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Der FCH ist Pate des Projekts „Schule ohne Rassismus“

28. Oktober 2018 | Kategorie: FCH News

Unter der Patenschaft des FCH ist die Bühlschule Giengen seit Freitag offiziell eine „Schule ohne Rassismus“.

Seit vergangenem Freitag, 26. Oktober 2018, ist die Bühlschule Giengen offiziell eine „Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage“. Das bundesweite Programm unter der Trägerschaft des gemeinnützigen Vereins „Aktion Courage“ vereint zehntausende Bildungseinrichtungen mit insgesamt rund zwei Millionen Schülerinnen und Schülern unter seinem Dach und steht für das respekt- und friedvolle Miteinander unterschiedlichster Kulturen. Der FCH übernimmt als Fußballverein aus der Region die Patenschaft für das Programm an der Bühlschule.

Als Pate vorangehen

„Soziales Engagement ist in unserer täglichen Arbeit ein wichtiger Bestandteil. Gerade bei Themen wie Rassismus und Diskriminierung müssen wir unsere öffentliche Strahlkraft nutzen, um aufmerksam zu machen und diesen in unserem Umfeld keinen Platz zu bieten“, erklärt Anna-Lena Fotiadis (FCH Ansprechpartnerin CSR und KidsClub), und ergänzt: „Als uns die Anfrage von Schülern der Bühlschule erreicht hat, war sofort klar, dass wir uns daran beteiligen möchten. Durch die Patenschaft wollen wir die Schülerinnen und Schüler motivieren, das Projekt regelmäßig im Schulalltag zu platzieren und sie dabei natürlich auch tatkräftig zu unterstützen.“ Raphael Süß, der als Schulsozialarbeiter das Projekt der SchülerInnen mit begleitet, freut sich über die Unterstützung des FCH: „Es ist wirklich super, dass der FCH mitmacht, da sind wir unheimlich stolz darauf und für unsere Kinder ist das der größte Gewinn, den es gibt.“ Insbesondere, weil die Bühlschule eine sportzertifizierte Schule und der FCH, was den Sport betrifft, das Aushängeschild der Region sei, sei diese Unterstützung etwas Besonderes.

30 verschiedene Nationalitäten

An der Bühlschule in Giengen werden über 600 Schüler mit 30 verschiedenen Nationalitäten unterrichtet. Unter dem Leitbild einer Gemeinschaftsschule werden neben den Grundschulkindern auch alle weiterführenden Schulmodelle angeboten „Wir sind hier unglaublich viele verschiedene Nationalitäten an der Schule und da ist es uns einfach wichtig, dass gut miteinander umgegangen wird. Mit dem Projekt „Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage“ können wir genau so etwas weiter fördern.“, erläutert Frau Messerschmidt, die an der Bühlschule eine speziell auf das Projekt spezialisierte AG leitet. Mit der Aufnahme in das bundesweite Netzwerk zählt die Bühlschule zu einer der ersten Gemeinschaftsschulen, die sich an diesem Projekt beteiligt. „Das Projekt muss auf Initiative der SchülerInnen entstehen, was oftmals eher in Gymnasien oder Berufsschulen geschieht. Wir freuen uns natürlich sehr, dass jetzt auch wir eine Schule ohne Rassismus sind und sich unsere SchülerInnen von der ersten Klasse bis zu den Zehntklässlern für das Projekt ausgesprochen haben“, freut sich Raphael Süß.

Das Projekt „Schule ohne Rassismus“

Die „Aktion Courage“ wurde 1992 ins Leben gerufen und soll die Beseitigung von Diskriminierung ethnischer Minderheiten und die Erleichterung deren Integration vorantreiben. Um mit dem Titel „Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage“ ausgezeichnet zu werden, muss eine Schule mehrere Merkmale beziehungsweise Anforderungen erfüllen. Unter anderem müssen drei Viertel der Schülerschaft ihre Zustimmung zu den Grundsätzen der Aktion geben. Auch einen Paten muss die Schule für das Projekt gewinnen, dabei kann es sich um Personen oder Vereine aus den Bereichen Kunst, Politik, Medien oder Sport handeln. Außerdem gilt es, durch regelmäßige Aktionen das Thema in den Schulalltag zu integrieren und darauf aufmerksam zu machen.

