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Gegnervorstellung: Hamburger SV

13. September 2018 | Kategorie: FCH News

Am kommenden Samstag, 15. September um 13 Uhr, steht für unsere Profis das Auswärtsspiel beim Hamburger SV auf dem Programm. Vor dem ersten Spiel nach der Länderspielpause haben wir uns den Bundesliga-Absteiger aus der Hansestadt im Detail angesehen.

Historie:
Der Hamburger Sport-Verein entstand durch den Zusammenschluss der drei Vereine SC Germania von 1887, Hamburger FC von 1888 und FC Falke 06. Das traditionelle Gründungsdatum ist auf den 29. September 1887 zurückzuführen, obwohl der offizielle Zusammenschluss erst am 2. Juni 1919 stattfand. Schon im frühen 20. Jahrhundert feierte der HSV zahlreiche Erfolge. Der größte Erfolg in den ersten Jahren nach der Vereinsgründung war definitiv die Deutsche Meisterschaft im Jahr 1924, die damals noch unter den Meistern der jeweiligen Regionalverbände ausgespielt wurde. Neben zahlreichen norddeutschen Meisterschaften folgte 1960 die nächste gesamtdeutsche Meisterschaft. In der 1963 gegründeten Bundesliga konnte sich der HSV vorerst keine weiteren Meistertitel mehr sichern. Auch mit seiner Dominanz im Norden war es zunächst vorbei, als Werder Bremen 1965 die Meisterschaft gewann und Eintracht Braunschweig dies zwei Jahre später ebenfalls gelang.

Mit Beginn der Siebzigerjahre begann die bis heute Erfolgreichste Zeit des HSV. Neben drei deutschen Meisterschaften erreichte der HSV in dieser Phase fünfmal den zweiten Platz in der Abschlusstabelle und konnte weitere zweimal den DFB-Pokal gewinnen. 1977 gelang den Hanseaten der Gewinn des Europapokals der Pokalsieger und 1983 mit dem Europapokal der Landesmeister (heute Champions League) der größte Erfolg der Vereinsgeschichte.

In den Folgejahren schaffte es der Hamburger SV aber nicht, auf die Titelgewinne aufzubauen, sondern rutschte ins Mittelfeld der Bundesliga ab. Zweimal kämpften die „Rothosen“ sogar gegen den Abstieg. Zeitgleich mit der Errichtung des neuen Stadions Ende des vergangenen Jahrtausends kehrte dann aber der Erfolg an die Elbe zurück. Zum ersten Titel nach 16 Jahren kam der HSV im Juli 2003 mit dem Gewinn des DFB-Ligapokals durch einen 4:2-Sieg im Finale gegen Borussia Dortmund. 2008 zog der Verein in das Halbfinale des DFB-Pokals und in das Halbfinale des UEFA-Pokals ein. In beiden Wettbewerben schied der Hamburger SV jedoch gegen den Erzrivalen Werder Bremen aus.

Seit 2010 stand für den Hamburger SV meist Existenzkampf und der Traditionsverein, der zuvor noch nie aus der Bundesliga abgestiegen war, rettete sich zweimal hintereinander (2014 und 2015) in letzter Minuten über die Relegation. Als besonders dramatisch bleibt der 2:1 Sieg der Hamburger über den Karlsruher SC im Jahr 2015 in Erinnerung: Die Hamburger lagen bis zur 89. Minute mit 0:1 zurück und wären somit aus der Bundesliga abgestiegen, doch ein direkt verwandelter Freistoß von Marcelo Diaz in der 89. Minute und der später Siegtreffer von Nicolai Müller in der daraus folgenden Verlängerung sorgten für den Verbleib im Oberhaus.

