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Die Relegation zur Bundesliga – ein Überblick

29. Juni 2020 | Kategorie: FCH News

Der 1. FC Heidenheim 1846 steht erstmals in seiner Vereinsgeschichte in der Relegation um den Aufstieg in die Bundesliga. Gegner am Donnerstag, 2. Juli (20:30 Uhr), und am Montag, 6. Juli (20:30), ist Bundesligist Werder Bremen. Beide Spiele finden aus bekannten Gründen leider ohne Zuschauer statt. Seit wann gibt es die Relegation? Nach welchem Modus wird sie ausgespielt? Und wie oft konnte sich bisher der Zweitligist durchsetzen? Ein Blick in die Regel- und Geschichtsbücher.

Die Relegation zwischen dem Drittplatzierten der 2. Bundesliga und dem Tabellensechzehnten der Bundesliga wird in Hin- und Rückspiel ausgetragen. Dabei gilt wie im Europapokal die Auswärtstorregel – also setzt sich bei gleicher Toranzahl nach Hin- und Rückspiel die Mannschaft durch, die auswärts mehr Tore erzielt hat. Falls im Rückspiel nach Ende der regulären Spielzeit noch keine Entscheidung gefallen ist, folgen Verlängerung und ggf. Elfmeterschießen. Das Heimrecht im Rückspiel besitzt der Club, der gemäß dem Spielplan der abgelaufenen Saison weniger spielfreie Tage vor dem Hinspiel hatte. Deshalb hat der Zweitligist in der Regel im Rückspiel immer ein Heimspiel, weil der 34. Spieltag der 2. Bundesliga immer komplett am Sonntag ausgetragen wird und der 34. Spieltag der Bundesliga tags zuvor am Samstag. Somit genießt auch der FCH in diesem Jahr am Montagabend, 6. Juli (20:30), Heimrecht in der Voith-Arena gegen den SV Werder Bremen, der wie die Rot-Blau-Weißen erstmals in der Relegation spielen wird.

Die Relegation wurde zur Saison 2008/09 wiedereingeführt. Zuvor hatte es bereits zwischen 1982 und 1991 Relegationsspiele um die Zugehörigkeit zur Bundesliga gegeben. Damals galt allerdings noch keine Auswärtstorregel. Stattdessen gab es bei Torgleichheit eine dritte Partie als Entscheidungsspiel auf neutralem Platz, ggf. mit Elfmeterschießen. Nur ein Duell überhaupt wurde bislang aber vom Punkt entschieden: 1988 setzte sich Waldhof Mannheim mit 5:4 nach Elfmeterschießen gegen Darmstadt 98 durch und stieg so in die Bundesliga auf.

Seit ihrer Wiedereinführung wurde die Relegation elfmal ausgetragen. Dabei konnte sich bisher dreimal der Zweitligist durchsetzen. Zuletzt gelang dies dem 1. FC Union Berlin im vergangenen Jahr gegen den Erstligateilnehmer VfB Stuttgart sowie Fortuna Düsseldorf 2012 gegen Hertha BSC und dem 1. FC Nürnberg 2009 gegen den FC Energie Cottbus. Der „Club“ aus Nürnberg ist mit drei Teilnahmen seit 2009 Rekordteilnehmer der Relegation, der VfL Wolfsburg und der Hamburger SV waren je zweimal mit dabei. Das Duell des HSV gegen den Karlsruher SC nach der Saison 2014/15 war übrigens das erste seit der Wiedereinführung der Relegation, das in der Verlängerung entschieden wurde.

Alle Relegationsrunden zur Bundesliga seit der Saison 2008/09 im Überblick:

Saison

Begegnung

Hinspiel

Rückspiel

2008/09

Energie Cottbus – 1. FC Nürnberg

0:3

0:2

2009/10

1. FC Nürnberg – FC Augsburg

1:0

2:0

2010/11

Borussia Mönchengladbach – VfL Bochum

1:0

1:1

2011/12

Hertha BSC – Fortuna Düsseldorf

1:2

2:2

2012/13

TSG 1899 Hoffenheim – 1. FC Kaiserslautern

3:1

2:1

2013/14

Hamburger SV – SpVgg Greuther Fürth

0:0

1:1

2014/15

Hamburger SV – Karlsruher SC

1:1

2:1 n. V.

2015/16

Eintracht Frankfurt – 1. FC Nürnberg

1:1

1:0

2016/17

VfL Wolfsburg – Eintracht Braunschweig

1:0

1:0

2017/18

VfL Wolfsburg – Holstein Kiel

3:1

1:0

2018/19

VfB Stuttgart – Union Berlin

2:2

0:0

2019/20

Werder Bremen – 1. FC Heidenheim 1846

 

 


Im Zeitraum von 1982 bis 1991 hatte sich in zehn Duellen ebenfalls dreimal der Zweitligist durchsetzen können. Dies waren Bayer Uerdingen, der 1. FC Saarbrücken und die Stuttgarter Kickers.