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1:2 – Zurückgenommener Ausgleichstreffer statt Verlängerung!

30. Oktober 2024 | Kategorie: FCH News

Der 1. FC Heidenheim 1846 ist am Mittwochabend auswärts in der 2. Runde des DFB-Pokals ausgeschieden. Beim Hauptstadt-Club Hertha BSC biss sich der FCH in der 2. Halbzeit ins Spiel zurück und erzielte in der Nachspielzeit noch den Ausgleich. Nicht nachvollziehbar war dabei, dass dieser Treffer des eingewechselten Paul Wanner (90.+5) vom Schiedsrichter-Team jedoch aberkannt wurde.

Wie in den vergangenen englischen Wochen dieser Saison gewohnt, rotierte Frank Schmidt dabei seine Startformation kräftig durch. Insgesamt acht personelle vollzog der FCH Cheftrainer. So rückte zum Beispiel Frank Feller anstelle von Kevin Müller zwischen die Pfosten und absolvierte damit seinen erst zweiten Pflichtspieleinsatz überhaupt.

44.135 Zuschauer im altehrwürdigen Olympiastadion verpassten dem Abend von Beginn an eine würdige und äußerst stimmungsvolle Pokalatmosphäre. Davon angetrieben, legten die Gastgeber mit richtig viel Schwung los. Toni Leistner setzte nach gerade einmal drei Zeigerumdrehungen einen ersten Kopfball nur knapp über das Gehäuse. Der quirlige Michael Cuissance konnte bei seinem Dribbling in der 12. Minute nur im Verbund gestoppt werden. Wenig später schickte Kevin Sessa (15.) den aufgerückten Kenny auf die Reise, dessen Querpass vor Florian Niederlechner noch abgefangen werden konnte. Doch nach gut einer Viertelstunde bekam der FCH dann die nächste Offensivszene der Hausherren nicht mehr bereinigt. Ibrahim Maza spielte flach in den Strafraum, wo Benedikt Gimber zwar noch vor Niederlechner klärte, am zweiten Pfosten konnte daraufhin aber Scherhant (16.) aber zur Führung einschieben.

Die Herthaner blieben in der Folge zunächst das klar bestimmende Team, ohne sich weitere große Möglichkeiten zu erarbeiten. Beim FCH dauerte es in der Offensive hingegen rund eine halbe Stunde bis die Rot-Blau-Weißen erstmals wirklich vor dem BSC-Tor auftauchte. Mit der flachen Hereingabe von Norman Theuerkauf auf der linken Seite hatte Hertha-Keeper Tjark Enst keinerlei Probleme. Auf der Gegenseite fand Michael Cuisance bei einem Angriff der Berliner noch Florian Niederlechner, der Frank Feller zu einer starken Fußabwehr zwang. Im Anschluss wurde die Partie dann insgesamt zerfahren vor der Pause. Immer wieder unterbrach Schiedsrichter Robert Kampka die Begegnung und zückte innerhalb weniger Minuten gleich mehrfach die gelbe Karte. Auch Hertha-Coach Cristian Fiél sah eine Verwarnung. Mit dem 0:1-Rückstand ging es in die Halbzeit, in der Frank Schmidt dann frische Kräfte von der Bank brachte. Omar Traoré und Mathias Honsak ersetzten Luca Kerber und Mikkel Kaufmann.

Mit dem Wiederanpfiff traten die Heidenheimer sofort deutlich engagierter auf. Mathias Honsak trieb den Ball nach vorne, legte ab auf Denis Thomalla (48.), der aus 20 Metern seinen Distanzschuss drüber setzte. Der FCH war jetzt engagierter und druckvoller. Wenig später wurde Mathias Honsak mit einem Zuspiel von Norman Theuerkauf selbst bedient, diesmal schlenzte er knapp am Gehäuse vorbei. Jetzt hatte der FCH den Gegner voll im Griff und war drauf und dran sich den Ausgleich zu erarbeiten. Allerdings: Die Hertha lauerte stets auf Konter wie in der 60. Minute, als Scherhant auf dem linken Flügel ins Zentrum zog und aus 16 Metern schoss. Diesen Angriff spielte die Hertha noch nicht erfolgreich aus, nutze aber einen weiteren Gegenstoß rund eine Viertelstunde vor dem Ende umso effektiver. Schuler trieb den Ball nach vorne und leitete weiter auf Michael Cuisance (74.). Der Berliner Rechtsaußen vollende aus kurzer Distanz zum 2:0.

Was wie eine Vorentscheidung in diesem Pokal-Duell schien, war aber erst der Anfang einer verrückten Schlussphase. Knapp zehn Minuten waren noch zu spielen, als sich der FCH über links ins letzte Drittel kombinierte, wo Stefan Schimmer (81.) eine Honsak-Flanke per wuchtigem Kopfball zum Anschlusstreffer verwertete. Vier Minuten Nachspielzeit wurden angezeigt und die Rot-Blau-Weißen wollten die Verlängerung unbedingt noch erzwingen.

Und das sollte tatsächlich noch gelingen, wenn die Unparteiischen nicht eingegriffen hätten. Joker Paul Wanner köpfte, praktisch mit dem letzten Angriff, tatsächlich noch zum 2:2 ein. Die FCH Profis und die mitgereisten 1.200 Heidenheimer Anhänger jubelten frenetisch über den späten Ausgleich, doch Schiedsrichter Robert Kampka begab sich währenddessen auf den Weg zum Linienrichter. Nach kurzer Absprache mit ihm nahm der Referee den Treffer zurück – der Linienrichter hatte wohl ein fragwürdiges Foulspiel an Dardai gesehen und daraufhin erst etliche Sekunden nach der Szene und dem Ausgleich auf Robert Kampka eingewirkt. Das Unverständnis für diese nicht nachvollziehbare Entscheidung des Schiedsrichter-Gespanns hielt auch noch nach dem Abpfiff weiter an. Doch es gab keine Verlängerung, stattdessen stand daraufhin die 1:2-Niederlage fest und damit das Aus in der 2. Runde des diesjährigen DFB-Pokals.

Gut, dass es schon am kommenden Samstag (15:30 Uhr) in der Bundesliga die Möglichkeit für den 1. FC Heidenheim 1846 gibt, diesem Ärger Luft zu machen. Dann steigt im hohen Norden das Auswärtsspiel bei Holstein Kiel.

Statistiken:

Hertha BSC: Ernst – Kenny, Leistner (C), M. Dárdai, Zeefuik – Karbownik (67. Klemens), Sessa (75. P. Dárdai) – Cuisance (84. Winkler), Scherhant (84. Thorsteinsson) – Niederlechner (67. Schuler), Maza

FCH Feller – Busch (75. Wanner), Siersleben, Gimber, Theuerkauf (C) – Maloney (75. Scienza), Kerber (46. Traoré), Dorsch, Thomalla (82. Breunig) – Schimmer, Kaufmann (46. Honsak)

Tore: 1:0 Scherhant (16.), 2:0 Cuisance (74.), 2:1 Schimmer (89.)

Schiedsrichter: Dr. Robert Kampka

Gelbe Karten: Maza, Zeefuik, Fiél, Niederlechner, Cuisance, Winkler / Kaufmann, Schmidt

Zuschauerzahl: 44.135