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Frank Schmidt: „Wir werden keinen Angsthasenfußball spielen!“

14. September 2018 | Kategorie: FCH News

Vor dem Auswärtsspiel beim Hamburger SV am morgigen Samstag, 15. September (13 Uhr, Volksparkstadion), sprach FCH Cheftrainer Frank Schmidt über die Personallage im Kader und den kommenden Gegner aus der Hansestadt.

Zu Beginn des Pressegesprächs ging Frank Schmidt, wie üblich, auf die aktuelle personelle Situation ein. Bis auf Arne Feick (doppelter Bänderriss im Sprunggelenk), der in Hamburg definitiv nicht zu Verfügung steht, nahmen alle Spieler am Trainingsbetrieb teil. Mathias Wittek trainierte nach seiner Außenbandverletzung erstmals vollumfänglich wieder mit, wird aber gegen den HSV ebenfalls noch nicht zum Einsatz kommen.

Die Vorzeichen seien gegen den „großen HSV“ mit einem großen Umfeld und einem sehr guten Kader andere als üblich: „Aber ich habe der Mannschaft jeden Tag gesagt, dass ich keine Lust darauf habe, dass wir uns mit dem großen Stadion beschäftigen und wo man nach dem Spiel am besten ein Trikot herbekommt. Das interessiert mich alles nicht und das darf auch die Mannschaft nicht interessieren“, machte der FCH Cheftrainer deutlich. Wenn man eine Chance haben wolle, müsse man viele Dinge sehr gut lösen. Nur dann sei man in der Lage, für eine Überraschung sorgen zu können.

Vom HSV erwartet Frank Schmidt ein hohes Angriffspressing. Der Spielaufbau der Hamburger sei sehr interessant und mit dem hochstehenden Torhüter Pollersbeck europaweit wahrscheinlich einzigartig. „Sie haben viel Ballbesitz, wollen Dominanz ausstrahlen und haben mit Narey und Ito sehr schnelle Spieler. Außerdem den sehr robusten Stürmer Lasogga vorne drin. Mit Hwang haben sie einen vielleicht noch schnelleren Spieler dazubekommen.“ Alles in allem werde der HSV versuchen, über seine Offensivqualitäten zum Erfolg zu kommen. „Wir haben uns natürlich auf den HSV taktisch mit einer guten Defensivarbeit eingestellt, aber allein die Defensive wird nicht reichen. Wir müssen schon auch den Mumm in den Knochen haben, mit dem Ball etwas anzufangen. Es wird Druck da sein, der auf uns niederprasseln wird. Aber wir werden keinen Angsthasenfußball spielen!“

Was die Startformation in Hamburg angeht, bleibe man beim FCH seiner Linie treu. Timo Beermann sei sicherlich wieder eine Option: „Erfahrung hat noch nie geschadet, aber andererseits brauchen wir auch Unbekümmertheit und Mut. Den bringen dann oft die Spieler, für die es eine gute Chance ist, sich zu präsentieren.“ Es gebe personell viele Möglichkeiten eine Mannschaft auf den Platz zu stellen.

Auf die Frage eines Journalisten, ob die Vorbereitung auf den Hamburger SV eine andere sei als sonst meinte Schmidt: „Wir dürfen nicht so tun, als ob es unser erstes Spiel im Profifußball wäre. Vor dem Spiel geht es letztendlich darum, wer den Streifen in der Hose hat und wer nicht. Alle wollen unbedingt dabei sein, sind top motiviert und haben Charaktereigenschaften, die es auch erlauben eine solche Leistung zu bringen.“

Dass der Hamburger Trainer Christian Titz den FCH nicht nur als robust und unangenehm bezeichnete, sondern auch spielerische Aspekte hervorhob, schätzt Frank Schmidt durchaus: „Ich denke das hat man in der Vergangenheit nicht so oft von uns gesagt. Das zeigt, dass wir ein paar Muster aufgebrochen haben in der Vorbereitung Dinge auch fußballerisch anders zu lösen. Das ist uns in den Auswärtsspielen gut gelungen. In den Heimspielen auch, aber da haben wir uns nicht belohnt.“

Beim 5:0-Sieg im Testspiel gegen die Würzburger Kickers habe man eine tolle Offensivleistung der Heidenheimer gesehen. Das mache Mut, dass man auch in Hamburg mit vielen Spielern auf vielen Positionen Tore erzielen kann. Gegen den HSV habe man zwar eher weniger den Ball, als der Gegner. „Trotzdem ist verstecken verboten. Gerade auch mit dem Ball haben wir Lösungsansätze trainiert und wollen diese morgen finden, um in der Defensive nicht gebunden zu sein. Sie bieten durch ihre hoch stehende Grundordnung Möglichkeiten, auch aus der Distanz.“ Der HSV habe seine Probleme in jedem Spiel sehr gut und sehr innovativ gelöst, aber eben auch Fehler gemacht. Diese gelte es zu provozieren. Auch Standardsituationen seien nach wie vor ein wichtiges Thema, da auch der Hamburger SV schon Tore darüber bekommen hat.

Auf den Sieg von Holstein Kiel am ersten Spieltag im Volksparkstadion angesprochen erklärte Frank Schmidt abschließend: „Wenn jeder einzelne Spieler im Zweikampfverhalten hellwach, bereit und aufmerksam ist, man Balleroberungen erzielen kann und in gefährliche Räume gelangt, ist das ein Muster, das uns aus dem Spiel des HSV gegen Kiel helfen kann.“