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3:3 – Bis zum Schluss Moral bewiesen und auswärts gepunktet!

15. Januar 2025 | Kategorie: FCH News

Der 1. FC Heidenheim 1846 gleicht in einem wilden Mittwochabend-Duell beim SV Werder Bremen dreimal einen Rückstand aus und punktet so auch im zweiten Spiel des Jahres. Leo Scienza trifft in der Nachspielzeit, per schönem Freistoß-Schlenzer, zum verdienten 3:3-Unentschieden für den FCH!

Noch bevor es überhaupt losging, gab es unter den traditionsreichen Flutlichtmasten im Weserstadion die erste Änderung in der eigentlichen Heidenheimer Startelf. Jonas Föhrenbach hatte sich beim Warm-Up verletzt, sodass Marnon Busch als Linksverteidiger einsprang. Außerdem war, im Vergleich zum Heimsieg gegen Union Berlin am Wochenende, Marvin Pieringer anstelle von Leo Scienza in die Anfangsformation gerückt.

Mit dieser veränderten Formation ging`s ins Spiel, in dem der FCH einen denkbar bitteren Start erwischte. Über Romano Schmid und Derrick Köhn sorgten die Hanseaten sofort für Wirbel auf der linken FCH Seite. Nach einigen missglückten Klärungsversuchen steckte Schmid schließlich zu Grüll durch, der sich um die eigene Achse drehte und zum 1:0 traf. Zu allem Überfluss verletzte sich kurz darauf auch noch Niklas Dorsch, weshalb er nach einer kurzen Behandlungspause ausgewechselt werden musste – die zweite ungeplante personelle Änderung noch früh an diesem Abend. Luca Kerber (9.) ersetzte Geburtstagskind Dorsch im Mittelfeld. Unglücklicher hätte diese Begegnung also kaum beginnen können und der FCH hatte zunächst Mühe sich zu sortieren. Werder blieb währenddessen brandgefährlich. Marvin Duksch scheiterte nach zwölf Minuten - mit seinem Schuss aus sieben Metern - an Kevin Müller und der Latte gleichermaßen.

Auf der Gegenseite dauerte es gut eine Viertelstunde, ehe der FCH zu seinem ersten Abschluss kam. Jan Schöppner hatte etwas Freiraum im Sechzehner und probierte sein Glück aus der Distanz. Letztlich landete der Ball aber rechts neben dem Gehäuse von Michael Zetterer. Die Rot-Blau-Weißen fanden nun besser ins Spiel und erarbeiteten sich mehr und mehr Spielanteile. Die offensiv aktivere Mannschaft waren aber nach wie vor die Gastgeber. So wehrte Kevin Müller (24.) im entscheidenden Moment gerade noch in einen Schuss von Mitchell Weiser per Fußabwehr ab. Im Gegenzug präsentierte sich aber dann der FCH wenig später umso kaltschnäuziger vor dem Tor: Frans Krätzig eroberte den Ball an der Außenbahn, ehe es schnell nach vorne ging. Marvin Pieringer legte im Strafraum quer für Paul Wanner, der aus spitzem Winkel noch am herausstürzenden Michael Zetterer scheiterte. Der Abpraller landete bei Jan Schöppner (30.), der die Kugel zum Ausgleich in die Maschen drosch.  Alles zurück auf null heiß es also und es blieb bis zur Pause ein tempo- und ereignisreiches Flutlicht-Duell. Werder leistete sich in der 42. Minute einen Ballverlust, der aber ohne Konsequenzen blieb, weil Marvin Pieringer einen leicht abgefälschten Querpass von Frans Krätzig an der Fünferlinie knapp nicht im Tor unterbrachte. Im Gegenzug köpfte Mitchel Weiser für die Bremer noch neben das Tor von Kevin Müller, ehe Schiedsrichter Dr. Matthias Jöllenbeck zur Halbzeit pfiff.