Besuch von FCH Profis

Als Auftakt der Zusammenarbeit besuchten die FCH Profis Robert Glatzel und Kevin Lankford am vergangenen Donnerstag die sechsten und siebten Klassen zu einer Fragerunde. Neben Fragen zur Karriere der beiden Profis oder deren Alltag, wurde auch das Thema Rassismus angesprochen. Robert Glatzel und Kevin Lankford berichteten über eigene Erfahrungen mit Rassismus und Ausgrenzung und ermutigten die SchülerInnen, sich gegen rassistische Äußerungen stark zu machen. „Wenn ich auf der Straße eine rassistische Äußerung hören würde, würde ich einschreiten und sagen, dass es nicht okay ist was diese Person das macht oder sagt“, bekräftigt Robert Glatzel und ergänzt: „Jeder sollte Zivilcourage gegen Rassismus zeigen!“ Ob sie selbst bereits Erfahrungen machen mussten, wollten die Schüler wissen. „Im Fußball habe ich das noch nicht erlebt, privat ist das dann schon wieder anders. In Heidenheim ist das zum Glück nicht so stark ausgeprägt wie in anderen Städten oder Fußballvereinen“, antwortet Robert Glatzel und Kevin Lankford schiebt nach „Ja, da hatten wir beide Glück, dass wir auf dem Fußballplatz bisher noch nie rassistische Beleidigungen erfahren mussten.“ Nach dem gemeinsamen Gruppenfoto lobt Robert Glatzel, dessen Vater ursprünglich aus Äthiopien stammt, das Schulprojekt und das Engagement der SchülerInnen: „Rassismus fängt oft schon im Kopf an, wenn man jemanden anschaut und aufgrund seines Aussehens schon Vorurteile hat.“ Genau aus diesem Grund sei es toll, dass sich die Kinder und Jugendlichen aus den verschiedensten Herkunftsländern schon in der Schule mit dem Thema befassen und friedlich gemeinsam lernen – ohne Vorurteile gegenüber dem Anderen zu haben.

Paule besucht Plakettenübergabe

Die offizielle Plakette, die der Schule am Freitag bei einer feierlichen Zeremonie mit allen Schülerinnen und Schülern überreicht wurde, ist allerdings keinesfalls als Auszeichnung anzusehen, sondern mehr eine Selbstverpflichtung für die Gegenwart und die Zukunft. Eine Schule, die den Titel trägt, ist Teil eines Netzwerkes, das sagt: Wir übernehmen Verantwortung für das Klima an unserer Schule und unser Umfeld. Und so sollen weiterhin regelmäßig verschiedene Aktionen zu den Themen Rassismus und Ausgrenzung stattfinden – auch mit der Unterstützung des FCH. So sind beispielsweise erneute Projekttage oder ein Anti-Rassismus-Tag an der Schule geplant. Rund um die Übergabe der Plakette durch die Landeskoordination „Schule ohne Rassismus“ und Grußworten der Rektorin Nicole Arndt, der Schülersprecher und des FCH, fand dann ein Rahmenprogramm zum Thema statt. Die Klassen präsentierten ihre Arbeit aus den vergangenen Projekttagen und Maskottchen Paule verteilte fleißig Autogramme an die SchülerInnen und Lehrer.

Der FCH wünscht der Bühlschule Giengen, den Lehrkräften und Schülerinnen und Schülern viel Erfolg bei der weiteren Umsetzung des Projekts und freut sich, als Pate den Weg mit begleiten zu dürfen.