Begleitet von rund 600 mitgereisten FCH Fans unterliegt der 1. FC Heidenheim 1846 im Europapokal Istanbul Basaksehir FK schmerzhaft und verdient. Der FCH zeigte deutlich zu wenig, um Zählbares vom Bosporus mitnehmen zu können.
Es fanden zwar nur rund 6.000 Zuschauer am Donnerstagabend den Weg ins Fatih Terim-Basaksehir-Stadion, doch das reichte, um von Beginn an für eine aufgeheizte Stimmung im Norden Istanbuls zu sorgen. Ohrenbetäubende Klänge aus den Lautsprecherboxen taten darüber hinaus ihr Übriges. Zwar verbuchte der FCH den ersten Abschluss der Partie durch Leo Scienza nach zwei Zeigerumdrehungen, doch wirklich präsent auf dem Feld waren nur die Gastgeber. Schon beim frühen 0:1 in der 6. Minute machten es die Rot-Blau-Weißen dem Gegner viel zu einfach. Einen Ballverlust von Paul Wanner bestrafte Basaksehir sofort mit einer Hereingabe des früheren Hertha-Profis Krzystof Piatek auf Deniz Türüc, der aus spitzem Winkel einschieben konnte.
Es war eine eiskalte Dusche, von der sich der FCH in der Folge nicht erholte. Jerome Opoku steckte auf Olivier Kemen (17.) durch, der in dieser Szene aber am herauseilenden Vitus Eicher scheiterte. Bei der anschließenden Ecke setzte sich Piatek wuchtig durch und scheiterte mit seinem Kopfball zunächst an Eicher. Den Abpraller lenkte Kemen zu Miguel Crespo (18.), der aus kurzer Distanz mit voller Wucht den zweiten Istanbuler Treffer markierte. Eine Reaktion nach dem 0:2 blieb im Anschluss aber aus. Frank Schmidt reagierte umgehend und wechselte nach nur knapp einer halben Stunde, mit Mathias Honsak und Jan Schöppner (für Paul Wanner und Maximilian Breunig), gleich zweimal. Das Duo von der Bank war auch an der einzigen echten Torchance im ersten Durchgang beteiligt: Jan Schöppner traf in der 40. Minute aber nur die Latte, ehe Luca Kerber Honsaks Vorlage nicht nutzen konnte. Mit dem Zwei-Tore-Rückstand ging es in die Halbzeitpause.
Nach dem Seitenwechsel passierte dann lange nicht viel auf beiden Seiten. Basaksehir nutzte dabei jede Gelegenheit, um Zeit von der Uhr zu nehmen. Die Partie war in dieser Phase äußerst zerfahren, doch nach einer Stunde war der FCH dann plötzlich wieder im Spiel. Bei einer Ecke von Leo Scienza konnte Mathias Honsak (61.) mit viel Tempo einlaufen. Dank etwas Glück landete der Ball vor den Füßen des Österrreichers. Mit einem langen Schritt drückte er das Spielgerät über die Linie und stellte somit den Anschluss her. Frank Schmidt reagierte erneut mit einem Doppelwechsel: Chris Negele und Jonas Föhrenbach kamen für Leo Scienza und Lennard Maloney.
Doch es war bezeichnend für diesen Abend, dass die Hoffnung auf den Ausgleich lediglich sieben Minuten andauerte. Erneut ohne Heidenheimer Zugriff in den Zweikämpfen konnte Crespo per Steilpass Piatek (68.) schicken, der zum späteren 3:1-Endstand für die Türken vollendete. Damit war der Deckel drauf auf einer Partie, in welche der FCH nie hineinfand.
Am Freitag reist der FCH Tross zurück nach Deutschland, wo am Wochenende wieder die Bundesliga wartet. Ab sofort lautet das Motto: Alles geben für den Heimsieg gegen den VfB Stuttgart am Sonntag (15:30 Uhr, Voith-Arena)! Der Berg ruft!
Statistik zum Spiel
BFK: Sengezer – Leo Duarte, Güreler, Opoku, Lucas Lima – Ergün (24. Özdemir), Türüc (74. Keny), Kemen, Miguel Crespo, Davidson (86. Kaplan) – Piatek (86. Pelkas)
FCH: Eicher – Busch (72. Traoré), Maloney (61. Föhrenbach), Siersleben, Theuerkauf – Kerber, Dorsch, Wanner (30. Schöppner), Beck, Scienza (61. Negele) – Breunig (30. Honsak)
Tore: 1:0 Türüc (6.), 2:0 Crespo (18.), 2:1 Honsak (61.), 3:1 Piatek (68.)
Gelbe Karten: Piatek (73.) – Maloney (45.), Schöppner (73.). Eicher (90. +2)
Schiedsrichter: Marco Guida (Italien)
Zuschauer: 6.000 (Fatih Terim Basaksehir-Stadion)