Im erwartet heiß umkämpften Duell im Kampf um den Klassenerhalt, auswärts beim VfL Bochum, unterliegt der 1. FC Heidenheim 1846 am Sonntagnachmittag vor 24.328 Zuschauern mit 0:2. Auf die Treffer von Broschinski (6.) und Bero (38.) fanden die Rot-Blau-Weißen im zweiten Durchgang keine Antwort mehr. Damit geht der FCH nach 15 Spieltagen als Tabellensechzehnter in die kurze Bundesliga-Weihnachtspause.
Nach einer Schweigeminute, in Gedenken an die Opfer des Anschlags auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg, verwandelte sich das Vonovia-Ruhrstadion sofort in einen Hexenkessel. In diesem gehörte die erste Strafraumszene den Gastgebern, als Ordets nach drei Zeigerumdrehungen gleich zweimal zum Kopfball kam. Dabei klärte Thomas Keller, welcher sein Comeback nach seiner Kreuzbandverletzung gab, im entscheidenden Moment den Ball vor der Linie. Nicht mehr geklärt, bekam der FCH jedoch die nächste Offensivaktion der Hausherren drei Minuten später. Sissoko setzte sich auf der rechten Seite mit schnellen Bewegungen durch und flankte nach innen, wo Broschinski (6.), auf Höhe des Elfmeterpunkts, per Direktabnahme zur frühen 1:0-Führung für giftig auftretende Bochumer traf.
Ein früher Nackenschlag für den FCH, der seinen ersten Abschluss nach zwölf Minuten zu verzeichnen hatte. Ein Freistoß-Schlenzer von Mathias Honsak landete aber deutlich über dem Gehäuse von Patrick Drewes. Schon in der Anfangsphase dieses Duells wurde dabei deutlich, welche Brisanz in diesem Kellerduell steckte. Immer wieder lieferten sich beide Teams hart geführte Zweikämpfe in der von den Zuschauern angeheizten Atmosphäre. Viele Standards waren die Folge – so wie in der 23. Minute, als Niklas Dorsch mit seinem Freistoß Kapitän Patrick Mainka fand, dessen Kopfball aber letztlich auf dem Tornetz landete. Und auch im Anschluss daran wurde quasi um jeden Quadratzentimeter auf dem Platz gekämpft. Ein Durchkommen war aber zunächst einmal für keines der beiden Teams möglich, bis zur 37. Minute: Nach einem verpufften Heidenheimer Angriff schalteten die Bochumer per Konter schnell um. Philipp Hofmann legte hierbei quer auf Bero, der die Kugel über das Gehäuse zirkelte. Der VfL war weiterhin die gefährlichere Mannschaft und schlug kurz darauf zum zweiten Mal daraus Kapital. Oermann dribbelte auf der rechten Seite und passte auf Bero (38.) im Zentrum, der nach einer flinken Körpertäuschung aus der Distanz zum späteren 2:0-Halbzeitstand traf.
Cheftrainer Frank Schmidt reagierte auf diesen Rückstand mit einem Dreifachwechsel zur Pause. Marnon Busch, Stefan Schimmer und Mikkel Kaufmann ersetzten Jonas Föhrenbach, Jan Schöppner und Paul Wanner mit Beginn des zweiten Spielabschnitts. Mit Marnon Busch war es einer der Neuen von der Bank, der für eine aussichtsreiche Szene direkt nach dem Wiederanpfiff sorgte. Buschs Hereingabe von rechts rutschte in der 48. Minute durch auf Mathias Honsak, der jedoch aus dieser Großchance zu wenig machte und über das Bochumer Tor zielte. Auf der anderen Seite brauchten auch die Gastgeber nicht allzu lange, um sich wieder gefährlich zu präsentieren. Felix Passlack schlenzte bei seinem Freistoß den Ball um die Mauer, zum Glück aber auch Zentimeter am rechten Pfosten vorbei.
Daraufhin lieferten sich beide Mannschaften einen immer wilderen Schlagabtausch mit weiter rassigen Zweikämpfen im Mittelfeld, wenngleich gute Gelegenheiten zwischenzeitlich ausblieben. Das änderte sich in der 68. Minute wieder und zwar auf beiden Seiten. So vergab Bero alleine vor Kevin Müller das mögliche dritte VfL-Tor, während im Gegenzug Stefan Schimmer aus spitzem Winkel an Patrick Drewes scheiterte. Der FCH probierte es in der Schlussphase zwar mit der Brechstange, fand aber zu keinen wirklich zwingenden Offensivaktionen mehr. Letztlich blieb es beim 0:2 aus Heidenheimer Sicht, auch weil ein vermeintliches Tor von Lukas Daschner in der 89. Minute, auf Grund einer Abseitsstellung, vom VAR zurückgenommen wurde.
Jetzt heißt es für die FCH Profis in der Weihnachtspause erstmal Kräfte zu sammeln. Am 11. Januar (15:30 Uhr) geht`s in der Bundesliga dann mit dem Heimspiel in der Voith-Arena gegen den 1. FC Union Berlin weiter. Zuvor reist die Mannschaft in der Vorbereitung, vom 1. bis 8. Januar, nach Algorfa (Spanien) ins Trainingslager.
Statistik zum Spiel
VfL Bochum 1848: Drewes – Oermann, Ordets, Bernardo – Passlack, Sissoko (85. de Wit), Losilla, Wittek (78. Medic), Bero – Broschinski (85. Daschner), P. Hofmann (90.+2 Bamba)
FCH: Müller – Traoré, Mainka, Sierlseben, Föhrenbach (46. Busch) – Dorsch, Keller (60. Kerber), Schöppner (46. Schimmer) – Wanner (46. Kaufmann), Honsak (78. Conteh) – Pieringer
Tore: 1:0 Broschinski (6.), 2:0 Bero (38.)
Gelbe Karten: Bernardo (22.), Bero (54.) – Schöppner (30.), Wanner (35.), Pieringer (46.), Keller (50.), Kerber (73.), Siersleben (75.), Conteh (82.)
Schiedsrichter: Sven Jablonski (Bremen)
Zuschauer: 24.328 (Vonovia-Ruhrstadion)