Nach dem geschichtsträchtigen 3:2-Heimsieg gegen den FC Bayern München haben wir mit unserem Cheftrainer Frank Schmidt, Doppeltorschützen Tim Kleindienst und Bundesliga-Debüt-Torschützen Kevin Sessa gesprochen.
Frank Schmidt:
„Wir sind heute ganz anders aufgetreten, wie wir uns das vorgestellt haben und was ich von meiner Mannschaft erwartet habe. Genau in den Bereichen wie Zweikampfführung und Intensität waren die Bayern besser, am Ball sowieso. Und wenn eine Mannschaft es dann so dominant auf das Feld bringt, dann ist es gerade für uns als Aufsteiger schwierig. Wobei wir komischerweise schon etwas ängstlich agiert haben, ohne Mut. Das sind Dinge, die gehen einfach nicht. Wir haben Fehler gemacht, nicht aus Leidenschaft oder weil wir etwas versucht haben, sondern weil wir zu passiv und ängstlich waren. Das ist nie gut, im Leben nicht, im Fußball nicht und gegen Bayern München schon dreimal nicht. Der 0:2-Rückstand war natürlich hochverdient, weil wir zudem schlecht verteidigt und die Bayern es perfekt ausgenutzt haben. Wie so oft dann in der Halbzeit gegen uns, war es dann so, dass viele gedacht haben: ‚Okay, jetzt geht`s nur noch um die Höhe des Ergebnisses.‘ Aber wie immer habe ich das als Chance gesehen. Nur habe ich das in der Halbzeit nicht nett verpackt, sondern sehr deutlich. Sowohl was die Inhalte betrifft als auch was die Wechsel betrifft. Wir sind maximales Risiko gegangen in der zweiten Halbzeit. Dabei haben wir mit Raute gespielt und versucht den Gegner früher zu attackieren. Und schon in der ersten Minute hatten wir viermal so viele Aktionen vor dem Tor, wie in der ganzen ersten Halbzeit. Das hat die Mannschaft gebraucht, um dran zu glauben, dass wenn das 1:2 fällt, wir dann nochmal eine Chance haben. Wir haben das Spiel dann innerhalb von kürzester Zeit, ähnlich wie in Stuttgart, gedreht. Die Bayern hatten viele Situationen, wo Kevin Müller da war. Das war einkalkuliert, weil ich in der Halbzeit gesagt habe: ‚Die können uns heute aus dem Stadion schießen, aber wir müssen uns ganz anders präsentieren, ganz anders spielen und versuchen, das Spiel zu drehen und das Spiel zu gewinnen.‘ Wir machen dann ein astrein herausgespieltes Tor zur 3:2-Führung, wie die zwei Tore zuvor auch schon gut rausgespielt waren. Danach habe ich mich lange gefragt: ‚Letzte Woche, als wir in der 95. Minute in Stuttgart mit 3:2 führen und das 3:3 bekommen, für was soll das gut sein?‘ Heute weiß ich es: Wir haben die letzten Minuten, die Bayern nicht mehr nach vorne spielen lassen. Wir haben uns festgesetzt, haben Eckbälle und Einwürfe gehabt. Wir haben aus letzter Woche gelernt und deswegen am Ende das Spiel gewonnen. Am meisten freut es mich, dass wir jetzt 33 Punkte haben. Und eben drei Punkte mehr, wie vor dem Spiel.“
Tim Kleindienst:
„Die erste Halbzeit war nicht so gut. Wir haben zu ängstlich agiert und hatten vielleicht zu viel Respekt vor dem FC Bayern. In der zweiten Halbzeit haben wir dann den Schalter umgelegt und ein klasse Spiel gemacht. Das wir am Ende das Spiel noch drehen können ist natürlich Wahnsinn. Wir haben durch den Sieg heute drei weitere wichtige Punkte für den Klassenerhalt eingefahren. Nächste Woche gegen Bochum wird es ein anderes Spiel. Wir müssen uns gut darauf vorbereiten und den Kampf annehmen, um zu punkten.“
Kevin Sessa:
„Wir haben heute in der zweiten Halbzeit ein super Spiel gemacht. Dass wir in dieser Art und Weise nochmal zurückkommen und das Spiel noch drehen hätte keiner gedacht. Ich muss erstmal das Spiel Revue passieren lassen und realisieren, was wir als Mannschaft heute geschafft haben. Heute Abend feiern wir bestimmt noch ein wenig, doch der Blick geht dann ganz schnell auf das Spiel gegen Bochum nächste Woche. Wir fahren nach Bochum, um Punkte mitzunehmen!“