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„Zwei unterschiedliche Halbzeiten“ – Die Stimmen zur 2:4-Niederlage gegen den FC St. Pauli

16. Oktober 2021 | Kategorie: FCH News

Nach der 2:4-Heimniederlage des 1. FC Heidenheim 1846 gegen den FC St. Pauli haben sich FCH Cheftrainer Frank Schmidt sowie Patrick Mainka, Tobias Mohr und Marnon Busch zur Partie geäußert.

Frank Schmidt:

„Das waren heute definitiv zwei unterschiedliche Halbzeiten. Wir hatten zu Beginn etwas umgestellt und konnten einen hohen Anfangsdruck erzeugen und hatten so einen guten Zugriff im Pressing. Wir haben den Fehler vor dem 1:0 im Spielaufbau von St. Pauli erzwungen. So haben wir dann mit 1:0 geführt. Nach dem Spielverlauf der ersten Halbzeit hätten wir mit 2:0 oder 3:0 führen müssen. Wir haben aber zu viele klare Chancen ausgelassen. Defensiv haben wir hingegen keine klare Torchance des Gegners zugelassen. Somit hatten wir das Spiel im Griff, aber das 1:0 war eben zu wenig. So wusste St. Pauli, dass sie mit einem Tor zurückkommen können. So ist mein zweiter Kritikpunkt nach der Chancenverwertung heute, dass wir innerhalb von fünf Minuten das Spiel hergeben. Wenn man dann 1:3 gegen so eine spiel- und konterstarke Mannschaft zurückliegt, wird es extrem schwierig. Wenn nach Tim Kleindiensts Einwechslung durch seinen Kopfball das 2:3 gefallen wäre, hätte es nochmal anders ausgesehen. Dann hätten wir nicht gleich maximales Risiko gehen müssen, auch was die Raumaufteilung betrifft. In der ersten Halbzeit haben wir weniger den Raum verteidigt, sondern den Gegner. Nach dem 1:3-Rückstand mussten wir plötzlich mehr Raum verteidigen, was gegen St. Pauli Gift ist. Es war ärgerlich, dass wir das 1:4 so hergeschenkt haben, denn dann waren wir endgültig raus aus dem Spiel. Wir haben vier Gegentore bekommen. Wenn man die erste Halbzeit betrachtet, weiß man eigentlich nicht, warum. Deshalb ist es eine extrem bittere Niederlage, weil nach diesem Spielverlauf viel mehr drin war. Wir müssen die Niederlage aufarbeiten und solche Phasen, wie nach dem 1:1, aus den Köpfen bekommen. Das wird unsere Aufgabe sein, aus dieser Spirale herauszukommen. In der ersten Halbzeit war das heute ein Top-Niveau von uns und in der zweiten Halbzeit war es dann schrecklich für uns. Wir müssen das aufarbeiten, damit uns das nicht in aller Regelmäßigkeit passiert.“

Patrick Mainka:

„Wir müssen jetzt Erklärungsansätze suchen, weil das ist jetzt das zweite Mal passiert. Gegen Bremen haben wir auch eine gute erste Halbzeit gespielt, vielleicht nicht so gut wie heute, aber wir haben das Spiel dort aus der Hand gegeben. Jetzt haben wir sogar ein Tor gemacht. Ein Gegentor kannst du dann vielleicht mal kassieren, aber es ist nicht das erste Mal, dass wir dann innerhalb von fünf Minuten direkt das zweite kassieren. Wir müssen uns das jetzt nochmal anschauen, weil nach der Halbzeit verlieren wir vollkommen die Ordnung und es wird wild. Das ist schwer in Worte zu fassen.“

Tobias Mohr:

„Wir haben in der ersten Halbzeit richtig gut gespielt. Wir waren super eingestellt und haben es top umgesetzt. Das einzige Manko war, dass wir vielleicht 2:0 oder 3:0 führen müssen, dann ist das Ganze ein bisschen ruhiger. Aber so kassieren wir das 1:1 und brechen mehr oder weniger innerhalb von 10, 15 Minuten zusammen. Es ist unerklärlich, weil wir eigentlich eine defensive Stabilität haben, die wir auch über Jahre hinweg gezeigt haben. Wir müssen jetzt schauen, dass wir das schnellstmöglich raus bekommen, weil man nicht immer eine super erste Halbzeit spielen und dann in der zweiten Halbzeit alles aus der Hand geben kann.“

Marnon Busch:

„Wir spielen eine richtig geile erste Halbzeit, wir führen verdient und müssen meiner Meinung nach noch höher führen. Wir lassen einige Kontersituationen leichtfertig liegen – im Fußball sagt man immer, das rächt sich. Eigentlich haben wir die Qualität, sowas dann auch mal wegzuverteidigen und spielen dann staubig zu Null hinten. Aber das ist uns heute in der zweiten Halbzeit wiederholt nicht geglückt und wir sind nach dem ersten Gegentor auseinandergebrochen. Es ist unser Anspruch, dass sowas nicht passieren darf. Jetzt ist es passiert und wir werden das aufarbeiten und dann sehen wir zu, dass wir das schnellstmöglich abstellen, weil die Aufgaben mit Nürnberg und Schalke nicht leichter werden.“