Auch in der 2. Halbzeit bleibt es ein wildes Spiel

Ohne Wechsel auf beiden Seiten startete der zweite Durchgang. Für erste Gefahr im gegnerischen Strafraum sorgten indes die Hausherren nach 51 Minuten, als sich Romano Schmid gegen Omar Traoré durchsetzen konnte, seinen Abschluss aber deutlich daneben setzte. Unverändert agierten beide Teams, wie schon in den ersten 45 Minuten, mit offenem Visier. Entsprechend ging es wieder sofort hoch her, wobei Werder zu Beginn des zweiten Spielabschnitts etwas mehr investierte, was sich schnell auszahlen sollte. Mitchell Weiser flankte von rechts halbhoch und scharf rein, Kevin Müller ließ nur unglücklich prallen, sodass Marvin Ducksch per Direktabnahme das 2:1 erzielen konnte. Doch der FCH ließ sich davon nicht beeindrucken und schaltete unbeirrt in den Vorwärtsgang. Nach einer Kopfballablage von Patrick Mainka (58.) verpasste Benedikt Gimber am zweiten Pfosten noch knapp, ehe prompt die Antwort auf die Bremer Führung folgte. Budu Zivzivadze spielte von der linken Grundlinie zurück zum nachrückenden Luca Kerber (61.), der die Kugel aus kurzer Distanz mit seinem Bundesliga-Premierentreffer zum 2:2 einnetzte.

Bremen musste diese erneute Antwort der Heidenheimer verdauen, beide Teams verwickelten sich in dieser Phase immer wieder in nickelige Zweikämpfe. Schiedsrichter Jöllenbeck unterbrach immer wieder und verteilte mehrfach Verwarnungen, sodass Mitte der zweiten Halbzeit die Partie erstmals etwas zur Ruhe kam. Das änderte sich aber in der Schlussphase, passend zu diesem Duell, wieder. Jens Stage schickte Marco Grüll in der 79. Minute, der knapp an der Abseitsgrenze lauerte, den Ball dann geschickt mit rechts mitnahm und mit links zum 3:2 vollstreckte. Das Weserstadion explodierte förmlich, Werder ging bereits das dritte Mal in dieser Partie in Führung. Doch der FCH griff nochmals zum Angriff und belagerte bis in die Nachspielzeit vermehrt die Bremer Hälfte. Bei einem Heidenheimer Konter in der 94. Minute brachte Jens Stage dann Leo Scienza kurz vor dem Sechzehner zu Fall. Der Gefoulte schnappte sich prompt den Ball und schlemnzte vom linken Sechzehner-Eck den Freistoß zum umjubelten 3:3-Ausgleich an Zetterer vorbei ins Tor.

So punktet der 1. FC Heidenheim 1846 auch im zweiten Spiel des Jahres und kann diesen Schwung direkt mitnehmen. Zum Abschluss dieser englischen Woche wartet schließlich bereits am Samstag (15:30 Uhr, Voith-Arena) der FC St. Pauli als nächster Gegner in der Bundesliga!

Statistik zum Spiel

SV Werder Bremen: Zetterer – Veljkovic, Stark, A. Jung – Weiser, Lynen (75. Bittencourt), Köhn (75. Kaboré), Stage, Schmid (90. Alvero) – Grüll (83. Njinmah), Ducksch (75. Burke)

FCH: Müller – Traoré, Mainka, Gimber, Busch – Schöppner, Dorsch (9. Kerber, 83. Beck) – Wanner (76. Scienza), Pieringer, Krätzig (77. Conteh) – Zivzivadze

Tore: 1:0 Grüll (1.), 1:1 Schöppner (30.), 2:1 Duksch (56.), 2:2 Kerber (61.), 3:2 Grüll, 3:3 Scienza (90.+5)

Gelbe Karten: Lynen, Ducksch, Stage, Schmid, Alvero, Stark – Kerber, Traoré, Mainka

Schiedsrichter: Dr. Matthias Jöllenbeck (Freiburg)

Zuschauer: 39.350 (Weserstadion)