Nach dem umkämpften 2:2-Unentschieden gegen den 1. FC Nürnberg haben sich FCH Cheftrainer Frank Schmidt sowie Doppeltorschütze Tim Kleindienst und der Vorlagengeber zum 2:2, Oliver Hüsing, zur Partie am Freitagabend geäußert. Wir haben die Stimmen für Euch.
Cheftrainer Frank Schmidt:
„Für die Zuschauer war es heute ein richtig gutes Spiel. Über 90 Minuten war Rasse und Klasse in der Partie. Klasse nicht immer, weil viele Fehler passiert sind. Wir sind nicht gut ins Spiel und in die Zweikämpfe hineingekommen. Die Spielverlagerung in der ersten Minute können wir schon nicht verteidigen, dann geht der Ball auf unsere rechte Seite und wir dachten, wir können einen Konter fahren – hatten aber noch nicht mal den Ball. Wir sind dann so offensiv gestanden, der ‚Club‘ verlagert dorthin und erzielt das 1:0. Das war denkbar ungünstig für uns. Es hat dann 20 Minuten gedauert, bis wir im Spiel drin waren. 20 Minuten hat es dann ebenfalls gedauert, bis ich erkannt habe, dass wir die Grundordnung umstellen müssen. Wir haben anschließend auf ein 4-4-2 flach umgestellt und die Flügel doppelt besetzt. Nach dem Rückstand und den zwei, drei Chancen, bei denen man dann schon eine gewisse Unsicherheit gemerkt hat, waren wir aus meiner Sicht komplett im Spiel drin. Wir hatten vier, fünf richtig gute Möglichkeiten und müssen in dieser Phase früher den Ausgleich machen. Wir haben die Geschenke, die der ‚Club‘ uns heute in Form von Ballverlusten im Spielaufbau gemacht hat, nicht angenommen. Tobi Mohr hatte dann in der 25. Minute die erste Chance. Aber das war dann eine Signalwirkung und wir hatten drei, vier sehr gute Möglichkeiten. Dann war fast schon Halbzeit und wir erzielen doch noch das Tor, indem wir das Spiel wieder gut auseinandergezogen haben und beharrlich in Person von Tim Kleindienst waren, der den Ball letztlich doch noch über die Linie drückt. Das Einzige, was mich dann heute ein bisschen stört, ist, dass wir wieder zwei solche Chancen zulassen. Aber man muss ehrlich sein: Dafür sind wir selbst verantwortlich. Wir verlieren zweimal auf der Sechserposition den Ball, laufen in einen Konter hinein und da kann es dann schon 2:1 stehen. Der ‚Club‘ hat dann unsere Fehler im Spielaufbau ausgenutzt und macht das 2:1. An dieser Stelle muss ich aber ganz klar sagen: Das steht Dorschi auch mal zu, so einen Fehler zu machen. Wenn man heute wieder gesehen hat, wie er unser Spiel lenkt, das Spiel antreibt und wie gering seine Fehlerquote grundsätzlich ist, dann passiert das einfach mal. Normalerweise, glaube ich, gegen einen starken Gegner, wie der ‚Club‘ heute einer war, kommt man nicht mehr zurück – aber wir eben schon. Wir bleiben dran, machen das 2:2 nach einer Standardsituation, hatten vorher schon eine große Chance durch Maurice Multhaup, hatten eine große Chance zum 3:2 durch Patrick Mainka nach einer Standardsituation und vor allem als Stefan Schimmer einmal zu spät kommt. Deswegen glaube ich, dass es ein absolut verdientes Ergebnis ist. Es hätte auch der ‚Club‘ gewinnen können, wir aber ebenfalls. Letztendlich war es ein klasse Spiel – Gewinner sind für mich die Zuschauer. Es war eine tolle Stimmung im Stadion, das erlebt man nicht so oft. Deswegen ein Kompliment an alle, die heute dabei waren. Natürlich als Trainer von meiner Mannschaft insbesondere an meine Mannschaft, dass sie da zweimal so zurückgekommen ist.“
Doppeltorschütze Tim Kleindienst:
„Es war heute ein sehr körperliches Spiel. Ab und zu kam auch mal ein langer Ball, der dann nicht so leicht zu verarbeiten ist, weil die Innenverteidiger von Nürnberg ziemlich robust sind. Da musst du dann dagegenhalten und das haben wir heute gemacht. Wir haben uns alle reingeworfen, wollten keinen Ball verloren geben und auf gar keinen Fall das Spiel verlieren. Was am Ende dann für einen Stürmer zählt, ist da zu sein, wenn du da sein musst. Heute können oder müssen wir sogar mit dem 2:2 leben, weil wir die gravierenden Fehler gemacht und die Nürnberger mehr oder weniger zu den Toren eingeladen haben. Wichtig war, dass wir nach diesen Fehlern zurückgekommen sind, nicht den Kopf haben hängen lassen und voll dagegen angekämpft haben. Das wurde heute belohnt.“
Verteidiger Oliver Hüsing:
„Wir sind ganz schlecht ins Spiel hineingekommen, das hat man gesehen. Wir haben Nürnberg dadurch stark gemacht, dass wir einfache Ballverluste hatten, zu passiv waren und haben deshalb in den ersten 15 Minuten schlecht ausgesehen. Danach haben wir umgestellt, wieder mehr Aggressivität hineinbekommen, waren anschließend absolut überlegen und haben uns den Ausgleich in der ersten Halbzeit mehr als verdient. In der zweiten Hälfte war es dann ein bisschen ähnlich wie in Durchgang eins, als wir sie erneut durch eigene Fehler stark gemacht haben und sie dadurch zum 2:1 kommen. Hut ab vor unserer Moral, dass wir wieder so zurückkommen und mit etwas Glück sogar noch das 3:2 hätten erzielen können. Aber über 90 Minuten gesehen ist es letztendlich ein gerechtes 2:2-Unentschieden.“