seinem Wintertransfer zurück an die Weser noch nicht erfolgreich im Torabschluss war. Aber auch aus dem Mittelfeld heraus streuen die Werderaner Offensivgefahr, darunter allen voran Davy Klaassen mit sieben Toren und sechs Vorlagen sowie Leonardo Bittencourt mit vier Treffern und zwei Assists.

Allerdings mussten die Bremer in der Bundesligasaison 2019/20 die zweitmeisten Gegentore hinnehmen. Mit insgesamt 69 Gegentreffern hat in der abgelaufenen Bundesligasaison lediglich Schlusslicht Paderborn (74) die Grün-Weißen in dieser Kategorie überboten. Ohne Gegentor blieben die Bremer zuletzt beim 1:0-Auswärtssieg gegen Schalke 04 am 29. Spieltag.

Personell kann Werder-Cheftrainer Florian Kohfeldt Stand jetzt gegen den FCH fast aus dem Vollen schöpfen. Lediglich der von Hoffenheim ausgeliehene Mittelfeldspieler Kevin Vogt fehlt gelbgesperrt.