Erst vor wenigen Tagen hat Marnon Busch seinen Vertrag beim 1. FC Heidenheim 1846 langfristig verlängert. Im Interview erklärt der Rechtsverteidiger nun seine Beweggründe dafür, thematisiert das aktuelle Trainingslager in Aigen und blickt zudem auf die anstehende Zweitligasaison des FCH.
Buschi, nachdem vor wenigen Tagen deine Vertragsverlängerung kommuniziert wurde, ging es am Freitag direkt ins zweite Sommertrainingslager des 1. FC Heidenheim 1846. Wie hast Du die ersten beiden Tage in Aigen erlebt?
Für mich ist es das dritte Mal mit dem FCH in Aigen, von daher sind mir die Abläufe weitestgehend bekannt. Wir haben hier Top-Bedingungen. Natürlich ist es anstrengend, aber das muss es ja auch sein. Wir wollen an die vergangene Spielzeit anknüpfen und wieder eine erfolgreiche Saison spielen. Da gehört es dazu, Gas zu geben und die Dinge, die letzte Saison nicht so gut liefen, zu verbessern. Gleichzeitig darf man das, was letztes Jahr gut war, nicht außer Acht lassen und muss auch daran weiterarbeiten.
Mit Deiner Vertragsverlängerung hast Du Dich vorzeitig und langfristig bis 2023 zum FCH bekannt. Was waren die ausschlaggebenden Beweggründe für Deine Vertragsverlängerung?
Ich bin beeindruckt vom Werdegang des FCH und bin absolut überzeugt von der eingeschlagenen Richtung des Vereins. Deshalb möchte ich in Zukunft unbedingt weiter ein Teil des FCH sein. Ich hatte vor der Zeit hier schöne Jahre bei Werder Bremen und ein lehrreiches Jahr bei 1860 München mit dem Abstieg aus der 2. Bundesliga. Aber das familiäre Verhältnis in Heidenheim, mit dem gesamten Verein, den Verantwortlichen, den Trainern und den Mitspielern, tut mir extrem gut und ich fühle mich hier richtig wohl. Auch meine Freundin hat hier Anschluss gefunden und fühlt sich in der Region ebenfalls wohl. Es war eine große Ehre, dass der FCH auf mich mit dem Angebot der vorzeitigen Vertragsverlängerung zugekommen ist. Wenn es für beide Seiten passt, dann spricht nichts gegen eine weitere Zusammenarbeit. Ich habe einfach Bock auf die kommenden Jahre, kann hier noch einiges lernen und identifiziere mich vollkommen mit dem FCH.
In Deiner ersten Saison in Heidenheim hast Du auch aufgrund von Verletzungen lediglich zwölf Spiele absolviert. Wenn Du nochmal zurückblickst, was waren die Hauptgründe für das durchwachsene erste Jahr?
Am Anfang brauchte ich einfach Zeit, um mich einzugewöhnen. Ich war zwar neun Wochen verletzt, die restliche Saison war ich aber fit. Trotzdem habe ich es zunächst einfach nicht geschafft, der Mannschaft mit meinen Fähigkeiten zu helfen. Hinzukam, dass es eine schwierige Saison für den FCH war, weil wir gegen den Abstieg gespielt haben. Glücklicherweise bin ich letztes Jahr verletzungsfrei geblieben und konnte meine Leistung dann über die gesamte Spielzeit abrufen. Genau daran will ich jetzt auch anknüpfen und versuchen, mit den Jungs in jedem Spiel das bestmögliche Ergebnis rauszuholen.
In der letzten Spielzeit hast Du Dich mit 32 Einsätzen zum Leistungsträger entwickelt. Wie beurteilst Du selbst Deine Entwicklung in den vergangenen beiden Jahren?
Man selber weiß ja eigentlich immer, was man kann. Wenn es nicht läuft, wie bei mir im ersten Jahr, dann kommen irgendwann auch Zweifel im Kopf dazu. Jetzt im zweiten Jahr lief plötzlich alles besser und man traut sich dann einfach mehr zu, zudem kommt Spielpraxis hinzu, die Abläufe sitzen und man kommt in einen richtigen Spielfluss rein. Dann sehen Dinge, die einem eigentlich trotzdem noch schwerfallen, plötzlich einfacher aus, weil man vielleicht auch weniger nachdenkt.
Auch der „Kicker“ hat Deine Leistung in der vergangenen Saison honoriert: Im Ranking der besten Außenverteidiger der 2. Liga bist du auf dem 3. Platz hinter Dennis Diekmeier und Cedric Brunner gelandet. Beschäftigst Du Dich mit solchen Dingen wie den „Kicker“-Ranglisten?
Neben mir haben es ja noch eine Reihe anderer FCH Spieler in das „Kicker“-Ranking geschafft. Natürlich hat uns das alle kurz gefreut und geehrt. Aber das „Kicker“-Ranking erscheint ja immer zum Ende einer Saison, also ist diese dann schon vorbei. Für solche Auszeichnungen kann man sich nichts also nichts kaufen, weil sie keine Aussagkraft für die Zukunft haben.
Die Saison 2018/19 liegt wie Du schon sagst gefühlt lange zurück. In der Sommervorbereitung starten alle Spieler wieder bei Null. Was sind Deine persönlichen Ziele für die anstehende Spielzeit?
Es geht für uns von Anfang an wieder um Punkte und darum, den Klassenerhalt so früh wie möglich klarzumachen. Ich persönlich will natürlich gesund bleiben, so viele Spiele wie möglich machen und mit meiner bestmöglichen Leistung der Mannschaft weiterhelfen. Wir wollen in jedem Spiel auf drei Punkte spielen und brauchen uns vor keinem Gegner zu verstecken.
Mit FCH Neuzugang Oliver Hüsing hast Du auch schon zu Deinen Zeiten bei Werder Bremen zusammengespielt. Nun teilt Ihr Euch im Trainingslager ein Zimmer. Hast Du „Hüse“ zu seinem Wechsel nach Heidenheim geraten?
Ich würde seinen Wechsel eher als zufälliges Wiedersehen bezeichnen. Hüse passt aber perfekt bei uns ins Team, er ist ein richtiger Kämpfer, aber auch ein guter Fußballer. Wir alle hier werden sicher noch großen Spaß und große Freude an ihm haben.
Zu guter Letzt ein Blick auf die zurückliegende Sommerpause: Wir haben gehört, bei Dir stand ein ganz besonderes Highlight an…?
Ja, das stimmt. Meine Freundin und ich haben uns verlobt. Wir sind ja schon ein paar Jahre zusammen und im Urlaub auf den Malediven habe ich mich dann getraut, den geplanten Antrag in die Tat umzusetzen. Der Urlaub war wunderschön und wir sind sehr glücklich mit der Verlobung.