Vergangene Saison
Die Saison 2017/18 begann mit einem Dämpfer für den Bundesliga-Dino: Markus Gisdols Team unterlag dem Drittligisten VfL Osnabrück in der ersten Runde des DFB-Pokals. Nach zwei Auftaktsiegen im Ligabetrieb folgte eine Negativserie und der HSV konnte bis zur Winterpause nur zwei Spiele gewinnen. Nach weiteren Niederlagen wurde Gisdol im Januar dieses Jahres entlassen und durch Bernd Hollerbach ersetzt. In den sieben Spielen unter Hollerbach holte der HSV durch drei Unentschieden drei Punkte und rangierte nach 26 Spieltagen mit sieben Punkten Abstand auf den Relegationsplatz auf dem 17. Tabellenplatz. Aufgrund dieser Entwicklungen wurde im Februar 2018 der Vorstandsvorsitzende Heribert Bruchhagen vom neuen Aufsichtsrat um den Vorsitzenden Bernd Hoffmann von seinen Aufgaben entbunden. Der fortan alleinige Vorstand Frank Wettstein beurlaubte zudem den Direktor Profifußball Jens Todt sowieTrainer Bernd Hollerbach und ersetzte diesen vor dem 27. Spieltag durch den bisherigen U-21 Trainer Christian Titz. Der neue Übungsleiter schaffte es zwar den Abstiegskampf anzunehmen und kam sogar bis auf zwei Punkte auf Relegationsplatz 16 heran, jedoch kam jede Hilfe zu spät. Trotz eines Sieges am letzten Spieltag stieg der HSV am 12. Mai 2018 erstmals und als letztes Bundesliga-Gründungsmitglied nach 55 Spielzeiten Ligazugehörigkeit aus der Bundesliga ab.

Personelle Veränderungen in der Sommerpause
Mit dem erstmaligen Abstieg aus der Bundesliga ging beim Hamburger SV auch teilweise ein personeller Umbruch einher. Einige Stammkräfte wie Walace (Hannover 96), André Hahn (FC Augsburg), Luca Waldschmidt (SC Freiburg), Albin Ekdal (Sampdoria Genua), Filip Kostic (Eintracht Frankfurt), Bobby Wood (Hannover 96) und Christian Mathenia (1. FC Nürnberg) verließen den Verein.

Khaled Narey (von Greuther Fürth), Hee-chan Wan (von RB Salzburg), David Bates (von den Glasgow Rangers), Orel Mangala (vom VfB Stuttgart) und Christoph Moritz (vom 1. FC Kaiserslautern) sind nur einige Neuzugänge, die den direkten Wideraufstieg realisieren sollen. Außerdem wurde der Kader durch insgesamt elf Spieler aus den eigenen Reihen, also der zweiten Mannschaft und der HSV U19, verjüngt. Mit Pierre-Michel Lasogga kehrte zudem ein ehemaliger Leistungsträger, nach einer einjährigen Leihe an Leeds United, an die Elbe zurück.

Bisherige Saison
Die Saison 2017/18 begann für den Hamburger SV direkt mit einem Warnschuss: Zum Ligaauftakt kam man gegen den Lokalrivalen Holstein Kiel vor eigenem Publikum mit einer 0:3-Niederlage unter die Räder. Der HSV ließ sich davon trotzdem nicht aus der Ruhe bringen und besiegte in den darauffolgenden beiden Spieltagen den SV Sandhausen (3:0) und Arminia Bielefeld (3:0) souverän. Zwischenzeitlich erreichten die „Rothosen“ auch die zweite Runde des DFB-Pokals mit einem 5:3 Sieg gegen den TuS Erndtebrück. Der vierte Zweitliga-Spieltag, an dem die Hamburger in Dresden zu Gast gewesen wären, konnte aufgrund einer Weisung des Staatsministeriums des Innern des Landes Sachsen nicht ausgetragen werden. Grund dafür waren Demonstrationen in Chemnitz, aufgrund deren für das Spiel in Dresden vorgesehene Polizeikräfte dort nicht zur Verfügung stehen konnten. Die Partie im Dresdner DDV-Stadion wird am Dienstag, 18. September, nachgeholt.

Stadion
Das Volksparkstadion im Hamburg wurde 1953 im Hamburger Bezirk Altona errichtet. Nach Gründung der Bundesliga zog der Hamburger SV aus seiner alten Spielstätte, dem Sportplatz am Rothenbaum, aus und führte seinen Spielbetrieb im Volksparkstadion fort. Die Arena wurde zuletzt von 1998 bis 2000 renoviert und trug in der Vergangenheit drei verschiedene Namen. 2015 erwarb Klaus-Michael Kühne das Namensrecht der Spielstätte und gab ihr wieder ihren alten Namen. Das Volksparkstadion bietet aktuell Platz für 57.000 Zuschauer.