Bei der Pressekonferenz vor dem Auswärtsspiel beim FC Augsburg am Samstag (15:30 Uhr, WWK Arena), zu dem uns rund 3.000 FCH Fans im ausverkauften Gästeblock begleiten, hat unser Cheftrainer Frank Schmidt unter anderem über die Personalsituation, den kommenden Gegner und die jüngsten Vertragsverlängerungen unserer FCH Profis gesprochen. HIER gibt’s die Pressekonferenz in voller Länge!
Zur Personalsituation:
„Sicher ausfallen werden natürlich ‚Dorschi‘ und ‚Honsi‘. Bei Julian Niehues ist es so, dass er große Teile vom Training schon mitmacht. Das dauert natürlich noch die ein oder andere Woche bis er dann so weit ist, konkurrenzfähig zu sein und eingesetzt zu werden. Es gibt noch Fragezeichen bei ‚Schöppi‘ und ‚Föhre‘, die verletzungsbedingt zuletzt Probleme hatten. Da müssen wir heute schauen, ob es geht oder eben nicht. Dazu war Léo Scienza die letzten zwei Tage krank, genauso wie Chris Negele. Da gilt das gleiche, da müssen wir im Abschlusstraining schauen, ob sie da sind und wie sie letztendlich auch trainieren können.“
Über den Vergleich des FCA mit dem letzten Gegner FC St. Pauli:
„Ich vergleiche nicht ständig, was der FC Augsburg in jedem einzelnen Spiel in der gesamten Saison macht. Zum Beispiel haben sie in der Vorrunde mit Raute gespielt, jetzt haben sie umgestellt und sind wesentlich kompakter in ihrem 3-4-3 oder 3-4-2-1 mit sehr athletischen Spielern und hoher Intensität. Das hat man im letzten Spiel gesehen. Da sind sie sieben oder acht Kilometer mehr gelaufen als Bremen und hatten 40 Sprints mehr als eine Mannschaft, die auch eher den Ball dem Gegner überlässt, kompakt verteidigt und versucht, schnell und gut über den Flügel umzuschalten. Dass es nicht mehr zu vergleichen ist mit dem Hinspiel, so viel kann ich sagen, aber es ist jetzt nicht so, dass ich da die Schablone drauflege und mich frage, wie es in Kiel war. Vor allem die letzten Spiele haben wir uns genau angeschaut, denn diese Spielweise erwarten wir auch gegen uns. Wir stellen uns darauf ein, dass die Intensität, wie so oft, eine große Rolle spielen wird und trotzdem sollten wir das jetzt nicht eins zu eins mit St. Pauli vergleichen. Es geht vielmehr um die einzelnen Spieler. Ein Beispiel: Giannoulis auf der linken Seite. Er macht in jedem Spiel an die 40 Sprints und das war bei Pauli in der Form nicht zu sehen. Er ist sehr offensiv gefährlich und kommt immer wieder über die linke Seite. Darauf müssen wir uns individualtaktisch einstellen, was wir auch werden. Der FC Augsburg ist schon über ein Jahrzehnt in der Bundesliga dabei und weiß genau, was zu tun ist, gerade zu Hause. Im Kollektiv müssen wir anders verteidigen, anders pressen, anders dem Gegner gegenübertreten, wie wir es in der ersten Halbzeit gegen Pauli gemacht haben. Das war unser Kernproblem, das hat die Analyse auch nochmal gezeigt. Wenn du nicht richtig im Pressing drin bist, wenn du überspielt wirst und nicht stehen bleibst, aber nicht zurückarbeitest, wie ich es will und wie wir es auch tun müssen, dann bekommt man Probleme. Von daher ist es gut, dass wir den Spielern zeigen konnten, dass es in der ersten Halbzeit zu wenig war im Pressen, im Anlaufen, im Anlaufverhalten, in der Kompaktheit. Das müssen wir umstellen in Augsburg. Für uns ist klar, wir müssen punkten. Mit jedem Spiel weniger müssen wir noch wichtiger punkten, um unsere Situation zu verbessern und um die Chance zu haben, am Ende der Saison wirklich auch die Klasse zu sichern und das werden wir morgen in Augsburg probieren.“
Über die Vertragsverlängerungen von Kevin Müller und Jan Schöppner und den Effekt auf die Mannschaft:
„Das sind ja jetzt keine Novizen, die zwei Spieler (Anm. d. Red. Kevin Müller & Jan Schöppner), sondern Stammspieler, Leistungsträger, auch Gesichter dieser Mannschaft. Eine Mannschaft braucht auch Gesichter, braucht Spieler, auf die man sich verlassen kann und deswegen bin ich extrem froh, dass es bei ‚Schöppi‘, aber jetzt auch mit Verzögerung bei ‚Mü‘ geklappt hat, den Vertrag zu verlängern. Das ist gerade in unserer Situation sehr wichtig, wo immer wieder Situationen auftreten, in denen man als Spieler auch mal, weil man sportlich vielleicht nicht so gut dasteht, versucht in eine andere Richtung zu denken. Deshalb braucht man Verlässlichkeit, braucht man Spieler, die ihre Zukunft zu 100 Prozent hier sehen. Ich bin als Trainer sehr froh, dass zwei wichtige Spieler verlängert haben.“
Über die Vertragsverlängerung von Eigengewächs Luka Janeš:
„Natürlich hat er noch nicht gespielt und ist sehr wenig im Kader gewesen, aber es gibt eben auch Spieler, die hinten dran sind, die wir aus der eigenen Jugend fördern wollen. Es ist nicht leicht, auch in unserer Situation nicht, da kann man keine Geschenke verteilen. Auch Luka Janeš glaubt an die Zukunft und hat die Chance, in den nächsten drei Jahren zu zeigen, dass er der Mannschaft irgendwann dann auch helfen kann.“
Über die Rückkehr aus der Winterpause:
„Wir haben jetzt vier Punkte aus drei Spielen geholt. Das ist eine Bilanz, mit der wirst du am Ende die Klasse halten. Wenn wir das fortführen, dann haben wir eine große Chance dazu. Was jetzt das ganze Gesamtbild aus diesen ersten drei Spielen aus der englischen Woche schmälert, ist, dass wir das letzte Spiel gegen einen direkten Konkurrenten verloren haben. Wir haben ein gutes und ordentliches Spiel gegen Union Berlin gemacht, sowohl offensiv wie defensiv. Wir haben ein richtig starkes Spiel in Bremen gemacht, gegen eine starke, offensive Bremer Mannschaft - inklusive der Mentalität, dass wir dreimal einen Rückstand aufgeholt haben. Natürlich war jetzt so ein bisschen der Partycrasher das Spiel gegen St. Pauli. Das war enttäuschend. Das war natürlich ein kleiner Rückschlag. Das haben wir uns definitiv anders vorgestellt. Ich finde Frans Krätzig hat es doch sehr gut gesagt: Wenn es uns jetzt gelingt in Augsburg ein gutes Spiel zu machen, ein erfolgreiches Spiel zu machen, dann haben wir vier Spiele im neuen Jahr gehabt und drei waren gut. Den Beweis sind wir noch schuldig, aber wir können es erreichen und unsere Position wieder verbessern. Entscheidend ist, dass du am Ende der Saison, wenn es in die letzten Spiele reingeht, alle Chancen hast, dein Ziel zu erreichen und dazu müssen wir nach Rückschlägen schnell wieder erfolgreich sein und die nächste Chance bietet sich für uns morgen.“